Reverend Pain Hardcover Nr. 1: Dämonen-Töter

Reverend Pain Hardcover Nr. 1: Dämonen-Töter


In nicht allzu ferner Zukunft - in einer Zukunft, in der das Grauen regiert ...
Nachdem die Menschheit vom wahren Glauben abgefallen war. eroberten die Schergen der Hölle die Erde und machten sie sich untertan. Dann aber kamen die Priesterschaft und ihre Kämpfer. die sich im Namen Gottes den Machten der Finsternis entgegenstellten. Mit ihren geweihten Waffen und der Bibel in der Hand bekämpfen sie die Legionen des Satans und bringen den Menschen das Wort Gottes zurück.


von Steve Salomo, erschienen im März 2007, Titelbild: Sandobal
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Dämonen-Töter
In einer postapokalyptischen Zukunft haben die Heerscharen der Hölle die Menschheit unterjocht. Mit Hilfe der Priesterschaft konnten Satan und seine Dämonen zurückgedrängt werden, doch immer noch treiben Vampire, Untote und Monster ihr Unwesen und machen sich den Unglauben der Menschheit zu Nutze. So auch in dem einsamen Dorf Tombstone. Sandy Rendall wird von dem Vampirdämon Graf Orlov auf seine Festung entführt. Ihre Schwester Seena macht sich entgegen der Warnungen ihres Vaters allein auf den Weg, um ihre Schwester zu retten. Noch vor dem erreichen der Burg wird sie von Vampirfledermäusen angegriffen und kommt nur durch das Eingreifen eines geheimnisvollen Fremden, welcher der Priesterschaft angehört, mit dem Leben davon. Reverend Pain ist bei seiner ziellosen Durchquerung des Landes auf Tombstone aufmerksam geworden. Er beschließt den armen Leuten den Glauben an GOTT zurückzubringen und Orlov zu vernichten. Doch der Vampir-Dämon hat seine Klauen bereits nach Seena ausgestreckt und dem Reverend eine tödliche Falle gestellt ...


Teil 2: Wo die Toten sich erheben
In der zweiten Story verschlägt es Pain abermals in ein von GOTT verlassenes Dorf in einem nicht näher benannten Landstrich nahe eines düsteren Moores. Dort erweckt John Rosborough seinen vor hundertzwanzig Jahren im Moor versunkenen Urgroßvater Calem Rosborough, der als Massenmörder dem Dämon Moranus Opfer darbrachte. John begibt sich in die Fußstapfen seines Urahns und tötet mehrere Menschen, deren Blut die Opfer Calems wieder zum Leben erwecken. Als von Moorschlamm umgebende Skelette suchen die Untoten nach neuen Opfern. Im Mittelpunkt des grausigen Geschehens steht die Familie Lavender, die damals maßgeblich an der Hinrichtung Calem Rosboroughs beteiligt war. Sam Lavender ist eines der ersten Opfer und als dessen Sohn Ben mit seiner Freundin Susan im Moor auf die Suche nach ihm auf die Moor-Toten trifft kommt er nur durch das Eingreifen von Reverend Pain mit dem Leben davon. Doch natürlich wird Susan bei dem Kampf von Untoten entführt und zu Moranus verschleppt. Auch Ben gerät in die Fänge des Dämons, der den jungen Mann dazu zwingt für ihn zu morden, andernfalls würde er Susan grausam quälen und foltern. Und so fasst Ben einen folgenschweren Entschluss und eines seiner ersten Opfer soll Reverend Pain sein ...


Meinung:
"Reverend Pain" war eines der umstrittensten Projekte des Bastei-Verlags und lief als Subserie in der Reihe "Grusel-Schocker". "Dämonen-Töter" ist der Nachdruck des ersten Bandes dieser originellen Serie, der als Nr. 26 in der Reihe Grusel-Schocker erschienen ist. Allerdings gestaltet sich die Geschichte nicht unbedingt als typischer Einstiegsroman. Die Vorstellung der Hauptfigur erlebt der Leser durch die Augen von Seena mit, ansonsten wird an keiner Stelle erwähnt in welchem Land das Geschehen spielt oder woher Pain überhaupt kommt. Auch über die Priesterschaft erfährt man so gut wie nichts, außer, dass die Reverends gottesfürchtige Männer sind, die mit heiligen Waffen und der Bibel in den Krieg gegen die Dämonen ziehen. Darüber hinaus ist Reverend Pain beileibe nicht mit den typischen Helden des Heftromans zu vergleichen. Er ist zwar eine stattliche, markante Erscheinung, aber nicht gerade sympathisch. Seine tiefreligiösen Ansichten erscheinen seltsam altbacken und überholt. Schnell hat man als Leser den Eindruck es mit einem Fanatiker zu tun zu haben, der keine anderen Ansichten als seine eigenen duldet. Dadurch bleiben dem Leser eine Menge Spielraum für eigene Spekulationen: Ist Pain geisteskrank? Hatte er in der Vergangenheit ein einschneidendes Erlebnis, welches ihn zu einem derart unbeugsamen Gottesmann werden ließ? Das Konzept der Serie liest sich stellenweise wie eine Mischung aus "Mad Max" und "Van Helsing", ist aber trotzdem völlig anders und eigenständig. Die Story ist äußerst geradlinig und man kann manches mal den Eindruck bekommen die literarische Umsetzung eines Computerspiels zu lesen. Mit einem Lasergewehr und allerlei religiösen Waffen ausgerüstet kämpft sich Pain durch ein Heer von Vampiren und Untoten zu dem Obermotz Orlov durch. Der Name des Vampirfürsten ist leider alles andere als originell und erinnert wohl nicht rein zufällig an den Grafen Orlock aus dem Stummfilm "Nosferatu". Orlov ist eine blasse Erscheinung, die nur durch ihre Bösartigkeit eine Existenzberechtigung als Gegner hat und jederzeit austauschbar ist. Auffallend ist auch die einseitige Charakterisierung der Personen: Die Frauen sind alle sehr schön und züchtig, die Männer häufig lüstern und falsch oder aber gottesfürchtig und fromm. Wer nicht gläubig ist, ist böse. Diese provokante Haltung innerhalb des Romans ist vom Autor angeblich beabsichtigt und soll den Fanatismus des Reverends unterstreichen. Im Gegensatz zum Heftroman wurde im Buch der erste Absatz mit einem Auszug aus der "Chronik der Priesterschaft" völlig außen vor gelassen. In diesem Absatz wurde unter anderem das Datum der Apokalypse genannt: Nämlich der 6. 6. 2036.
Der zweite Teil des Buches ist ein vollkommen neuer Text in der Länge eines Heftromans und unterscheidet sich auch inhaltlich kaum von den Reverend-Pain-Romanen der Grusel-Schocker-Reihe. Wieder wird ein Dorf von Untoten heimgesucht. Wieder greift ein durch und durch böser und abstoßend hässlicher Dämon nach den Seelen der Unschuldigen. Und wieder wird ein junges, hübsches und jungfräuliches Mädchen von dem Fiesling gefangen genommen. Es ist schon verwunderlich wie viele junge Frauen in der postapokalyptischen Zeit noch Jungfrau sind, obwohl sie alle pralle, feste Brüste haben und sehr hübsch sein sollen. Was diesen Roman von dem ersten Teil unterscheidet, ist der Stil, der ein klein wenig ausgefeilter erscheint. Der Autor legt noch mehr Wert auf die fanatische Seite seines Charakters Pain. Der Reverend zitiert noch mehr aus der Bibel und bestreitet indirekt sogar die Existenz der Dinosaurier. Die Priesterschaft behauptet nämlich, dass die Saurier höllische Drachen waren, die bei dem Kampf zwischen dem Erzengel Michael und Luzifer getötet wurden und deren Knochen auf die Erde regneten. Der Stil von Steve Salomo ist sehr direkt und actionbetont, scheinbar ist der Autor kein Freund von subtilem Horror. Zwar beschreibt er gerne düstere Landschaften, benutzt aber immer die Stereotypen des Genres: Düstere Burgen, kahle Bäume, nebelverhangene Moorlandschaften. Leider strotzt das Buch, wie kaum ein anderes von Zaubermond, vor Druckfehlern und auffallend sind auch häufige Wortwiederholungen. Gerade im zweiten Roman wird der Leser schnell gelangweilt, wenn innerhalb kürzester Zeit das x-te Moormonster in einem Schwall aus Schlamm, Blut und Eiter explodiert. Auch hier verwechselt der Schriftsteller Spannung und Grusel mit Ekel und spricht lediglich die niederen Instinkte an. Das wird auch deutlich, als er die Gefangenschaft der beiden Mädchen schildert, die allzu bald nackt in ihren Ketten hängen. Die Romane leben wahrlich von der trockenen, coolen und religiös-fanatischen Art des Reverends, den man entweder mag oder nicht. Leider machen es sich Autor und Verlag ein wenig zu einfach, wenn sie die eindimensionale Charakterisierung und die geradlinige Handlung dadurch entschuldigen wollen, dass sie die Geschichten als düstere Parodie deklarieren. Die wundervoll trashigen Szenen, in denen das entblößte Weibchen aus Angst vor dem grässlichen Monster nach ihrem Retter schreit, ist beim ersten Mal ja noch ganz witzig, fängt im nächsten Roman aber bereits an zu langweilen. Wenigstens erinnerte sich Pain im zweiten Teil des Buches noch an sein Abenteuer in Tombstone. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Steve Salomo in seinem nächsten neuen Roman ein wenig originellere Ideen hat und auch ein wenig mehr Serienkontinuität in das Konzept mit einbringt.
Fazit: Der erste Band der neuen Serie ist ein reiner Horror-Action-Roman, bestehend aus zwei voneinander unabhängigen Geschichten, die jeweils die Länge eines Heftromans haben. Eine wirkliche Gruselatmosphäre mag nicht so recht aufkommen, aber wer sich einfach gut unterhalten lassen will, abgedrehte Szenarien und einen spleenigen Antiheld zu schätzen weiß, wird hier voll auf seine Kosten kommen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Aufmachung der neuen Zaubermond-Serie ist schlichtweg genial. Sowohl das Logo mit der flammenden Schrift, als auch das Titelbild von Sandobal sind sehr düster und passen ideal zu der Endzeit-Atmosphäre der Romane. Allerdings wird Pain noch in dem Roman "Dämonen-Töter" mit blonden Haaren geschildert, wobei der schwarze Schopf irgendwie besser zu der Figur passt. Auf alle Fälle wurde der finstere Gottesmann genauso gezeichnet, wie man ihn sich vorstellt.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von 
Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
In einer nicht allzu fernen Zukunft haben Dämonen und andere Schergen der Hölle die Erde überrollt, die Menschen leben in Angst und Schrecken. Aber es gibt eine Gruppe von Männern, die sich dem Bösen entgegenstellen und die Höllenkreaturen bekämpfen: die Reverends. Fromme Männer, die ihren festen Glauben an GOTT, den HERRN, leben und mit dem Kreuz und Lasergewehren kämpfen…

Teil 1: Dämonen-Töter:
Die junge Seena muss mit ansehen, wie der grausame Vampir-Dämon Graf Orlov ihre Schwester Sandy entführt. Da schon ihre Mutter ein Opfer des Grafen geworden ist und vor Jahren von einem Reverend auf grausame Art erlöst worden ist, will Seena ihre Schwester retten. Auf dem Weg zum Schloss wird sie von riesigen Fledermäusen angegriffen, gegen deren Übermacht sie keine Chance hat. Plötzlich werden die Vampire von anderer Seite vernichtet: Reverend Pain hat die Szene beobachtet und mit seinem Lasergewehr eingegriffen. Er bringt Seena zurück in ihr Dorf und will sich am nächsten Tag dem Grafen stellen. Doch in der Nacht büxt das Mädchen aus, weil sie die Hoffnung, ihre Schwester noch retten zu können, nicht aufgegeben hat. Als sie in das Schloss des Vampir-Dämons eingedrungen ist, wird sie von den Dienern des Grafen überwältigt und erfährt, dass sie genau dem Plan des Vampirs gefolgt ist, da er eigentlich nicht ihre Schwester, sondern sie in seiner Gewalt haben wollte. Wegen ihrer latenten medialen Fähigkeiten konnte er Seena allerdings nicht so leicht beeinflussen wie ihre Schwester Sandy. Seena hat sich schon in ihr Schicksal gefügt, als Braut des Vampirs zu enden, als mit einemmal Reverend Pain in den Thronsaal des Grafen eindringt. Der Geistliche hat sich mit seinem Lasergewehr und Explosivgeschossen einen Weg durch das Schloss geebnet und dabei alle Diener Orlovs ausgeschaltet. Der Vampir-Dämon ist jedoch immun gegen das Lasergewehr. Kurz entschlossen reißt Pain mit einem weiteren Explosivgeschoss eine Schlosswand einstürzen, so dass das eindringende Tageslicht den Dämon vernichtet. Bei der anschließenden Suche durch das Gemäuer finden die Pain und Seena Sandy in einem Sarkophag gefangen aber unverletzt vor.

Teil 2: Wo die Toten sich erheben
Sein weiterer Weg führt Reverend Pain in ein kleines Dorf, in dem einst der Dämonendiener Calem Rosborough dem Moordämon Moranus gehuldigt hat. Rosborough hat dem Dämon mehrere Menschenopfer dargebracht und wurde dann vom Padre des Dorfes mit der Hilfe einiger beherzter Männer im Moor versenkt und mit einem geweihten Holzkreuz gebannt. Inzwischen sind 120 Jahre vergangen, das Kreuz ist verrottet und sein Urenkel John Rosborough hat unter dem Einfluss eines gesichtslosen Geistes wieder Blut im Moor vergossen, um Calem Rosborough zu erwecken. Außerdem sollen die Nachfahren der mutigen Männer von einst für Tat ihrer Vorfahren büßen und ebenfalls im Moor sterben. Unter dem Vorwand, seinen Sohn Ben gesehen zu haben, lockt John Sam Lavender ins Moor und tötet ihn. Sein Blut sorgt dafür, dass die Opfer von Calem Rosborough als Moorzombies wieder auferstehen. Außerdem lässt Moranus Susan, die Freundin von Ben Lavender in seinen Palast unter dem Moor entführen, um sie zu seiner Braut zu machen. Damit erpresst der Dämon Ben um ihn zu seinem Handlanger zu machen, der Reverend Pain aus dem Weg räumen soll. Dies misslingt jedoch und gemeinsam dringen Pain und Ben in Moranus' Thronsaal ein. Reverend Pain musste zwar sein Kreuz zurücklassen, kann aber die Moorzombies mit Weihwasser vernichten und Moranus mit Worten aus der heiligen Schrift so weit schwächen, dass er den Dämon schließlich mit seiner Laserpistole vernichten kann.


Meinung:
Nach (fast auf den Tag genau, an dem der letzte Pain-Roman im Grusel-Schocker erschienen ist) sechs Jahren meldet sich mit diesem Roman Reverend Pain zurück, und das sogar in einer eigenen Buchserie. Und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, ich habe nach der Ankündigung dieses Buches einen Jubelschrei aus Mühlheim/Ruhr gehört… *g* Aber ich bin mir sicher, dass nicht nur Loxagon seinen Spaß an der "neuen" Serie hat. Jedem, der das Gruselgenre nicht ganz so ernst nimmt und auch mal einen Roman genießen kann, in dem sich der Held ohne groß zu Fragen durch Schlossmauern bombt, kann ich den Roman empfehlen. Man taucht in eine ganz neue Welt ein, die auf mich am ehesten wie eine Westernkulisse wirkt und in der Männer, die zunächst noch junge Mädchen zum Sex nötigen, im nächsten Moment zu heulenden reuigen Büßern werden, sobald sie den Zorn des Reverends gespürt haben. Zu sagen, dass der Roman nur wert auf knallige Action legt und keine Geschichte hat, wäre sehr unfair, wenn man bedenkt, dass sowohl Seenas Familie als auch die Dorfschullehrerin Olga Blair eine dramatische Vergangenheit haben und Reverend Pain am Ende gegen einen Vampir kämpfen muss, der seiner Zunft entstammt. Aus diesem Grund habe ich das Lesen dieses Romans genossen und musste mich in keiner Weise durch die Seiten quälen. Dafür gibt es 3 Kreuze.
Auch im zweiten Roman schießt sich Reverend Pain mit Laserpistolen und frommen Worten den Weg frei. Widerstand aus der Bevölkerung hat er dabei nicht zu befürchten, da sich jeder unter seinem Blick sofort niederkniet und Bibelzitate um die Ohren knallen lässt. In diesem Zusammenhang hat mich gewundert, dass der Geistliche im Dorf als ‚Padre' bezeichnet wurde. Wenn das besondere Hierarchien sind (Reverends stehen ja scheinbar über den Padres), dann sollte das auch mal erwähnt werden. Das Moor als Schauplatz bietet dabei schon mal beste Vorraussetzungen für eine gruselige Atmosphäre. Auch wenn ich bisher dachte - bin natürlich kein Fachmann, und wenn ich mich irre, dann verbessert mich - dass das Moor Dinge eher konserviert als zersetzt. Müsste es das geweihte Kreuz dann nicht noch geben? Ansonsten ist hier alles vertreten, was man von einem Heftroman erwarten kann. Das schreiende Mädchen, der Tollpatsch, der es gut meint, aber nur Unheil anrichtet und der Held, der schließlich (fast) alle rettet. :o) Allerdings konnte mich dieser Roman nicht ganz so sehr fesseln wie sein Vorgänger, deshalb werden es diesmal 2 Kreuze.


Besonderheiten:
Der Roman ‚Dämonen-Töter' erschien erstmals als Grusel-Schocker Band 26 am 11.04.2000.
Der Roman ‚Wo die Toten sich erheben' ist ein neuer Roman. In diesem besitzt Reverend Pain heilendes Wasser aus einer Quelle, an der die heilige Jungfrau einem Geschwisterpaar erschienen ist.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Pain und seine Harley. Im Hintergrund könnte das Schloss des Vampir-Dämons zu sehen sein. Der Gesichtsausdruck des Reverends ist gut getroffen, allerdings ist Pain in der Geschichte blond und trägt einen langen Ledermantel.


Coverbewertung:
3 Kreuze