Silber-Grusel-Krimi Nr. 70: Die Geister-Kicker aus Bundia
Ihr Ziel war es, an der Fußball-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Nur
bedienten sie sich dabei einiger Mittel, die äußerst
ungewöhnlich waren. Geister und Dämonen verwandelten die Mannschaft
des kleinen Staates Bundia in Geister-Kicker, gegen die kein Kraut gewachsen
schien. Der Tod ging um, und es schien, als sei der Tod in allen Fällen
ein ganz normaler gewesen. Aber es waren Mörder am Werk, die keine Spuren
hinterließen, dafür Angst und Schrecken verbreiteten und ihrem
Ziel bedenklich nahe kamen. Es war, als habe sich die Hölle geöffnet,
um in weltliches Geschehen einzugreifen.
von Robert F. Atkinson, erschienen am 16.07.1974, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension von
Wolfgang
Trubshaw:
Kurzbeschreibung:
Der fiktive zentralafrikanische Staat Bundia möchte sich für die
Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland qualifizieren. Der Stab
britischer (weißer) Trainer und Betreuer der Mannschaft ist auch auf
einem guten Weg dorthin, doch der fanatisch-patriotische, rassistische (schwarze)
Sportreporter Yako Sabata meint, nur einheimisches Personal und einheimische
Methoden könnten eine erfolgreiche Qualifikation sicherstellen.
Bald sind der weiße Trainer und auch sein Assistenz-Trainer durch
Voodoo-Zauber getötet, und der Masseur der Mannschaft flieht in letzter
Minute zurück in die britische Heimat, auch um dem von Sabatas verhetzenden
Kolumnen aufgebrachten Pöbel einheimischer Fans zu entgehen. Das
Sportministerium Bundias muss schließlich Sabata zum Zuständigen
machen, und mit Voodoo-Zaubertricks werden in unfairer Weise zwei Spiele
gegen Ägypten und Marokko gewonnen.
Als Bundia schließlich für ein Spiel gegen Schottland auf die
Insel fliegt, gelingt es Inspektor McAllister, der vom geflohenen Masseur
und einem Arzt ob der Todesumstände der Betreuer in Bundia auf den Fall
angesetzt worden ist, dem Wirken Sabatas Einhalt zu gebieten.
Meinung:
Ich habe mich redlich bemüht, die vollkommen hanebüchene Handlung
in meiner Kurzbeschreibung oben so seriös wie möglich wirken zu
lassen, aber wenn man den Roman dann wirklich liest, erfasst man erst das
volle Ausmaß Dämlichkeit dieses Hefts.
Hinzu kommt der Umstand, dass die Logik der Handlung so löchrig ist,
wie die Abwehr Zaires es bei der echten historischen WM'74 war, die nach
drei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 0:14 wieder abreisen musste
...
Auch tritt der Held der Geschichte erst auf Seite 40 zum ersten Mal in
Erscheinung, das Ende des Romans ist entsprechend überhastet. Leider
wird auch in den 39 Seiten davor, wo eigentlich Platz genug dafür gewesen
wäre, keinerlei Spannung erzeugt, ja nichtmal Voodoo-entsprechende Stimmung
kommt so recht auf.
Ich habe für das Heft vier Tage gebraucht, da ich an drei Abenden jeweils
nach ein, zwei Seiten einfach nicht weiterlesen konnte, oder an Langweiligkeit
gestorben wäre.
Besonderheiten:
- 5. NEBELGEISTER-Roman um Yard-Inspektor John McAllister und sein Team der
Ghost Squad. Erster in der eigenen SGK-Reihe Erschienener, da die vier davor
noch im Silber-Krimi veröffentlicht wurden. Ab dem folgenden
Nebelgeister-Band (Nr. 6 in SGK 72)
kommt dann auch die fortlaufende Nummerierung auf die Rota-Seite, sowie das
spezielle Sub-Serien-Logo aufs Cover.
- Dürfte anbetrachts des EVTs als Marketing-Gag exakt mit Start der
WM 1974 in Deutschland an den Kiosken gelegen haben.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich glaube ein besseres Bild kann man für den Roman nicht malen, einzig
das Grau-in-Grau enttäuscht ein wenig, speziell da die WM'74 die erste
war, die zur Gänze in Farbe aufgezeichnet und gesendet wurde. Jede
Fläche des Fußballs spiegelt tatsächlich eine Szene aus dem
Roman wieder.
Coverbewertung: