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Sobald der Januar herannaht, beginnen die Fische ihre Laichwanderung nach
Vestfjorden gegenüber den felsigen, baumlosen Lofoteninseln, Ihnen folgen
unzählige Boote. Nicht nur Fischer, auch viele Bauern, die auf See
vorübergehende Abwechslung von ihrer Landarbeit suchen, gehen auf Fischfang.
Der Skipper Ol Larsen stand auf der Brücke der Suelt und blickte
nachdenklich zum verhangenen, bleiernen Himmel. Der letzte Fang, den seine
Crew an Deck zog, interessierte ihn nicht sonderlich. Es war seine letzte
Reise. Für ihn hätte es nicht einmal eine Rolle gespielt, wenn
er mit leeren Händen nach Narvik zurückgekehrt wäre. Die
Hoffnungslosigkeit, die ihn befallen hatte, konnten nur diejenigen bemerken,
die ihn gut kannten und mit ihm in den letzten Jahren hinausgesegelt waren.
Die dunkelblauen Augen hatten ihren Glanz, ihren Lebenshunger verloren. Auch
ging er nicht mehr aufrecht über Deck, wenn er den Fang inspizierte.
Seine Schultern hingen herab, der Kopf war gebeugt und sein dichter, blonder
Bart grau geworden. Von der Brücke aus sah er über das graue Meer
zu den anderen Fischerbooten hinüber, deren Kapitäne er beneidete,
denn sie würden immer wieder hierher zurückkehren. Seine Hände
umschlossen die Reling. Ein schmerzhafter Krampf tobte in seiner Brust. Nach
einer Weile verschwand er ebenso schnell, wie er eingesetzt hatte.