Silber-Grusel-Krimi Nr. 383: Töchter der Finsternis
Silber-Grusel-Krimi Nr. 383: Töchter der Finsternis


Die Villa umgab ein verwilderter Park. Helen Carrington war allein in der Dunkelheit. Ihr Körper war schweißüberströmt. Sie wußte nicht, ob sie wachte oder träumte. Sie fühlte das kühle Leinen des Bettes unter sich. Gleichzeitig glitt sie schwerelos durch die Finsternis. Jemand rief nach ihr, sie mußte diesem Ruf folgen. Da waren zwei Augen. Helen empfand ihren Blick wie einen dunklen Sog, dem sie nicht widerstehen konnte. Die Lider des Mädchens zuckten. Ihre Finger krallten sich in die Bettdecke. Unruhig warf sie sich hin und her. Helen brauchte eine Weile, bis sie wenigstens die Augen öffnen konnte, ohne daß ihr übel wurde. Seufzend richtete sie sich auf. Das Laken klebte förmlich an ihrem Körper. Durch das halboffene Fenster fiel ein Streifen kalten MondlIchts, der einen fahlen Schimmer auf den Schrank in der Zimmerecke warf. Irgendwo schlug eine Turmuhr.  Kraftlos ließ sich das Mädchen zurücksinken. Wieder war es Mitternacht. Alle Nerven rebellierten. Seit Wochen ging das schon so. Erst in Sherwood und jetzt auch hier in London. Verbissen starrte sie gegen die Zimmerdecke.


von Marcos Mongo, erschienen am 01.09.1982, Titelbild: ???