John Sinclair Nr. 70: Voodoo-Liebe
"Zahlen!" sagte die Frau an der Theke mit rauher und gleichzeitig ängstlich
klingender Stimme. Der Keeper schaute sie an. "Jetzt' schon, Dolores?" "Ja!"
Sie legte einen Schein hin und rutschte mit etwas unsicher wirkenden Bewegungen
vom Hocker. Dann ging sie zur Tür. Der Keeper rief ihr einen Satz nach.
"Wo willst du denn hin, Dolores?" Die Frau drehte sich kurz um. "Ich gehe
sterben!" erwiderte sie...
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
In einer kleinen Kneipe trifft John auf die dunkelhäutige Dolores Sirc,
die erzählt, daß sie jetzt sterben geht. Auf einer naheliegenden
Brücke will sie sich vor einen Zug werfen. Doch John kann die wütende
Frau, die sterben will, retten. Dolores ist sehr erbost darüber und
beschimpft John, der sie festnimmt, und sie zu ihrer Wohnung begleitet. Dort
stellt sie ihm ihren Geliebten vor, einem Toten. Dieser Mann, der in einem
schwarzen Sarg liegt und den sie Bebelle nennt, ist ein Voodoo-Zauberer.
Dolores ist regelrecht vernarrt in ihn, daß sie sogar in den Tod gehen
will, nur um ihm nahe zu sein. John will den Zombie gerade töten, als
dieser erwacht. Dolores kann John überwältigen, der bewusstlos
zusammenbricht. Bebelle gibt Dolores einen Trank, der sie ebenfalls zu einer
lebenden Toten verwandelt. Während Bebelle Dolores in einem Schrank
versteckt, erwacht John aus seiner Ohnmacht und es kommt zum Kampf zwischen
ihm und Bebelle. John tötet den Voodoo-Priester und verschwindet aus
der Wohnung, da er Dolores nirgends finden kann. Dolores allerdings schwört
Rache und lockt John zu der Brücke, wo sie sich kennengelernt haben.
Dort greift Dolores John an und will ihn töten, als John plötzlich
merkt, daß Dolores gar kein Zombie ist. Vielmehr hat Bebelle ihr ein
Gift eingeflößt. John kann Dolores überwältigen und
bringt sie in ein Krankenhaus. Leider erfährt man nicht mehr, ob sie
die Sache überleben wird.
Meinung:
Ein wirklich guter Roman. Man könnte schon fast sagen, daß es
sich dabei um eine Drei-Mann-Story handelt. Denn bis auf die kurzen Momente,
in denen der Wirt, Suko und Powell mitspielen, spielt sich der gesamte Roman
nur um John, Dolores und Bebelle ab. Das Thema an sich, eine Frau, die
bedingungslos einen Toten liebt, gefiel mir sehr gut und gab dem Roman einen
besonderen Kick. Auch daß die Hauptfiguren diesmal dunkelhäutige
Menschen sind, gefiel mir auch sehr gut, denn die kamen bis jetzt noch so
gut wie überhaupt nicht vor. Dolores ist ein wirklich interessanter
Charakter. Zwar ist sie die ganze Zeit über ziemlich aufbrausend und
gemein John gegenüber, doch man merkt, daß sie eigentlich kein
schlechter Mensch wäre, wenn sie nicht von Bebelle so eingenommen
wäre. Auch eine gewisse erotische Spannung zwischen John und Dolores
merkt man sehr stark. Ein wirklich guter Roman, der mir sehr viel Spaß
gemacht hat zu lesen.
Besonderheiten:
Dieser Roman war in der vierten Auflage ein Ersatz für den Roman
Nr. 20 "Im Landhaus des
Schreckens"
Titelbild:
M. Prieto
Erscheinungsdatum:
31.08.1993
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Szene, als Bebelle gerade Dolores den Trank
einflößt, mit dem sie selbst zur "Untoten" wird. Die beiden werden
auch genauso im Roman beschrieben.
Coverbewertung:
Rezension
von Chricki:
Kurzbeschreibung:
Als John Abends in einer Bar am Rand Londons sitzt und ein Bier trinkt, kommt
eine junge, dunkelhäutige Frau ebenfalls dorthin, wo sie etwas trinkt
und anschließend wieder geht. Dabei ruft sie noch zurück, dass
sie sterben gehen will. John folgt ihr zu einer nahegelegenen
Eisenbahnbrücke, wo sich Dolores in die Tiefe stürzen will. Er
kann sie retten und folgt ihr in ihre Wohnung, was Dolores nur widerwillig
akzeptiert. Dort stellt sie ihm ihren Geliebten vor, der auch gleichtzeitig
der Grund ist, warum sie sich das Leben nehmen wollte. Er ist ein Zombie,
der früher ein Voodoo-Priester war. John gelingt es den Zombie namens
Bebelle zu töten, allerdings entkommt Dolores, die in der Zwischenzeit
auch zu einem Zombie? geworden ist, entkommt.
Meinung:
Puh, dieser Roman viel mir sehr schwer zu lesen. Ich sag einfach nur
laaaaaangweilig *gähn*. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, man will
mehr über Dolores erfahren und die Szene wie John ihr das Leben rettet
ist sehr spannend. Aber da hört es auch schon auf. Der Rest der Geschichte
(bis auf die letzten 10 Seiten) spielt fast nur in Dolores Wohnung, wo am
meisten gequatscht wird. Auch das Ende hat mir nicht gefallen: erst ist Dolores
eine Untote, dann lebt sie auf einmal, atmet aber nicht. Wie geht das
bitteschön? Und im Krankenhaus, wo John sie nach einem kurzen Kampf
einliefert, erfährt man ebenfalls nicht was aus ihr wird. Schade, daraus
hätte man mehr machen können.
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien als Ersatzroman für
Nr. 20 "Das Landhaus
des Schreckens" in der 4. Auflage und den Jubiläumsbänden.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Im Gegensatz zum Roman recht gut, das Cover zeigt wo Dolores wohl zum Zombie
gemacht wird (oder halt nicht :) )
Coverbewertung: