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Finstere Nacht lag über dem kleinen Friedhof am Rand der Urwaldsiedlung
und hüllte die Gräber fast vollständig ein. Nur verschwommen
waren die verwitterten Grabkreuze zu erkennen. Dazwischen ragte hier und
da ein matt schimmernder Marmorblock auf. An einer Stelle brannte verloren
ein Licht. Er war eine Kerze, die ihren unruhig flackernden Schein auf einen
frisch aufgeworfenen Erdhügel warf. Welke Blumen lagen auf diesem Grab.
Kränze und Sträuße, die man für den kürzlich
verstorbenen niedergelegt hatte. Plötzlich geriet das Erdreich in Bewegung.
Eine menschliche Hand bohrte sich ins Freie und stieß dabei die Wachskerze
um. Die Finger waren gespreizt. Jetzt krümmten sie sich, die Hand machte
eine Faust. Dann öffnete sie sich wieder, packte die verdorrte Blumengebinde
und schleuderte sie zur Seite. Roße Erdklumpen folgten. Die Hand schuf
Platz für eine zweite Hand, die ebenfalls sofort zu scharren begann.
Das Loch erweiterte sich, und ein gedrungener Schädel tauchte auf. Es
war ein männlicher Kopf. Dunkle Augen starrten leer aus einem Gesicht,
das so grau wie die lehmige Erde war. Die wulstigen Lippen waren fest
geschlossen. In den Nasenlöchern und in den strähnigen Haaren des
Unheimlichen hatte sich Ungeziefer festgesetzt. Schon drängten breite
Schultern nach. Kraftvoll stießen sie an die Oberfläche und schoben
einen ganzen Berg von Erde vor sich her. Wenig später stieg die Gestalt
aus dem Grab. Es war ein höchstens dreißigjähriger, auffallend
muskulöser Mann, der zerschlissene Kleidung trug. Ohne nach der gewaltigen
Anstrengung verschnauften zu müssen, orientierte er sich kurz, dann
setzte er sich schleppend in Bewegung.
Und in einem weiteren Grusel-Schocker, nämlich der Ausgabe Nr. 72
"Zombie-Rache" wurde dieser Roman im Jahr 2001 noch einmal
veröffentlicht: