Tony Ballard Hardcover Nr. 7: Der schwarze Gladiator

Tony Ballard Hardcover Nr. 7: Der schwarze Gladiator


Afghanistan - ein Krisenherd der Welt ... und jetzt auch, im wahrsten Sinne des Wortes, höllisch gefährlich! Der dämonische Gladiator Tuloghar hat sich dort eingenistet und wartet auf Opfer. Tony Ballard macht sich auf die beschwerliche Suche nach der Arena des Todes, um selbst gegen den gefährlichen Schlächter anzutreten - eine Herausforderung, die ungezählte junge Männer vor ihm mit dem Leben bezahlten ... Andernorts kommt unterdessen Mr. Silvers Lebensgefährtin Roxane zu sich. Für ihre Freunde gilt die weiße Hexe als verschollen, und auch sie weiß nicht, wie ihr geschehen ist. Sie weiß nur, wo sie ist: in einem Sarg - und den soll sie nie mehr verlassen!


von Fritz Tenkrat, erschienen im September 2006, Titelbild: Werner Öckl (Sandobal)

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Der schwarze Gladiator (Tony Ballard Nr. 281):
Für Tony Ballard und seinen Sohn Andrew beginnt ein neuer Tag im Londoner Penthouse; und zwar so wie der letzte geendet hat, mit einem ganz besonderen Gast: Zeeneth, der ehemalige Höllenrichter hatte nach seinem Kampf gegen Agassmea um Asyl gebeten, das ihm Andrew - gegen den Willen seines Vaters - gewährt hat (s. Zaubermond-Buch 6 ‚Der Zorn des Todesengels'). Als sich die beiden in Begleitung von Mr. Silver um den Dämon kümmern wollen, der bei Loxagon in Ungnade gefallen ist, stellen sie erstaunt fest, dass Zeeneth die Nacht nicht überlebt hat und gestorben ist. Tucker Peckinpah macht daraufhin den Vorschlag, den leblosen Körper Zeeneths mithilfe der Kryo-Technik einzufrieren und irgendwann zu versuchen, den Höllenrichter wieder zu beleben, um ihn als Feind Loxagons in den Kampf zu schicken. Gleichzeitig erzählt der Industrielle, dass er gehört hat, dass überall auf der Welt junge, athletische Männer, die in Geldschwierigkeiten stecken, verschwinden. Angeblich sollen sie in einer Arena in Schaukämpfen gegen einen schwarzen Gladiator kämpfen. Dem Sieger dieses Kampfes winkt immenser Reichtum, doch bisher ist noch niemand gegen schwarzen Gladiator siegreich gewesen und zurückgekehrt. Wo sich die geheimnisvolle Arena befindet, ist auch unbekannt, ebenso wie die wahre Identität dieses schwarzen Gladiators. Allerdings kennt Tucker die Ex-Freundin eines der aus London Verschwundenen. Tony verspricht, sich um den Fall zu kümmern und mit der TV-Mitarbeiterin Sherilyn Tate zu reden. Von ihr erfährt der Privatdetektiv, dass der verschwundene Nathaniel Harper nach seinem Absturz an der Börse nach Afghanistan reisen wollte und man seit dem nichts mehr von ihm gehört hat. Bei diesem Gespräch hat Tony das Gefühl, beobachtet zu werden, und entdeckt eine dürre Gestalt, die sich zunächst einer Verfolgung entzieht und Tony dann niederschlägt. Er erwacht in einem stillgelegten U-Bahn-Schacht. Der Magere stellt sich als Dämon heraus, der im Auftrag des schwarzen Gladiators die jungen Männer rekrutiert. Und während Nathaniel Harper in der geheimen Arena sein Leben gegen den schwarzen Gladiator, ein lebendes Skelett namens Tuloghar, verliert, will der Magere Tony Ballard töten…


Teil 2: Die Meute der Mageren (Tony Ballard Nr. 285)
Tony Ballard kann den Mageren mit seinem magischen Ring und Silberkugeln töten. Kurz darauf erscheinen weitere der Höllen-Agenten, von denen Tony einige töten kann, bevor der Rest vor dem Dämonenhasser flieht. Als er ihren Schlupfwinkel kennt, informiert Tony Mr. Silver, bei dem sich auch Ymuddah befindet. Die abtrünnige Teufelin ist noch immer in Tony verliebt und hat gespürt, dass er in Gefahr ist. Zu dritt dringen sie in das Versteck der Mageren ein und können alle Höllen-Agenten bis auf ihren Anführer vernichtet. Der begeht jedoch Selbstmord, als er erkennt, dass er gegen die Kämpfer für das Gute keine Chance hat. Wo sich die geheime Arena des schwarzen Gladiators befindet, weiß Tony nun noch immer nicht. Tucker Peckinpah hat inzwischen Kontakt zu einem Journalisten in Afghanistan aufgenommen, der eine Frau mit medialen Kräften kennt. Durch sie hofft das Ballard-Team, die Höllen-Arena, die sich unsichtbar bei Kabul befindet, zu finden. Zuerst müssen die Freunde diese Frau, Sula Hamifas, allerdings unter dramatischen Umständen aus dem Gefängnis befreien, wo sie für die Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann einsitzt. Zwar kann Sula auch nicht den Standort der Arena lokalisieren, aber sie findet das letzte Opfer der Höllen-Agenten, einen Wrestler namens James Tardiff. Tony nimmt seinen Platz ein und lässt sich von einem Teufelsdiener zum Gladiator ausbilden, um für den Kampf gegen den schwarzen Gladiator gerüstet zu sein. Die Waffen, die er für den Kampf erhält, lässt Tony durch seinen magischen Ring zu weißen Waffen werden und schließlich kann er den schwarzen Gladiator im Zweikampf vernichten. Durch seinen Tod stirbt auch die Meute der Mageren, die als Zuschauer in der Arena anwesend war und die Arena selbst wird ebenfalls zerstört. Roxane, die weiße Hexe, ist unterdessen während ihrer Dimensionsreise (s. Buch 6 ‚Der Zorn des Todesengels') in die Falle einer Dämonenart geraten, die sich von den Früchten einer großen, Fleisch fressenden Pflanze ernährt. Diese Pflanze frisst allerdings nicht alles, sondern nur weiße Hexen… Mithilfe eines Spruches, den Roxane von Mr. Silver gelernt hat, kann sie den Dämonen und der Pflanze entkommen und trifft dann auf die abstoßend hässliche Dealyne. Die erzählt, dass sie selbst auch mal eine schöne Frau war und von einem Schwarzmagier verhext wurde. Roxane verspricht der verzweifelten, ihr bei der Rückverwandlung zu helfen.


