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Prolog Es war an einem Herbstabend, als ich am Straßenrand stand und
mit dem Daumen wies. Ich stand seit drei Stunden da, frierend, hungrig und
enttäuscht. Über mir spannte sich ein grauer, schwerer Himmel.
Ich schaute zu den Wolken hinauf, die baldigen Regen verhießen. Es
bestanden einige Aussichten, bis auf die Haut naß zu werden. Wie
gewöhnlich mußte ich mir selbst die Schuld dafür zuschieben.
Kein Wunder, daß der Kerl angehalten und mich rausgeschmissen hatte.
Mußte ich auch diese Bemerkung machen? Ich war vierundzwanzig Jahre
alt und voller Unruhe. Mein Problem war nicht einzigartig. Es erging mir
wie allen anderen auch. Ich kam aus einem Gesellschaftssystem, das mir die
besten Chancen für einen Arbeitsmarkt lieferte, der mir überhaupt
keine Chance bot. Ich war unzufrieden, also zog ich herum und versuchte meine
Tage gewinnbringend zu nutzen. Ich war ein guter Schwimmer und arbeitete
deswegen während des Sommers bei der Rettungswacht. In den Städten
überwinterte ich, Obdach gaben mir Fabriken, Büros und Wohnungen.
Mit Bremsgekreische, einem Steinchenregen und endlosen Huptönen ging
meine Wanderschaft zu Ende. Der Wagen vor mir war ein großer schwarzer
Mercedes. Ich nahm meine Tasche auf und schaute ins Wageninnere. "Fahren
Sie in Richtung London?" fragte ich.