Bis zu dem überhängenden Felsdach, das nur wenige Schritte entfernt
lag, sahen sie trotzdem aus, als hätten sie unter der Dusche gestanden.
"Die Frisur ist hin!" jammerte Sharon und schüttelte sich unter dem
Felsdach wie ein Hund. Strähnig hing das durchnäßte Haar
auf ihren Schultern. "Du hast gerade Grund, dich zu beklagen", entgegnete
die burschikose Leila. "Wenn du dich nach dem Regen dreimal schüttelst,
trocknet's von allein. Bei mir gibt's da schon mehr Probleme. Ich muß
die Haare nachher eindrehen, sonst seh' ich aus wie ein Pudel!" Sie drückte
Bluse und Rock zusammen und benutzte sie dazu, um Gesicht und Körper
leicht abzutupfen. Dabei ging sie einen weiteren Schritt unter den Felsvorsprung
zurück und lehnte sich gegen die Wand, um einen besseren Stand auf einem
Bein zu haben, während sie das andere notdürftig abtrocknete.
Grellweiß flammte der Blitz auf, der den grau-gelben Himmel über
ihnen spaltete. Ein heftiger Donnerschlag ließ Luft und Boden erzittern,
und lief auch grollend durch das Felsgestein, das die kleine, tief
eingeschnittene Bucht begrenzte. So vernahm Leila das leichte Knacken nicht,
das hinter ihr entstand. Die Felswand hatte sich verschoben. Die junge
Sekretärin aus Philadelphia taumelte nach hinten und ließ ihr
Bein los. "Heh! Was ist denn das?""stieß sie überrascht hervor
und wandte sich um. "Sharon ... mich laust der Affe. Das ... das gibt's doch
nicht!" "Was gibt es nicht?" reagierte die langbeinige Blondine, die sich
nach vorne gebeugt hatte und ihre Haare auswrang.