Petra Hellmann schreckte auf. Ihr Herz pochte vor Angst. Die Schatten der
Vögel strichen über sie hinweg und verschwanden. Sie lehnte sich
gegen einen Baum und versuchte, ihrer Angst Herr zu werden. Die Luft war
noch immer heiß und feucht. Das Atmen fiel schwer, und Petra wischte
sich den Schweiß von der nassen Stirn. Es war einfach absurd, tadelte
sie sich selbst, durch einen vorüberstreifenden Vogelschwarm sich
erschrecken zu lassen. Doch sie konnte es nicht ändern. Sie hatte schon
zu lange gegen ihre Furcht angekämpft, und jetzt war sie an der Grenze
ihrer Widerstandskraft angelangt. Das beste wäre, sie würde die
Insel verlassen. Sie und Etta, ihre siebzehnjährige Tochter. Denn nun
kam zu der Angst vor der Insel, noch der Schrecken vor dem Haus. In letzter
Zeit hatten sich merkwürdige Dinge im Haus ereignet. Unerklärliche
Dinge ... Es war bestimmt Modo, erklärte Vincenz, der alte
glatzköpfige Gärtner und versuchte damit, das erste Auftreten des
Unsichtbaren abzutun, der im Haus sein Unwesen trieb. Modo war ein siamesischer
Kater und verspielt wie eine Forelle.