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Die Schritte des Grafen Eugène Vallois hallten hohl in dem alten
Gewölbe wider. Die Laterne in der Hand des großgewachsenen Vierzigers
warf ihr Licht auf nackten, kaum behauenen Stein. Das war nicht weiter
verwunderlich: Graf Vallois befand sich im tiefsten Bereich seines Schlosses
in der Picardie. Niemand hatte es bemerkt, als er vor zehn Minuten seine
Gemächer oben verlassen hatte, um zu mitternächtlicher Stunde die
halbverfallenen, feuchten Verliese zu betreten. Der Gang machte jetzt einen
Knick und führte gleichzeitig schräg nach unten. Ein paar große
schwarze Fledermäuse flatterten auf, als das Laternenlicht auf sie fiel.
Der Graf zuckte zusammen. Eines der unheimlichen Tiere hatte sein Haar gestreift,
das beinahe bis auf die Schultern fiel und seltsamerweise schon total grau
war. Graf Vallois atmete ein paar Mal tief durch, ehe er mit neuer Energie
seinen Weg fortsetzte. Doch seine Hände zitterten, und das Zittern
übertrug sich auf die Laterne: wie verrückt tanzte der Schatten
über die steinernen Mauern. Eine neue Biegung des Ganges- und dann stand
Graf Vallois vor einem Durchbruch in der Mauer; im romantischen Stil war
der Bogen aufgeführt. Der Graf musste sich tief bücken, um
durchzukommen. Er hatte das Ziel seiner nächtlichen Wanderung erreicht.
Genau in der Mitte des nur drei mal drei Meter großen Kerkers blieb
er stehen. Als er die Laterne abstellte, fiel ihr Licht auf eien Quadratische
Steinplatte im Boden, an der ein starker schmiedeeiserner Ring befestigt
war. Mit Mühe hob der nächtliche Besucher die Platte an, und schob
sie zur Seite. Der Rum darunter war nicht groß und vollkommen leer.
Jetzt glitt ein düsteres Lächeln über das ausgemergelte Gesicht
des Grafen.
Dieses Cover wurde dann übrigens auch noch auf einer weiteren
Zamorra-Publikation und zwar der Liebhaber-Edition Nr. 16 verwendet, obwohl
die beiden Zamorra-Publikationen inhaltlich keine weiteren Gemeinsamkeiten
hatten:
Das seltsame Schreckgespenst im Hintergrund wurde ursprünglich wohl
vom Titelbild des Larry Brent-Romans Nr. 171 inspiriert. Zumindest die
Hände und Arme des Monsters sind nämlich exakt identisch: