Reverend Pain Hardcover Nr. 4: Labyrinth der Verfluchten
Satan persönlich bestrafte Graf Frederick, weil dieser vom Glauben an
ihn abzufallen drohte, und ließ in ihm eines der schrecklichsten Ungeheuer
der griechischen Mythologie auferstehen - den Minotaurus. Seitdem lebt das
Dorf um Dark Manor in Angst, denn der Verfluchte zwingt die Bewohner, ihm
jeweils zum Neumond eine Jungfrau zu opfern. Wie aber, wenn in dem Dorf,
das in Sünde lebt, keine Jungfrauen mehr zu finden sind...? Unaufhaltsam
breitet sich das Grauen in die Nachbardörfer aus, sodass eines Tages
auch Reverend Pain von dem Schicksal des verfluchten Grafen erfährt.
Ihm steht ein aufreibender Kampf bevor, in dem er kaum bestehen kann...
von Steve Salomo, erschienen im August 2008, Titelbild: Sandobal
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Teil 1: Im Totenreich der Blut-Hexe
Elaine und Fred fliehen aus dem kleinen Ort Miles End, wo Vampire die
Einwohner niedergemetzelt haben. Unterwegs treffen sie auf eine Rockerbande,
welche einen Pick-Up jagen und die Insassen terrorisieren. Nur mit viel
Glück entkommen sie selbst den nach Blut gierenden Schlägern. Sie
erreichen das Motel von Audrey Hekate. Doch weder Elaine, noch der
gotteslästerliche Fred, ahnen, wer Audrey wirklich ist: Nämlich
eine mordlüsterne Bluthexe, die dem Dämon Porutu dient.
Währenddessen trifft Reverend Pain bei seiner Reise durch eine
postapokalyptische Welt auf die Horde Rocker und dezimiert das gottlose Gesindel
mit seinem Lasergewehr. Diese fliehen und treffen vor dem Motel der Bluthexe
auf eine Armee von Zombies. Während die Untoten und die Rocker sich
gegenseitig zerfleischen gelingt Elaine die Flucht aus dem Totenreich der
Bluthexe, die bereits Fred auf grauenhafte Weise tötete.
Reverend Paine findet die völlig verängstigte Elaine und begibt
sich mit ihr auf eine Reise in die Hölle, um Audrey Hekate ein für
alle Mal zu vernichten
Teil 2: Labyrinth der Verfluchten
Unweit des Orts Dark Manor lebt Graf Frederick auf seinem Schloss. Eigentlich
ein Anbeter des Fürsten der Finsternis liefert er sich gerne
Streitgespräche mit dem örtlichen Pfarrer, der vergeblich und auch
ein wenig halbherzig versucht den Grafen zu bekehren. Dieser verliert aber
nicht nur den Glauben an Gott, sondern mittlerweile auch an Luzifer. Erbost
über seinen Unglauben erscheint eines Nachts der Teufel persönlich
bei seinem Diener und verwandelt in den schrecklichen Minotaurus. Als
stierköpfige Bestie bringt er Tod und Verderben über die Einwohner
von Dark Manor. Graf Frederick bringt die Bürger dazu jedesmal bei Neumond,
dem Monster eine Jungfrau zu Opfern. Angst und Sünde sind die Früchte
dieser teuflischen Saat. Nur ein Mann kann die Menschen von Dark Manor jetzt
noch retten: Reverend Pain!
Meinung:
Das erste Pain-Abenteuer in diesem Buch ist abermals ein
Nachdruck
aus der Reihe GRUSEL-SCHOCKER. Dort erschien "Im Totenreich der Blut-Hexe"
allerdings als dritter REVEREND PAIN-Roman.
Beide Geschichten bieten in erster Linie wieder eine Menge Action und geizen
auch nicht mit brutalen, drastischen Schilderungen. Blutgierige Zombies und
zu allem bereite Gewaltverbrecher gehen nicht gerade zimperlich miteinander
um. Man erinnere sich nur an die Finale Schlacht in dem Kultschocker "Dawn
of the Dead". Im Gegensatz zu den ersten Romanen kommt hier auch nicht die
Atmosphäre zu kurz, auch wenn von einer richtigen Gruselstimmung noch
lange nicht die Rede sein kann. Natürlich werden wieder sämtliche
Klischees bedient. Elaine ist einmal mehr die gottesfürchtige und
bildschöne Frau, die sich größtenteils in der Opferrolle
befindet. Audrey Hekate ist die durch und durch böse Widersacherin,
die nicht minder schön ist und darüber hinaus nicht mit ihren Reizen
geizt. Überhaupt werden hier bei jeder sich bietenden Gelegenheit die
Kleider der Frauen zerfetzt, um die üppigen Brüste herausquellen
zu lassen. Neben den heftigen Gewaltszenen, setzt Steve Salomo nun auch mehr
auf Sex-Szenen. Insbesondere in seinem neuen Werk "Labyrinth der Verfluchten"
wird der Sex ziemlich eindeutig beschrieben, immerhin unterliegen die Hardcover
keiner so strengen Prüfung wie die Heftromane. Ab und zu ist das durchaus
legitim, vor allem in einer von Dämonen gebeutelten, postapokalyptischen
Welt in der die Sünde regiert. Doch bei REVEREND PAIN wird dies leider
häufig bis zum Exzess ausgereizt und langweilt den Leser schnell. In
diesen Romanen gelingt es Salomo die Kurve zu kriegen, in dem er interessante
Charaktere einführt. Der gewalttätige Rocker-Häuptling Joe
Custer bereut im Angesicht der Zombies alle seine Sünden und will Buße
tun und im zweiten Kapitel bekommt es Pain mit einem Gottesmann zu tun, der
von der Lasterhaftigkeit des Grafen und der Bürger weiß, aber
selbst zu schwach ist, um die Leute zum rechten Glauben zu bewegen. So ganz
langsam beginnt Salomo die eingefahrenen Schienen der
Schwarz-Weiß-Charaktere zu verlassen. Pain selbst offenbart seine
unerbittliche Härte, als er Custer trotzdem erschießen will, um
seine Seele Gott zu überantworten. Erst das Eingreifen der unschuldigen
und gottesfürchtigen Elaine besänftigt den harschen Reverend, der
dem Rocker eine zweite Chance gibt. Hier zeigen sich deutlich Inquisitorische
Züge bei Pain, der ohne zu zögern auch Menschen töten würde,
wenn diese Tod und Verderben über ihre Mitmenschen bringen. Pain ist
also ein deutlicher Anhänger des rachsüchtigen Gottes aus dem Alten
Testament. Vermutlich kam er bei all dem Vernichten von Vampiren,
Werwölfen, Zombies und Dämonen bisher einfach nicht dazu das neue
Testament zu lesen. Immerhin zitiert er lediglich Gott, den Herrn und nie
oder kaum Jesus Christus. Störend wirkt in dem vorliegenden Roman auch
der häufige Gebrauch des Verbs "ballern". Als umgangssprachlicher Ausdruck
am Stammtisch durchaus zu gebrauchen, in einem Horror-Roman allerdings fehl
am Platz.
Fazit: Durchweg spannender, äußerst brutaler und ungewöhnlich
freizügiger Dark-Fiction-Thriller mit einem noch unerbittlicheren Reverend
Pain. Die Atmosphäre der postapokalyptischen Welt wird schon deutlich
differenzierter dargestellt, als noch in den vorrangegangenen Büchern,
dennoch stehen auch hier Action und Gewalt im Vordergrund, was dem Thema
viel Potential nimmt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Reverend Pain im Angesicht der Bestie. Kommt ein wenig abgeändert auch
im Roman so vor. Die neuen Bilder passen viel besser zur Serie, als die Cover
des GRUSEL-SCHOCKERS, auch wenn Pain weiterhin mit dunklen Haaren dargestellt
wird.
Coverbewertung: