Vampir-Horror-Roman Nr. 375: Die Geburt der Krebse

Vampir-Horror-Roman Nr. 375: Die Geburt der Krebse


Der Mann hatte während des ganzen Nachmittags in dem weichen Erikakraut gelegen, und jetzt, bei der zunehmenden Herbstdämmerung, hob er langsam den Kopf. Über ihm waren die Berge, scharfe Klippen, die sich hoch auftürmten, und das Grau des Gesteins, das vom Braun des sterbenden Farnkrauts unterbrochen wurde, Ein Adler segelte kraftvoll, elegant, fast lautlos am Himmel, wahrend er nach einer unachtsamen kleinen Ratte oder Feldmaus in dem wilden Gestrüpp Ausschau hielt. Unter ihm senkten sich weiche Täler, schlängelten sich rauschende Flüsse abwärts. Angeschwollen durch die letzten starken Regenfälle, spritzten sie über Steingefälle und bildeten zarte Wolken aus winzigen Wassertröpfchen. Freddie Law kniete sich hin und stellte mit seinen knorrigen Händen das Fernglas ein. Langsam prüfte er damit die Landschaft um sich herum, wobei seinen scharfen grauen Augen nichts entging. Seine zerrissene Kampfjacke mit der dazugehörigen Hose fügte sich so gut in die Umgebung ein, daß jeder, der nicht gerade über ihn stolperte, in zehn Meter Entfernung ahnungslos an ihm vorbeigegangen wäre, ohne etwas von seiner Anwesenheit zu bemerken. Oft genug suchten Wildhüter des Nachts im Moor nach ihm. Plötzlich bewegte sich etwas ein paar hundert Meter unter ihm. Freddie Law verharrte vollkommen regungslos und suchte mit den Augen, wobei noch nicht einmal das schwere Fernglas zitterte.


von Guy N.Smith, erschienen 1980, Titelbild: ???