Professor Zamorra Nr. 852: Der Klang der Hölle
Das Böse kommt oft still und ohne jeden Laut. Es ist viel zu schlau,
sich selbst laut polternd anzukünden. Schweigend, doch ohne jedes
Zögern, beginnt es sein Werk... Die Frau griff mit beiden Händen
nach ihrer Brust, aus der das Herz schier herauszuspringen drohte. Die Beine
versagten ihr den Dienst. Schwer atmend kniete sie auf der ebenen Fläche
des Daches, bemüht, die Fassung zu bewahren. Ruhig, nur ganz ruhig...
so würde ihr Leben ganz sicher nicht enden. So nicht. Und auch hier
und jetzt war dazu die Zeit nicht gekommen, wenn sie auch
näherrückte. Er... es... war also angekommen. Sie hatte damit rechnen
müssen. Zu viel war hier geschehen, als dass es unbemerkt bleiben konnte.
Aktion - Reaktion. Sie war nicht einmal überrascht, doch sie spürte
ein fremdes Gefühl in sich aufkeimen: Angst vor dem Tod. Denn darauf
lief alles hinaus... auf ihren Tod!
von Volker Krämer, erschienen am 23.01.2007, Titelbild: Candy Kay
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Artimus van Zant besucht mit seinen Freunden Professor Zamorra und Nicole
Duval ein Rockkonzert, als er erneut den Ruf der Stadt Armakath vernimmt.
Die Gefährten verlieren keine Zeit ihre Reise in die Schwefelklüfte
vorzubereiten. Dort hat ist eine neue Wächterin in die weiße Stadt
Armakath eingedrungen. Mit Hilfe einer geheimnisvollen magischen Stele schleust
sie eine mächtige Gestalt ein, die sich Praetor nennt. Der Praetor hat
die Aufgabe die alte Wächterin zu vernichten, die in den Augen der Herren
der Stadt versagt hat, denn das Wachstum der weißen Stadt wurde gestoppt.
Die bisherige Wächterin hat gegen den Praetor der mit einer kraftvollen
Klangmagie arbeitet keine Chance. Doch Artimus van Zant und Zamorra kommen
der angeschlagenen Wächterin im letzten Moment zu Hilfe. Doch auch der
Meister des Übersinnlichen muss vor dem Klang der Hölle kapitulieren.
Derweil bereiten Stygias Amazonen einen neuen Angriff auf Armakath vor, denn
der Schutzschirm der Stadt existiert nicht mehr, wurde durch den Angriff
des Praetors zerstört ...
Meinung:
Der neue Armakath-Roman beginnt zunächst sehr verhalten, widmet sich
in erster Linie dem Gefühlsleben seiner Charaktere und ist seit dem
Jubiläumszweiteiler 849/850 der erste Roman der sich differenziert mit
den Nachwirkungen des Siegel-Zyklus auseinandersetzt. Dass nicht alles wieder
Friede-Freude-Eierkuchen ist, beweisen die Folgen der Siegelsucht, der sich
Zamorra noch immer ausgesetzt sieht. Und auch das Vertrauen von Nicole in
ihren Lebensgefährten ist noch nicht vollständig wieder hergestellt.
Nur Merlins Stern zeigt in dem vorliegenden Abenteuer keinerlei
Veränderungen, obwohl das Amulett-Wesen Taran ja wieder an seinen Ursprung
zurückgekehrt ist. Die Handlung um Armakath tritt dagegen in eine
entscheidende Phase ein und auch bei den Amazonen der Hölle gibt es
einige weitreichende Veränderungen. Darüber hinaus erfährt
der Leser, dass Stygia gravierende Pläne in Angriff genommen hat, um
den Thron des Ministerpräsidenten der Hölle für sich selbst
in Anspruch zu nehmen.. Eine Entwicklung, die ich als Fan der
Höllenfürstin nur begrüßen kann. Stilistisch kann man
an dem Roman nichts aussetzen. Volker Krämer gehört einfach zu
den Könnern seines Faches und schafft es, selbst auf den begrenzten
Seiten eines Heftromans seine Figuren umfassend zu charakterisieren. Leider
vermag der Funke in Sachen Handlung dieses Mal nicht so leicht
überzuspringen, wie in den anderen Romanen des Autors. Die Herkunft
des geheimnisvollen Praetors und der neuen Hüterin ist einfach zu unklar
und wirkt allzu konstruiert. Die Idee mit den materialisierenden Klängen
ist sehr interessant und birgt eine Menge Potenzial für künftige
Abenteuer. Die ständigen Vorstöße von Zamorra und seinen
Freunden in die Weiße Stadt verlaufen aber oft nach dem gleichen Schema.
Hier wäre ein Mehrteiler angebracht, der sich mehrere Hefte hintereinander
mit der Thematik um Armakath beschäftigt. Früher gab es
schließlich auch Drei-, Vier- und Fünfteiler und der Zeitpunkt
wäre momentan nicht geeigneter, wo gerade der Siegel-Zyklus beendet
wurde. Dennoch geht es in dem Roman in der zweiten Hälfte mächtig
zur Sache und es kommt zu neuen Konstellationen innerhalb der weißen
Stadt.
Besonderheiten:
Die Wurzel von Armakath verödet und die Stadt wird durch den Praetor
in eine Art Stase versetzt.
Erster Auftritt des Praetors.
Neffia, die Anführerin der Amazonen wird getötet und ihre
Stellvertreterin Iriga übernimmt die Führung der "Mordweiber".
Die Wächterin von Armakath stirbt bei dem Duell mit ihrer Kontrahentin,
die dadurch ebenfalls ihre Existenz einbüßt.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein ganz ordentliches und schön anzusehendes Cover von Candy Kay, dass
allerdings auch ein wenig überladen wirkt. Es als Poster auf die Innenseite
des Umschlags zu drucken war allerdings nicht notwendig. Wenn man das Bild
als Poster nutzen will, muss man das Heft zerstören oder sich ein zweites
Exemplar zulegen. Beides Lösungen, die ich als Kunde als unbefriedigend
empfinde.
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Artimus van Zant erhält einen Hilferuf aus Armakath. Zusammen mit Zamorra
und Nicole reisen sie in die Schwefelklüfte und geraten an ein Heer
von Amazonen. Unterdessen schwebt die Wächterin der weißen Stadt
in größter Gefahr. Die Herren der Stadt schicken einen Praetor,
der die Wächterin bestrafen soll, da sie die Wurzel Armakaths ausgetauscht
hat (PZ 848). Er bringt auch gleich
eine neue Wächterin mit, die den Platz der alten einnehmen soll. Doch
die Wächterin will ihren Posten nicht freiwillig aufgeben. Nachdem Zamorra
und die anderen den Amazonen entkommen sind und in die Stadt Armakath eindringen,
kommt es zum Kampf gegen den Praetor. Doch auch die Amazonen geben sich nicht
geschlagen und greifen mit geballter Kraft die weiße Stadt an...
Meinung:
Wie bisher fast jeder Armakath-Roman, so begeistert mich auch dieser. Leider
wird die Wächterin im Kampf gegen ihre Kontrahentin getötet und
die Stadt in eine Art "Tiefschlaf" versetzt, bis der Praetor eine neue Wurzel
als Ersatz findet. Wie lange das dauern wird, steht in den Sternen. Und wer
oder was danach die Wächterin ersetzen wird, bleibt ebenso im Dunkeln.
Ich für meinen Teil bin sehr gespannt, wie es mit der weißen Stadt
weiter geht. Mit dem Praetor kommt eine weitere interessante Kreatur ins
Spiel, die sicher auch in Zukunft noch für einige Überraschungen
gut sein wird. 4 Kreuze vergebe ich hier.
Besonderheiten:
1. Auftritt des Praetors.
Die Wächterin und ihre Kontrahentin töten sich gegenseitig.
Der Praetor legt die Stadt Armakath in einen "Tiefschlaf", bis er eine neue
Wurzel findet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein detailreiches Cover von Candy Kay. Sieht sehr gut aus, wie ich finde.
Hier ebenfalls 4 Kreuze.
Coverbewertung: