Professor Zamorra Nr. 859: Die Mutantenspinne
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Hercule legte die Ohren flach und zog den Schwanz ein. Er nahm eine sprungbereite
Lauerstellung ein. Die große, stämmige Promenadenmischung, treuer
und zuverlässiger Kamerad, starrte in eine schmale Gasse, die zwischen
zwei Häusern hindurchführte. In der Dunkelheit war nichts zu erkennen.
Offenbar sah Hercule mehr als Henri. Verhaltenes Knurren drang zwischen seinen
gefletschten Zähnen hervor. "Was ist los, Hercule?", fragte Henri
Socande. Es war ungewöhnlich, dass sein Hund sich so verhielt, noch
dazu auf einem Weg, den sie schon viele hundert Male gegangen waren. Henri
ging langsam in die Gasse hinein. Er wollte wissen, warum sein Hund diese
Unruhe zeigte. Der begann jetzt zu winseln. Noch ein Schritt ... Henri
berührte ein Netz, das er in der Dunkelheit nicht gesehen hatte. Er
wollte zurück, aber das ging nicht! Er klebte fest, und je mehr er
versuchte, wieder freizukommen, desto fester verstrickte er sich. Und dann
sah er die Spinne. Sie war gigantisch groß...
von W.K. Giesa, erschienen am 02.05.2007, Titelbild: del Nido
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Astaroth hat eine genetisch-magisch veränderte Riesenspinne geschaffen,
die in Lyon ihr Unwesen treibt. Robin ruft wieder einmal Zamorra und Nicole
zu Hilfe. Als der Parapsychologe einen Kokon der Bestie zerstört erkennt
er ein dämonisches Sigill, welches Nicole als das von Astaroth
identifiziert. Währenddessen holt sich die Riesenspinne ein weiteres
Opfer, welches sie allerdings nicht tötet, sondern entführt. Für
Zamorra und seine Freunde beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um das Leben
der jungen Frau ...
Meinung:
Ohne Verzögerung geht es in die zweite Runde mit Astaroth und dessen
genmagischen Experimenten, auch wenn immer noch nicht ersichtlich ist, was
der Dämon damit bezweckt. Leider weist der Roman auch erhebliche
Lücken innerhalb der Logik auf. So wird zwar erklärt Astaroth
würde seine Versuche nicht in Nordamerika, seinem ursprünglichen
Herrschaftsbereich, durchführen, um unentdeckt zu bleiben, gleichzeitig
aber lässt er seine Experimente quasi direkt vor der Haustür eines
seiner größten Todfeinde herumspazieren. Und wieso können
die Dämonenjäger der Blutspur einer Spinne folgen? Die genetischen
Veränderungen unterscheiden die Mutantenspinne von einer herkömmlichen
Art zwar wie einen Flugsaurier von einem Spatzen, allerdings hätte der
Laserbeschuss an sich schon die verletzen Gefäße verschweißen
müssen. Und was hatte die Spinne letztendlich mit Danielle Lucard vor?
Brauchte der Autor nur einen Grund, um das hübsche Mädchen auf
dem Cover zu schonen? Die Erklärung für Renoirs Überleben
(siehe Band 857) werden übrigens
immer fadenscheiniger. Dass ein mächtiger Dämon wie Astaroth sich
bei seinem Schlag verkalkuliert ist einfach unglaubwürdig. Ebenso wie
Zamorras Reaktion gegenüber dem Höllenfürsten, als er ihn
beschwört. Einen so mächtigen und gefährlichen Dämon
einfach wieder freizulassen, weil man es ihm versprochen hat, ist irgendwie
fahrlässig. Immerhin hat Astaroth in seiner äonenlangen Existenz
sicherlich schon Tausende von Menschen auf dem Gewissen. Direkt und indirekt
hat er erst vor kurzem wieder mehrere Opfer gefunden. Somit setzt Zamorra
seine eigene fragwürdige Doppelmoral über Menschenleben, nur um
seine kindliche Ethik aufrechtzuerhalten. Des Weiteren ist es verwunderlich,
dass ein Erzdämon Schmerzen verspürt, wenn man ihm in die Kniekehlen
tritt, aber die silbernen Blitze aus dem Amulett wehrt der
Höllenfürst fast spielerisch ab. Um die Kritik abzuschließen
wird gleich noch der letzte negative Aspekt des Romans näher beleuchtet.
Sowohl Zamorra und Nicole, als auch Robin und seine Mannschaft übertreiben
in Punkto Flachserei wieder mal maßlos. Mittlerweile entlocken einem
die halbseidenen Sprüche nicht mal mehr ein müdes Lächeln.
Der Humor wurde schon sparsamer und wohldosierterer eingesetzt. Auch hier
gilt: Weniger ist oft mehr. Aber es gibt auch jede Menge positiver
Gesichtspunkte. Allein die Thematik einer riesigen Mutantenspinne ist einfach
super, wenngleich eine rein subjektive Empfindung meinerseits. Das langsame
Erwachen der Erinnerung von Rhett Saris wird glaubhaft dargestellt, ebenso
wie die ambivalenten Gefühle von Patricia, die sich damit abfinden muss,
dass ihr Sohn, der in seiner vorherigen Inkarnation ihr Mann war, sich bald
an sein früheres Leben erinnern wird. Die Handlung um die Riesenpinne
und ihren Schöpfer Astaroth entfaltet sich sehr zügig und der Autor
hält sich nicht mit viel Geplänkel auf, sondern kommt direkt zur
Sache. Ein Roman also der auf alle Fälle nicht langweilt und trotz einiger
Mängel gut zu unterhalten versteht.
Besonderheiten:
Rhett Saris ap Llewellyn erinnert sich mehr und mehr an sein vorheriges
Leben.
Zamorra zerstört Astaroths Labor.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Spitzencover von del Nido mit einem gehörigen Schuß Erotik. Wieder
einmal das typische "Die Schöne und das Biest" -Motiv, dass aber perfekt
zum Inhalt passt.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Eine riesige, genmanipulierte Spinne haust in Lyons Gassen. Ein Mensch starb
schon und eine junge Frau wurde von der Spinne aus ihrer Wohnung entführt.
Zamorra, Nicole und Chefinspektor Pierre Robin versuchen die Spinne zu finden
und unschädlich zu machen. Doch der Fall führt sie in eine Richtung,
der eng mit den Werwölfen (PZ 857
"Amoklauf der Werwölfe) zusammen hängt, den die drei erst vor wenigen
Wochen in Lyon bearbeiteten. Der Erzdämon Astaroth führt
genmanipulierte Experimente durch, mit grausigen Ergebnissen, und die Spinne
ist ein weiteres seiner Geschöpfe...
Meinung:
Dieser Roman ist sozusagen der zweite Teil eines Zweitteilers um Astaroths
Experimente. Die riesige Spinne (man kann sie sich durch das Cover ja sehr
gut vorstellen), sorgte bei mir für einen erheblichen Gruselfaktor,
da ich ja auf Spinnen im Allgemeinen absolut nicht gut zu sprechen bin. Der
Roman war recht gut und führt die Story mit den Werwölfen gekonnt
weiter. 4 Kreuze sind da durchaus angebracht.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ekelig. Absolut ekelig. Zwar gut dargestellt, aber echt ekelig. Ich HASSE
Spinnen und wenn sie genmanipuliert, doppelt so groß wie ein Mensch
und dann auch noch intelligenter Natur sind, dann mag ich die erst 5x nicht.
3 Kreuze von mir.
Coverbewertung: