Professor Zamorra Nr. 857: Amoklauf der Werwölfe

Professor Zamorra Nr. 857: Amoklauf der Werwölfe


Die Kugeln flogen Zamorra um die Ohren. Der Schütze ballerte aus einer dieser kleinen Maschinenpistolen, die man lässig unter Jacke oder Mantel tragen konnte. Dabei besaßen sie eine rasante Schussfolge von 950 Projektilen pro Minute und enorme Feuerkraft. Zamorra wartete, bis der Bursche das ganze Magazin leer geschossen hatte. Dann erst, als es für einen Moment still wurde, hob er den Kopf aus der Deckung. Er hörte es klacken und ratschen. Der andere lud die MPi-7 nach, schob ein neues, volles Magazin in die Führung. Zamorra sprang auf. Während er losrannte, schoss er. Die Deckung des Schützen war dünn; Zamorra hörte ihn aufschreien, als eine seiner Kugeln durchschlug. Im nächsten Moment sprang der Getroffene aus seiner Deckung und gab erneut Dauerfeuer. Zamorra ließ sich fallen, machte eine Rolle vorwärts. Wo er gerade noch gewesen war, rissen Kugeln den Boden auf. Als Zamorras Oberkörper hochkam, riss er die Pistole hoch und schoss beidhändig. Noch während der andere zusammenbrach, zog er den Abzug noch einmal durch. Mitten in Zamorras Stirn entstand ein Loch. Dann wurde alles schwarz...


von W.K. Giesa, erschienen am 03.04.2007, Titelbild: Fournier
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Lion treibt ein Werwolf sein Unwesen. Inspektor Pierre Robin bittet Zamorra und Nicole um Hilfe. Doch scheinbar geht nicht nur ein dämonischer Menschenwolf um, sondern gar ein ganzes Rudel. Bei der Verfolgung einer heißen Spur mittels der Zeitschau kommt es zu einem Mordanschlag, dem Robin und Zamorra nur knapp entkommen. Robins Assistent Wisslaire landet im Krankenhaus. Zamorra muss sich auf gewitzte und skrupellose Gegner einstellen, nicht ahnend, dass ein alter Bekannter im Hintergrund die Fäden zieht und ein neues Experiment gestartet hat ...


Meinung:
Endlich sind wieder richtige Werwölfe dabei und laufen sogar Amok. Wer jetzt allerdings einen Roman erwartet in dem sinnlos gemordet wird, das Blut literweise über die Seiten spritzt und Action die Handlung dominiert liegt gänzlich falsch. Der Autor versteht es eine spannende Geschichte zu erzählen. Dabei dürfen die Helden auch schon mal Gefühle zeigen. Nicoles Anteilnahme Angesichts der Ermordung einer jungen Frau, welche Nicole erst kurz vorher kennen lernte wirkt sehr real und eindringlich und zeigt die ansonsten sehr toughe, oftmals oberflächlich erscheinende Dämonenjägerin von einer sehr verletzlichen und menschlichen Seite. Die im letzten Roman erwähnte negative Entwicklung des Charakters ist hier überhaupt nicht zu bemerken. Klasse war auch Robins erneuter Auftritt nebst seinem gesamten Mitarbeiterstab. Dabei konnte man wirklich um Wisslaires Leben bangen, denn mittlerweile dürfte bekannt sein, dass die Autoren der Serie nicht gerade zimperlich mit dem Leben von Nebenfiguren umgehen. Auch der Auftritt des alten Bekannten, eines hochrangigen Dämons der Hölle, dürfte viele Fans überraschen und erfreuen, denn es ist lange her, seit man von ihm gelesen hat.Leider unterlief dem Autor auch ein Fehler in der Logik, denn zuerst wird Robin als Berg und der Polizeiarzt Renoir als der Prophet bezeichnet, während später die Bezeichnungen umgekehrt verwendet werden. Das Überleben des Arztes wirkt allerdings wenig glaubhaft, obwohl man auch froh sein darf, diesen sympathischen Burschen weiterhin dabeihaben zu dürfen.Unterm Strich gesehen ein rasanter, spannender Werwolfthriller mit zukunftsweisenden Ereignissen.


Besonderheiten:
Astaroth taucht aus der Versenkung auf und erschafft einen genmanipulierten Werwolf.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Düster, bedrohlich und voller Dynamik. Ein angemessenes Titelbild, welches durch seine dunkle Farbgebung eine entsprechende Atmosphäre ausstrahlt.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
In Lyon geht ein Werwolf um. Das vermutet zumindest Professor Zamorra, der zufällig zu Besuch bei Chefinspektor Pierre Robin ist und zu einem Mordfall gerufen wird. Das Opfer ist regelrecht in Stücke zerrissen worden. Doch er, Nicole und Robin müssen schnell feststellen, das es sich dabei um ein ganzes Rudel handelt. Die drei nehmen die Jagd nach den Werwölfen auf, ohne zu ahnen, das ein alter Gegner von ihnen mit einem geheimen Experiment wieder auf der Bildfläche erscheint...


Meinung:
Für mich der erste Zamorra-Roman der sich mit Werwölfen beschäftigt und ich muß sagen, alle Achtung. Meine Lieblings-Dämonenart tritt hier sogar als Rudel auf und meuchelt sich munter durch Lyon. Giesa hat es mal wieder geschafft eine recht gruselige Stimmung zu schaffen. Für alt eingesessene Zamorra-Fans wird wohl die Rückkehr des Erzdämons Astaroth ne echte Überraschung darstellen, obwohl er ja keinen allzu großen Auftritt hatte. Für mich war es zwar jetzt keine Überraschung, da ich noch nie einen Roman mit Astaroth gelesen habe, aber dieser Auftritt hier macht mir Lust auf mehr. Für mich gibts nicht viel auszusetzen an diesem Roman und ich hoffe, das weitere Romane mit Werwölfe nicht allzu lange auf sich warten lassen.


Besonderheiten:
Astaroth kommt zurück.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein sehr stimmungsvolles Cover ganz in Blau und Violett gehalten. Der alte Friedhof, der Mond, der heulende Werwolf im Hintergrund, der wütende im Vordergrund und die tolle Farbwahl macht das Cover zu einem echten Hingucker. Für mich das bisher beste Cover nach dem Siegel-Zyklus.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Motiv vom Cover des Professor Zamorra Romans wurde auch schon auf der Titelseite dieses im Sommer 2004 erschienenen französischen Musik-Magazins verwendet:

"Holöy Records" vom Sommer 2004


Und auch auf dem Cover der CD "Black Beast" der Gruppe GARWALL war die Szene schon abgebildet:

"Black Beast" von GARWALL