Ein Donnerschlag ließ Cromden Manor erbeben. Dichter Nebel lag über
der Ebene. Sogar das Rollen des Donners schien verschluckt zu werden. Krachend
schlug der Blitz Irgendwo ein und erleuchtete für einen Augenblick das
Schloß. Düster hob sich seine Silhouette aus dem Nebel hervor.
Kaum jemand war in dieser Nacht unterwegs. Sogar die Tiere verkrochen sich
in ihren Löchern und Nestern. Drückendes Schweigen lag über
der Hochebene, eine Spannung, die die Tiere instinktiv richtig verstanden
hatten. Und so sah niemand, wie plötzlich eine Frau neben der
Friedhofskapelle des Herrensitzes erschien. Die Frau war schön,
wunderschön. Leichtfüßig bewegte sie sich in ihrem
schneeweißen Hemd, das bis zu den Knien reichte. Der Regen schien sie
nicht zu stören, obwohl sie völlig durchnäßt war und
ihr Gewand schon am Körper klebte. Es enthüllte eine fast
übermenschlich schöne Figur. Die Frau ging auf das Schloß
zu. Doch dabei berührten ihre Füße den Boden kaum. Fast schwebte
sie über der Erde dahin, und ihre Fußsohlen schienen den Lehm
abzustoßen. Vor dem Gemäuer des Schlosses angelangt, zögerte
die seltsame Figur einen Moment.