Professor Zamorra Nr. 868: Diener des Bösen
Die Fürstin der Finsternis überlegte, auf welche Weise sie sich
von ihrer Niederlage erholen und an Lucifuge Rofocale rächen konnte.
Er hatte sie lächerlich gemacht, und sie hatte das Gefühl, dass
kaum noch ein Dämon der Schwarzen Familie Respekt vor ihr hatte. Man
hatte sie schon früher nicht gemocht, aber jetzt schien man sie zu
verabscheuen. Dabei hatte sie nur versucht, Pluspunkte zu gewinnen, und sie
hatte selbst nicht geahnt, dass ihr Plan, Zamorra zu ermorden, schließlich
doch fehlgeschlagen war! Eiskalt hatte Lucifuge Rofocale das ausgenutzt,
und sie kaltgestellt. Dafür hasste sie ihn mehr denn je. Es musste eine
Möglichkeit geben, es ihm heimzuzahlen. Irgendeine Möglichkeit
...
von W.K. Giesa, erschienen am 04.09.2007, Titelbild: Jan Balaz
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Ein Schemen, ein niederer Hilfsdämon, hat durch Zufall einen Traum Lucifuge
Rofocales aufgenommen und zeigt diesen seiner Herrin Stygia. Dadurch
erfährt sie, dass es der Ministerpräsident der Hölle war,
der Zamorra und seine Freunde damals in der Spiegelwelt bei dem "Unternehmen
Höllensturm" befreite und somit das Leben rettete. Mit dieser Information
will sich die Fürstin der Finsternis für die kürzlich erlittene
Schmach rächen. Als erstes präsentiert sie Astaroth den Traum.
Auch der Erzdämon hat mit Lucifuge eine Rechnung offen, denn es scheint,
dass der Dämonenfürst sein Bewusstsein manipuliert. Derweil stellt
Lucifuge Rofocale seinem Erzfeind Zamorra auf Erden eine wahrhaft teuflische
Falle. Durch einen Köder gelingt es ihm den verhassten
Dämonenjäger gemeinsam mit seiner Gefährtin Nicole in einen
instabilen Teil der Hölle zu verfrachten. Dort funktioniert keinerlei
Magie und so können Zamorra und Nicole auch nicht mit Hilfe eines
Weltentores fliehen. Hilflos müssen sie auf ihren Tod warten ...
Meinung:
Der Roman bildet die Fortsetzung zu Band
865 "Aus Tinte geboren" und beschreibt wie Stygia ihre Pläne
weiterverfolgt selbst Ministerpräsidentin der Hölle zu werden.
Dass dabei auf weit zurückliegende Ereignisse eingegangen wird, wie
beispielsweise den legendären Siebenteiler um die "Operation
Höllensturm" macht die Sache nur interessanter. Hier kommen alle Freunde
der höllischen Intrigenspiele auf ihre Kosten und neben Lucifuge Rofocale,
Stygia und Astaroth hat auch der CORR Zarkahr einen kurzen Auftritt. Dabei
wird auch auf die Experimente Astaroths eingegangen (siehe
Band 857 "Amoklauf der Werwölfe"
und 859 "Die Mutantenspinne") und
Ungereimtheiten aus diesen Romanen werden schlüssig und glaubhaft bereinigt.
Leider kann der Part von Zamorra und Nicole nicht so recht überzeugen.
Die Aktionen mit den nicht-denkenden Doppelgängern, welche die
Dämonenjäger in eine Falle locken sollen, wirken unausgegoren und
für einen Dämon wie Lucifuge Rofocale einfach stümperhaft.
Die Idee, dass Zamorra und Nicole in einem instabilen Teil der Hölle
ihr Leben lassen sollen ist grandios, doch leider wird hier die Reaktion
ihres Gegners äußerst unglaubwürdig verpackt. Auch wenn Lucifuge
am Sterben seiner Feinde teilhaben will und er als äußerst
überheblich gilt, ist sein Plan nicht wirklich realistisch. Ebenso wenig
wie die Leichtigkeit mit der Zamorra seinen Todfeind, immerhin den
zweitmächtigsten Dämon nach LUZIFER, überwältigt. Allerdings
schafft es der Autor die Spannung auf einem konstanten Niveau zu halten.
Man bangt zwar nicht unbedingt um Zamorra und Nicole, aber das Überleben
des Ministerpräsidenten der Hölle ist keineswegs sicher. Einen
Pluspunkt gibt es darüber hinaus für die Auftritte der Peters-Zwillinge
und Julian, der ebenfalls nach geraumer Zeit wieder zeigen darf, was in ihm
steckt. Ein Manko des Romans ist aufgrund seiner Fülle an Personen und
Handlungen, dass die Atmosphäre völlig auf der Strecke bleibt.
Ohne Ruhepause hetzen die Protagonisten von einem Ort zum nächsten und
im Endeffekt stellt sich die Sache mit den Doppelgängern als vollkommen
überflüssig heraus, ebenso wie einige eher unpassende Komik-Einlagen,
wie beispielsweise die Verwechslung eines wilden Alligators mit dem friedfertigen
Reptil "Old Sam".
Fazit: Mittelmäßiges Zamorra-Abenteuer, dass vor allem durch die
Intrigenspiele von Stygia lesenswert ist. Ansonsten wurden viele wertvolle
Seiten mit überflüssigen Aktionen, wie den Doppelgängern,
gefüllt.
Besonderheiten:
Stygia erfährt von Lucifuges Verrat und verpflichtet sich den
Ministerpräsidenten der Hölle.
Stygia verbündet sich mit Astaroth.
Das Bewusstsein von Astaroth wurde von Lucifuge Rofocale manipuliert.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zeigt Lucifuge Rofocale in seiner Urform bedrohlich hinter
seinem Todfeind Zamorra, der seine bewusstlose Gefährtin Nicole auf
den Armen trägt. Sehr düster und stimmungsvoll, auch wenn Zamorra
ein wenig jung aussieht.
Coverbewertung:
Rezension von
Wolfgang
Trubshaw:
Kurzbeschreibung:
Zamorra und Nicole befinden sich in Florida, um dort an einer Uni eine
Vorlesungsserie zu absolvieren. Bei der Vorlesung sind auch die Peters-Zwillinge
in der Zuhörerschaft, die dabei bemerken, dass der beiwohnende Dekan
keine Gedanken in seinem Kopf hat. Zur Rede gestellt wird dieser aggressiv
und in Notwehr von Nicole getötet. Prompt ist aber ein ebenso
nicht-denkender Doppelgänger des Dekans bereit, der sich die Freiheit
nimmt, zu explodieren, als er nun zur Rede gestellt wird. Drahtzieher der
Doppelgänger ist Lucifuge Rofocale, der Zamorra in eine Falle in einer
Höhle in einer instabilen Zone der Hölle locken will. Nachdem es
mit zwei weiteren Doppelgängern auch nicht klappt, gelingt es ihm auf
die plumpe Tour vor den Augen der Peters-Zwillinge Nicole und Zamorra zu
entführen. Monica kommt nun auf die Idee, ihren Sohn Julian zu Hilfe
zu holen, der mal schnell alles quasi "zurückträumen" soll. In
der Höllenhöhle, wo ob der Instabilität keinerlei Magie wirkt,
lässt sich der nach Luzifer mächtigste Erzdämon der
Schwefelklüfte von den beiden Dämonenjägern in fast schon
an Slapstick grenzender Manier vorführen, und es fänden bald alle
drei ihr Ende, wenn nicht noch im letzten Moment Julian samt Mutter und Tante
erschienen, um alle drei zu retten. Lucifuge wird dabei nur mitgerettet,
weil er sich verbissen an Zammy klammert, wird aber bald darauf aus Julians
reisender Traumblase gestoßen und findet sich schwer verletzt gaaaaanz
zufällig auf der Türmatte vor Stygias Höllenpalast wieder.
Stygia nutzt seine Notlage aus, heilt den Erzdämon, und der schuldet
ihr somit einen Gefallen. Am Ende taucht noch plötzlich und ohne
Erklärung ein von Astaroth beauftragter höllischer Auftragskiller
auf, der versucht Zamorra zu töten, was ihm aber misslingt und in seiner
Exekution ob Unfähigkeit durch Astaroth endet.
