Vampir-Horror-Roman Nr. 27: Das Henkersschwert
Der Reporter Dorian Hunter befindet sich in höchster Gefahr. Die
Dämonen, denen er auf der Spur ist, haben sich gegen ihn verbündet,
um ihn zu töten. Dorians Schicksal scheint schon besiegelt, als er auf
einem Friedhof einer schönen jungen Frau in tiefer Trauer begegnet.
Er folgt der Unbekannten, doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden.
Das einzige, was er findet, ist ihr schwarzer Schleier. Er sucht weiter -
und läuft in die Falle ...
von Neal Davenport, erschienen 14.08.1973, Titelbild: Carolus Adrianus Maria
Thole
Rezension von
Stefan
Schrage:
Kurzbeschreibung:
Dorian Hunter hat den Dämonen den Kampf angesagt. Nach den Ereignissen
auf der Hexenburg (siehe VHR Nr. 23
"Im Zeichen des Bösen") reist der Dämonenkiller nach Wien.
Zum einen will er seine Frau Lilian, die bei der Begegnung mit den Dämonen
ihren Verstand verlor und nun in einer Wiener Nervenklinik betreut wird,
nach London bringen. Zum anderen will er sich mit dem Dämonologen und
Sammler Norbert Helnwein treffen und ihm ein Henkersschwert abkaufen. Dorian
macht die Begegnung mit Coco Zamis, einer jungen Frau, die zur Schwarzen
Familie gehört und den Auftrag von Ihrem Vater hat, den Dämonenkiller
mit einem Bann zu belegen und ihn in eine Falle zu locken. Danach soll er
von seinem dämonischen Bruder Bruno Guozzi, der bei den Zamis Unterschlupf
gefunden hat, getötet werden. Zunächst läuft auch alles nach
Plan. Dorian wird der jungen Hexe hörig. Coco verliebt sich jedoch in
den Dämonenkiller und weigert sich gegenüber ihrem Vater, den Bann,
mit dem sie Dorian belegt hatte, zu lösen, nachdem die junge Hexe ihn
in die Falle gelockt und zu ihrer Familie gebracht hat. Darufhin
verstößt Michael Zamis, das Familienoberhaupt, seine Tochter,
lässt Hunter in einen Sarg stecken und lebendig begraben. Im letzten
Moment wird der Dämonenkiller von Coco befreit. Gemeinsam fliehen die
beiden, doch immer wieder werden sie von magischen Fallen aufgehalten, die
Coco jedoch mit ihren Fähigkeiten beseitigen kann. Coco hat Dorian zwar
gerettet aber der Dämonenkiller mißtraut dem jungen Mädchen.
Er ist davon überzeugt, dass sie nicht ehrlich ihm gegenüber ist.
Dorian fährt mit Coco zur Nervenklinik, um seine Frau zu besuchen. Coco
nimmt er mit. Als die beiden die Klinik erreichen, wird Coco durch die
Ausstrahlung der geisteskranken Patienten derart geschwächt, dass sie
ohmächtig wird. Er lässt Coco in der Klinik zurück und besucht
dann Helnwein, um das Henkersschwert zu kaufen. Dorian will noch in der gleichen
Nacht die Zamis-Villa aufsuchen. Helnwein warnt ihn eindringlich davor, doch
Hunter lässt sich nicht von seinen Entschluß abbringen. Helnwein
überlässt dem Dämonenkiller einige Utensilien, die ihm im
Kampf gegen die Dämonen nützlich sein könnten. Die beiden
Männer verabreden sich für den nächsten Tag in der Klinik,
wo Helnwein Dorian das Henkersschwert bringen soll. Nach seinem Abschied
von Helnwein fährt Dorian zur Villa der Familie Zamis. Dank der
Beschreibung, die er zuvor von Coco bekommen hat, gelingt es Dorian in das
Haus der Zamis einzudringen und den magischen Fallen zu entgehen. Als er
in den Keller kommt, wird er bereits von den Mitgliedern der Familie Zamis
und Bruno Guozzi erwartet. Es kommt zum Kampf und Dorian kann einige der
Mitglieder der Zamis ausschalten und aus der Villa fliehen. Die Zamis versuchen,
dem Dämonenkiller durch mehrere magische Anschläge habhaft zu werden.
Doch mit Hilfe der Utensilien, die er von Helnwein bekam, und einigen magischen
Sprüchen, die er inzwischen gelernt hat, gelingt es ihm, heil in sein
Hotel zu kommen. Am nächsten Tag fährt Dorian mit dem Psychater
Barret, der den Dämonenkiller begleitet, zur Nervenklinik, um Lilian
abzuholen und sie endgültig mit nach London zu nehmen. Dort angekommen,
entschuldigt sich Hunter bei Barret, da er noch was zu erledigen hat. Als
er wenig später ebenfalls in die Klinik kommt, ist dort auch Coco Zamis.
Die junge Frau hat inzwischen festgestellt, dass sie alle ihre magischen
Fähigkeiten verloren hat und somit schutzlos der Rache ihrer Familie
ausgeliefert ist. Sie bittet Dorian sogar, sie mit nach London zu leben.
Bei der Begegnung mit seiner Frau Lilian erlebt Dorian einen Schock. Ihr
Geist ist derart verwirrt, dass sie Dorian nicht mehr erkennt. Für Coco
hat sie hingegen große Sympathie und bittet sie sogar, sie berühren
zu dürfen. Auch Helnwein ist inzwischen eingetroffen, um Dorian das
Schwert zu bringen. Er will es dem Dämonenkiller sogar schenken unter
der Bedingung, dass er Coco mit nach London nimmt. Der Dämonenkiller
lehnt ab und verzichtet auf das Schwert. Er läßt Coco in seinen
Wagen steigen und fährt mit ihr an einen abgelegenen Ort außerhalb
Wiens. Dort zwingt er Coco auszusteigen. Der Dämonenkiller ist fest
entschlossen, Coco zu töten und hat einen Scheiterhaufen vorbereitet.
Er schlägt Coco bewußtlos und schleppt sie auf den Scheiterhaufen
um sie zu verbrennen. Doch bevor er seine Tat ausführen kann, ist Helnwein
plötzlich da und will den Dämonenkiller von seinem Tun abbringen.
Doch Dorian schaltet auf stur. Helnwein kann Dorian jedoch überzeugen,
dass Coco keine Hexe mehr ist, sonst hätte sie sich nicht von Lilian
berühren lassen können, ohne körperliche Schmerzen zu erleiden.
Dorian sieht schließlich ein, dass er einen Fehler begangen hat und
noch viel lernen muss, um im Kampf gegen die Dämonen bestehen zu
können. Coco erhält von Helnwein das Henkersschwert und beide fahren
schließlich zum Flughafen. Dort angekommen, spürt Coco eine Gefahr,
die sie jedoch nicht richtig deuten kann. Dorian lässt sogar das Flugzeug,
dass ihn ein Freund lieh, durchsuchen, doch man findet nichts. Als das Flugzeug
abhebt und Barret, der Psychater, den Waschraum aufsucht, wird dieser von
Bruno Guozzi angegriffen und getötet, indem er ihm das Leben aussaugt.
Über den Wolken kommt es zum entscheidenden Kampf...
Meinung:
Der zweite Dämonenkiller-Roman knüpft an die Ereignisse des Erstlings
an. Dorian Hunter, die Hauptfigur, ist kein Supermann, der die Dämonen
so nebenbei erledigt sondern er muss viele Niederlagen einstecken und auch
erkennen, dass er noch viel lernen muss, wenn er im Kampf gegen die Mächte
der Finsternis erfolgreich sein will. Ein Höhepunkt ist auch der erste
Auftritt von Coco Zamis. Der geneigte Dämonenkiller-Leser weiss ja,
dass die junge Hexe schließlich die spätere Gefährtin des
Dämonenkillers wird. Das titelgebende Henkersschwert hat nur eine
Nebenrolle, da es lediglich am Schluß des Romans zum Einsatz kommt.
Auch in späteren Romanen taucht es meines Wissens nicht mehr auf. Trotz
dieses Mankos bekommt der Roman von mir satte 4 Kreuze.
Besonderheiten:
1. Auftritt von Coco Zamis, der späteren Gefährtin von Dorian
Hunter.
2. kurzer Auftritt der Familie Zamis, insbesondere von Georg, Cocos älteren
Bruder und Michael Zamis, Cocos Vater.
3. Bemerkenswert die Beschreibung von einigen Gegenden von Wien, z. B. die
Jagdschlossgasse, den Wohnsitz von Helnwein und die Ratmannsdorfgasse, wo
die Villa der Familie Zamis liegt.
4. Der Roman wurde von Neal Davenport aka Kurt Luif, einem gebürtigen
Österreicher, geschrieben, der zusammen mit Ernst Vlcek (1941 - 2008)
die Dämonenkiller-Serie konzipierte.
Dieser Roman erschien am 14.08.1973.
1999 erschien er in Buchform im Zaubermond-Verlag in der Reihe DORIAN HUNTER
Classic Band 1 "Im Zeichen des Bösen". Dort erscheinen die ersten vier
Dämonenkiller Romane in überarbeiteter Form.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Thematisch passt das Titelbild gut zum Roman. Allerdings erscheint mir das
Henkersschwert in Cocos Hand zu klein. Im Roman wird es größer
und prunkvoller beschrieben. Der Mann im Hintergrund auf dem verschneiten
Friedhof könnte stellvertretend für Dorian Hunter stehen. Allerdings
gibt es im Roman keinen Kampf mit Raben. 3 Kreuze
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Um den Dämonenkiller Dorian Hunter auszuschalten, soll ihm von der
Dämonensippe Zamis in Wien/Österreich eine Falle gestellt werden.
Von dort will Dorian und der Psychiater Jerome Barrett nämlich seine
Frau Lilian aus einer psychiatrischen Klinik nach London geleiten. Miachael
Zamis, das Oberhaupt der Sippe beeinflußt seine Tochter Coco so, daß
Dorian ihr hörig sein sollte und sie ihn mühelos zum Friedhof bringen
kann, wo der Untote Bruno Guozzi - ein Bruder Dorians - den Dämonenkiller
vernichten soll. Allerdings geschieht etwas Unvorhersehbares: Coco verliebt
sich in den Dämonenkiller! Sie wiedersetzt sich den Befehlen der Familie
und hilft Dorian schließlich, als dieser lebendig begraben werden soll!
Aber nun sind beide Gejagte, denn auch Coco ist nun auf der Todesliste der
Schwarzen Familie. Doch durch seine Eigensinnigkeit dreht Dorian den Spieß
um und greift die Dämonen an, in dem er heimlich in das Haus der Zamis
schleicht, um das Ungeheuer Guozzi zu vernichten!
Meinung:
Der zweite Dämonenkiller-Roman innerhalb der VHR-Reihe knüpft direkt
an die Geschehnisse des Debüts an und so findet der Leser sich schnell
zurecht. Das liegt aber auch an der sehr guten Schreibweise des Autors Neal
Davenport, der Dorian Hunter in diesem Roman auch richtig gut charakterisiert.
Mit einem Dickkopf und zugeklappten Ohren wagt er das Unmögliche. Das
macht den Dämonenkiller zu einer so interessanten Figur! Dazu fügt
er eine weitere Figur in die Serie ein, die ebenso faszinierend ist, wie
Dorian selbst: Coco Zamis! So geht es mit diesen beiden Personen rasant durch
diesen Spitzen-Gruselroman, bis Dorian Coco gar vernichten will! Aber was
schreibe ich da - lest diesen Roman!
Besonderheiten:
Subserie: Dämonenkiller 02
- erster Auftritt von Coco Zamis, einer Hexe, die sich der Schwarzen Familie
abwendet und verstoßen wird
- erster Auftritt von Georg Zamis,einer von Cocos Brüdern
- erster Auftritt von Michael Zamis, Cocos Vater und Anführer der
Zamis-Sippe
- erster Auftritt von Norbert Helnwein, einem Exorzisten, welcher Dorian
ein Henkersschwert verkauft
- Dorians Bruder Bruno Guozzi wird vernichtet
- erste Erwähnung von Jeff Parker, einem reichen Freund von Dorian
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wäre der Angriff der Raben auf dem Friedhof, der unter anderem das Cover
des Heftes ziert, in dem Roman vorgekommen, dann wäre das Bild zu dem
verlockenden Mädchen mit dem Schwert auf ihren gestreckten Händen
ziemlich passend gewesen! So ist es aber auch ganz gut!
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Dorian Hunter bringt zusammen mit einem Arzt namens Barrett seine dem Wahn
verfallene Frau Lilian nach Wien, um sie dort kurzzeitig in eine Anstalt
zu bringen, bevor sie nach London gebracht wird. Während der Fahrt zur
Anstalt sieht er eine schwarz gekleidete Frau am Zentralfriedhof, die er
verfolgt. Doch die Frau verschwindet spurlos. Kurz darauf trifft er sie in
der Bar seines Hotels. Sie stellt sich als Coco Zamis vor. Plötzlich
tauchen zwei fremde Männer auf, vor denen Coco Angst bekommt. Dorian
schickt sie auf sein Zimmer, wo sie zusammen die Nacht verbringen. Er merkt
nicht, das Coco eine Hexe ist und ihn unter ihren Bann gebracht hat. Am
nächsten Tag bringt sie Dorian auf den Friedhof, wo Mitglieder ihrer
dämonischen Familie warten. Wie sich herausstellt, hat sich die Familie
Zamis mit Bruno Guozzi verbündet, einen von Dorians dämonischen
Brüdern. Er will Dorian töten, doch Coco weigert sich den Bann
von ihm zu nehmen, da sie sich in ihn verliebt hat. So kann Guozzi ihn nicht
töten. Ihr Vater ist außer sich vor Wut und erkennt, das Coco
sich offiziell gegen ihre Familie stellt. Dadurch verbannt er sie und will
sie töten. Coco flieht und Dorian wird in einen Sarg gesperrt, aus dem
er in der Nacht von Coco befreit wird. Beide fliehen vom Friedhof, doch Dorian
kann Coco nicht trauen, da er denkt, sie will ihn immer noch eine Falle stellen.
Beide fahren in die Irrenanstalt, in dem Lilian kurzzeitig untergebracht
wurde. Coco, die als Hexe und somit dämonischen Ursprungs ist, erträgt
die Nähe der geistig Kranken nicht und fällt in Ohnmacht. Dorian
lässt sie in der Anstalt und trifft sich mit einem gewissen Dr. Helnwein
der okkulte Gegenstände sammelt, darunter auch ein Henkersschwert, das
allerdings in einem Tresor mit Zeitschaltung liegt. Dorian lässt sich
von Helnwein mit allerlei magischen Hilfsmitteln ausstatten und fährt
zum Anwesen der Zamis', die er vernichten will. Dort trifft er auch wieder
auf Bruno Guozzi. Er kann zwei Mitglieder der Zamis-Familie töten, doch
Guozzi scheint gegen geweihte Silberkugeln immun zu sein. Dorian flieht und
trifft sich am nächsten Tag wieder mit Coco in der Anstalt. Die Abreise
seiner Frau nach London steht bevor. Coco hat Angst vor der Rache ihrer Familie
und will mit Dorian nach London. Als Helnwein auftaucht und ihm das
Henkersschwert schenken will, mit der Bitte Coco mit nach London zu nehmen,
lehnt Dorian ab. Er will sich an Coco rächen und sie töten. Dazu
fährt er an einen abgelegenen Ort wo er sie verbrennen will. Nur durch
Helnweins Einschreiten kann dies verhindert werden. Er macht Dorian klar,
das Coco keine Hexe mehr ist, da sie am nächsten Morgen in der Anstalt
keine Probleme mehr mit den Kranken Menschen hatte. Helnwein schenkt nun
Dorian das Schwert und dieser nimmt Coco mit nach London. Im Privatflugzeug
bekommt Coco plötzlich ein merkwürdiges Gefühl, da sie immer
noch Angst hat, das sich ihre Familie vor dem Abflug an ihr und Dorian
rächen will. Und tatsächlich befindet sich Bruno Guozzi im Flugzeug,
um sich endgültig an seinen Bruder zu rächen...
Meinung:
Der zweite Roman hält die Spannung des ersten konstant aufrecht. Mit
Coco Zamis kommt nun Dorians künftige Gefährtin ins Spiel. Sie
ist eine Hexe, stellt sich aber gegen ihre Familie und ist nun vogelfrei,
ständig auf der Flucht vor der Rache ihrer Familie. Ein großer
Spannungspunkt war Dorians Hass auf alles dämonische und somit auch
auf Coco. Er war so verblendet, das er nicht erkannt hat, das Coco keine
Hexe mehr ist und sich vollkommen auf seine Seite gestellt hat. Nur durch
Helnweins einschreiten konnte das schlimmste verhindert werden. Das macht
Dorian sehr menschlich. Er ist nicht der Superheld ohne Makel. Er ist ein
Mensch der große Fehler begeht und bei weitem nicht perfekt ist. Mit
Bruno Guozzi wurde nun auch (und das ja schon ziemlich am Anfang der noch
damals jungen Serie) der erste von Dorians acht Brüdern vernichtet.
Leider war seine Vernichtung recht kurz abgehandelt und die Rolle konnte
sich durch den nur kurzen Auftritt nicht entwickeln. Das ist auch schon das
einzige Manko dieses Romans. Ich hoffe nur, das die anderen sieben Brüder
mehr ins Geschehen eingebaut werden und nicht nur farblose Charaktere bleiben.
Somit verbleibe ich bei diesem Roman bei 4 sehr guten Kreuzen. Die Serie
hat es echt in sich und kann es kaum abwarten, den nächsten Roman zu
lesen :)
Besonderheiten:
1. Auftritt von Coco Zamis.
1. Auftritt von Prof. Dr. Norbert Helnwein.
1. Auftritt der Zamis-Sippe.
Bruno Guozzi wird vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Frau im Vordergrund wird wohl Coco Zamis sein. Sie hält das
Henkersschwert in Händen, das ich aber recht mißlungen finde.
Der Hintergrund gefällt mir allerdings sehr gut und hat was gespenstisches
an sich. 3 Kreuze hats verdient.
Coverbewertung: