Jennifer Tryon öffnete das schwere Etui, das sie unbändig fesselte.
Eingelassen in ihm war eine blankpolierte Malachitfläche, intensiv schwarz.
Keine Linie, kein Zeichen verunzierte die völlig dunkle Ebene. Wie eine
unendliche Tiefe bot sie sich dem Betrachter dar. Die junge Frau war ebenso
überrascht wie Thoma Harper, ihr Freund, der ihr über die Schulter
sah. "Ein schwarzer Spiegel", sagte der Ladenbesitzer. "Er hat früher
Renoir gehört." Weitere Erklärungen des Händlers hörte
Jenny Tryon nicht mehr. Das Schwarz des Spiegels wurde vor ihren Augen zu
einem kräftigen Silberblau. Es schien ihren Geist aufzusaugen ... Jennys
gellender Schrei ließ Thomas Harper und der Händler zusammenfahren.
Harper hatte den Ladenbesitzer gerade nach dem Preis des Spiegels gefragt
"Jenny!" schrie Harper und rüttelte seine Geliebte an den Schultern.
Sie spürte es kaum, denn sie sah in jener geheimnisvollen Welt, zu der
der Spiegel ihr einen Zugang eröffnet hatte, ein Bild unsagbarer Schreckens.
Von einem breiten Balken baumelte ein Gehenkter mit verzerrtem Gesicht und
heraushängender Zunge.