Meinung:
Zamorra legt in diesem Heft wiedereinmal eine "Dirty Zammy"-Einstellung an
den Tag, die einen als Langzeitleser doch sehr befremdet. Zufällig findet
sich auf der Leserseite des Hefts ein Brief, der genau dieses Thema anschneidet,
aber Giesas Antwort auf den Brief weiß (mich zumindest) nicht zu
überzeugen. Die Szenen, die sich mit Stygias Ränkespielen
beschäftigen sind leidlich interessant, wenn auch nicht allzu faszinierend
geschrieben, der Rest ist ziellos angehäufte, sehr biedere Action-Kost,
die mich als 31-jährigen teilweise denken lassen, ich sei 20 Jahre jenseits
der Zielgruppe. Ganz schwer im Magen liegt mir Lucifuge Rofocales
unerträgliche und unglaubwürdige Erzstümperhaftigkeit, die
"Komm-mach-mal"-Lösung mit Julian Peters, die sich eigentlich (besonders
für den beispielgebenden Hauptautor der Serie!) vollkommen verbieten
sollte, da man damit künftig alles und jedes lösen könnte,
sowie die mir nicht nachvollziehbare Sache mit Astaroths Auftragskiller am
Ende des Hefts.
Besonderheiten:
- Stygia befreit Astaroth von einer Art Parasit in dessen Geist, den Lucifuge
Rofocale dort aus unerklärt bleibenden Gründen platziert hat und
der bei Astaroth eine Art Verkalkung und Vergesslichkeit bewirkt hat(te).
- Stygia utilisiert Astaroth dazu, unter Zarkahr und anderen wichtigen
Dämonen Meinung gegen Lucifuge Rofocale zu machen und erpresst von Lucifuge
selbst gewisse Unterstützung und Wohlwollen ihr gegenüber, dadurch
dass sie seine erlittenen Wunden heilt.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Recht ansprechend. Der Mann ist zwar für mich nichtmal mit viel gutem
Willen Zamorra, aber die nebelige Höllenhöhle und auch Lucifuge
Rofocale sind sehr ansprechend gemalt. Vielleicht ist der Dämon eine
Spur zu groß geraten, wenn man die Perspektive auch noch
berücksichtigt, und dann die Stelle mit dem Kampf zwischen Zammy und
ihm liest, aber es ist ja auch wohl nur ein lizensiertes Cover, auf das der
Autor gut eingegangen ist.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Zamorra hält in einer Uni in Florida als Gastredner einen Vortrag. Nicole
und die Peters-Zwillinge sind mit anwesend als die Zwillinge plötzlich
mit ihrer Telepathie erkennen, das der Dekan keine Gedanken hat. Zamorra
und die drei Frauen nehmen sich des Dekans an und nehmen ihn in die Zange.
Als es zu Handgreiflichkeiten kommt wird er von Nicole aus versehen
getötet. Kurz darauf begegnet ihnen ein Doppelgänger des Dekans,
dessen Kopf kurz darauf von alleine explodiert, als Zamorra und die Frauen
ihn befragen wollen. Hinter all dem steckt Lucifuge Rofocale, der einen Plan
ausgeheckt hat um Zamorra zu töten. Währenddessen übermittelt
ein Schemen Stygias ihr, einen Traum, den er von Lucifuge Rofocale aufgenommen
hat. Der Traum zeigt deutlich, das der Dämon Zamorra in einer Spiegelwelt
das Leben gerettet hat. Stygia lässt Astaroth den Traum sehen und dieser
übermittelt ihn an weitere hochrangige Dämonen um so Rofocales
Ansehen enorm zu schwächen. Rofocale kann unterdessen Zamorra und Nicole
in einen instabilen Teil der Hölle befördern, wo keine Magie
funktioniert und sie hilflos auf ihren Tod warten müssen...
Meinung:
Große Spannung wollte bei mir nicht aufkommen, als ich den Roman las.
Einzig die Momente mit Stygia und Astaroth sorgen für spannende
Unterhaltung. Aber der Part um Zamorra und die Doppelgänger und später
in dieser instabilen Höhle mochten mir weniger gefallen. Ich schwanke
zw. 1 und 2 Kreuzen, werde aber doch eher zu 2 Kreuzen tendieren, weil der
Roman ja ansich nicht wirklich schlecht war.
Besonderheiten:
Stygia erfährt, das Rofocale Zamorra in einer Spiegelwelt das Leben
gerettet hat.
Stygia schafft es, das Lucifuge Rofocale in ihrer Schuld steht.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Gutes Cover, das gut zum Roman passt.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Auf dem Cover der Publikation "CAINE - Der dunkle Prophet" Nr. 4 wurde nicht
nur der selbe Hintergrund mit der blau beleuchteten Höhle und den
rosafarbenen Nebelschwaden verwendet, sondern sogar der in der Mitte stehende
Mann wurde abgekupfert. Zwar trägt er auf beiden Titelbildern
unterschiedliche Kleidung, aber sein Gesicht ist eindeutig das selbe: