Silber-Grusel-Krimi Nr. 322: Schneedämonen
Silber-Grusel-Krimi Nr. 322: Schneedämonen


Langsam schob sich der Mittelklassewagen die gewundene Bergstraße hinauf. Dunkelheit, Schneetreiben und der verschneite Weg verwandelten jeden zurückgelegten Meter in gefahrenvolle Quälerei. Wie gelbe Geisterfinger schnitten die Scheinwerfer in die Dunkelheit. Hell glitzerten die angeleuchteten Schneeflocken zurück und erschwerten die Sicht. Rechts und links der Straße warfen verkrüppelte Bäume bizarre Schatten. „Wir hätten bis morgen warten sollen," sagte Catherine Wegener in die Stille hinein, die auch im Wageninnern bedrückte. "In St. Pankraz hätten wir bestimmt noch eine Unterkunft bekommen. Ich habe gleich gesagt, daß es unmöglich ist, die Strecke von Meran bis St. Walburg heute noch zu schaffen. Aber nein, die Herren der Schöpfung wissen alles besser ..." "Sei bitte still!" fuhr Ehemann Philip sie an. "Wer konnte denn wissen, daß es um diese Jahreszeit noch mal Schnee gibt?" Nervös steckte Wegener sich eine Zigarette an. Verdammt, was war denn mit ihm los? Er trat fester auf das Gaspedal, und sofort fing der Wagen gefährlich zu schlingern an.


von John Spider, erschienen am 18.11.1980, Titelbild: ???