Meinung:
Dieses Buch begann mit einer ziemlichen Enttäuschung, denn durch den Tod Zeeneths wurde ja das gesamte Konfliktpotential dieser Entwicklung zerstört. Das hätte ich nach dem Ende des letzten Bandes nicht gedacht. Aber dann hat A.F. Morland ja noch die Kurve gekriegt und das Problem nur auf Eis gelegt… ;o) Hauptsächlich geht es dann ja auch in diesem Roman um die Jagd nach dem schwarzen Gladiator und die Kämpfe dreier junger Männer in der Arena. Dabei schafft es A. F. Morland mit seinem Stil, dass er drei Arenakämpfe, von denen man von Anfang an weiß, wie sie ausgehen, so spannend und mitreißend schildert, dass sie nicht langweilig werden. Eines der Opfer heißt übrigens Oliver Bootz, eine Name, der mir vor allem aus der RTL-Serie "Unter uns" bekannt ist; im Tatort habe ich diesen Schauspieler auch schon gesehen… ;o) Interessant fand ich übrigens, dass sich Tony Gedanken darüber macht, was Agassmea wohl mit dem Körper Zeeneths anstellt, wenn sie ihn findet. Ich an seiner Stelle hätte mir eher Sorgen gemacht, was die Tigerfrau mit mir anstellt, wenn sie den Höllenrichter bei mir sucht und nicht findet... *g* Was ich zum Roman ‚Die Toten stehen auf' (Zaubermond-Buch 5 ‚Blutnacht der Zombies') bereits angemerkt habe, ist mir in diesem Roman auch wieder aufgefallen: auf Seite 58 wird Tucker Peckinpah erneut als 60 Jahre alt bezeichnet. So scheint es, dass sich A.F. Morland für diese Altersvariante entschieden hat und den Gespenster-Krimi 99 ‚Das Bildnis des Samurai' außen vor lässt… Auch der zweite Teil dieses Buches hat mir gut gefallen. Besonders die Szenen mit Roxane sind gelungen, weil A.F. Morland hier mal wieder den ganzen Ideenreichtum seiner Phantasie ausschöpfen konnte. Etwas Handlungsrelevantes ist in diesen Szenen zwar noch nicht passiert, aber ich bin sicher, dass in einem der nächsten Bände noch näher darauf eingegangen sind. Die Befreiung von Sula Hamifas hat mir auch gut gefallen, wobei man allerdings sagen muss, dass es für Tony anscheinend keine wirkliche Bedrohung mehr gibt, wenn er mit Mr. Silver unterwegs ist. Das nimmt natürlich ein wenig der Spannung. Deshalb war es schön, dass der abtrünnige Dämon die Höllenarena nicht betreten konnte. Der Kampf gegen Tuloghar war dann etwas kurz und ich hatte den Eindruck, dass die einstürzende Arena viel gefährlicher war als der Gladiator. Witzig war, dass der Höllen-Gladiator vor Tony wegrennen wollte, als der ihm die Knochenhände abgeschlagen hatte… ;o) Etwas zu lang gezogen und zu unwichtig fand ich die Szenen mit James Tardiff und Tom Frost im Flugzeug. Das hätte nicht sein müssen. Deshalb gebe ich dem zweiten Teil "nur" drei Kreuze, während der erste gute vier Kreuze verdient hat. Was mich nicht daran hindert, dem gesamten Buch vier Kreuze zu geben, weil es mich sehr gut unterhalten hat. :o)


Besonderheiten:
Zeeneth stirbt an seinen Verletzungen und wird vom Ballard-Team vorerst "auf Eis gelegt".
Andrew Ballard beschließt, ebenfalls ein Dämonenjäger zu werden (hatte er je eine andere Chance…? *g*)
Erster Auftritt der entstellten Hexe Dealyne.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt Tuloghar genauso, wie er im Roman beschrieben wird. Mir gefällt er ausgezeichnet und zusammen mit dem Hintergrund ergibt es ein tolles Cover zu diesem Roman.


Coverbewertung:
5 Kreuze