Professor Zamorra Nr. 510: Zamorras Sarg

Professor Zamorra Nr. 510: Zamorras Sarg


Professor Zamorra war kein Mörder. Deshalb hatte er an der Quelle des Lebens gegen die Alten Gesetze verstoßen müssen. Er hatte Torre Gerret, seinen unterlegenen Rivalen im Kampf um die Unsterblichkeit, nicht getötet, wie es von ihm verlangt worden war. Deshalb hatte die Quelle des Lebens ihm und seiner Gefährtin Nicole Duval zwar die relative Unsterblichkeit gewährt, ihn aber zugleich auch mit einem Fluch belegt. Der Preis, den er für seine Mitmenschlichkeit zu zahlen hatte, war hoch. Viele bittere Raten hatte er schon bezahlt Viele der unheilvollen Prophezeiungen hatten sich erfüllt. Doch ein Bild war da noch, das von Nacht zu Nacht deutlicher wurde. War es der letzte Preis, den Zamorra zu zahlen hatte? Die immer wiederkehrende, immer deutlicher werdende Vision zeigte ihm einen Sarg! Und in diesem Sarg lag - er selbst ...


von W. K. Giesa, erschienen am 14.12.1993, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Zamorras "Gnade", die er an der Quelle des Lebens erwies und somit seinem Konkurrenten Torre Gerret das Leben schenkte, wird für ihn zum Bumerang. Gequält von der letzten Prophezeiung, die er an besagter Quelle erhalten hat, und die ihn Nacht für Nacht in den Träumen heimsucht, muss der Meister des Übersinnlichen befürchten, dass sein Freund Sid Amos, der ehemalige Fürst der Finsternis, ihn in einen Sarg verfrachten und diesen dann zunageln wird.
Zamorra, gerade aus der Scheinwelt des WERDENDEN frei gekommen, wird am Flughafen von Miami von zwei FBI-Agenten abgefangen, die ihn bezüglich der Erlebnisse an Bord der Boeing 747, die ihn nach New York brachte, befragen wollen (siehe Band 509). Der Parapsychologe sieht darin wieder einmal einen Versuch des mysteriösen "Odinsson" ihn bei allen möglichen Polizei- und Geheimdienstorganisationen in Misskredit zu bringen. Er verhält sich den beiden G-men gegenüber ungewöhnlich aggressiv und lässt sie mitsamt ihrer Aufforderung, er solle ihnen folgen, regelrecht abblitzen.
Torre Gerret, der mit den "Odinsson-Akten" in Verbindung steht, ist sehr erbosst über diesen Misserfolg und lässt Zamorra weiterhin beschatten. Doch der "gute" Gerret ahnt nicht, dass er seinerseits unter Beobachtung steht. Sid Amos, der gewillt ist seine Schuld bei Zamorra (siehe Band 499) abzutragen, beginnt ein perfides Spiel, bei dem nicht klar ersichtlich ist, ob er den Parapsychologen nun beschützen oder gar umbringen will.
Tatsächlich verübt er mehrere Mordanschläge auf Zamorra, wobei er sich nicht die Mühe macht, sich in irgendeiner Weise zu tarnen. Sowohl Gerret, als auch Zamorra und somit auch Rob Tendyke, den der Meister des Übersinnlichen in Florida zu besuchen gedachte, und der eine Geburtstagsparty für die Peters-Zwillinge arrangiert hat, werden auf Amos aufmerksam. Spätestens als Amos Zamorra mit einem Scharfschützengewehr aus einem Hubschrauber heraus abzuschießen versucht, ist offensichtlich, wer hinter den Anschlägen steckt. Die Versuche gehen fehl, bis Amos Zamorra, Nicole und April Hedgeson mittels eines gestohlenen Polizeiautos auf dem Weg zum Flughafen attackiert.
Es kommt zu einem folgenschweren Zusammenstoß und während Nicole und April unbeschadet aus dem vollkommen zerschroteten Auto klettern, sind beim Meister des Übersinnlichen keine Lebenszeichen mehr festzustellen. Ist dies wirklich das Ende von Professor Zamorra …?


Meinung:
Natürlich nicht! Ich halte mich jedoch mit der Auflösung des Ganzen mal zurück, denn dass sollte jeder Zammy-Fan selber gelesen haben. Nach den verwirrenden und eher langweiligen Ereignissen des letzten Mals (Nr. 509) wartet W. K. Giesa in diesem Roman mit einem echten Hammer auf. Nicht nur dass Sid Amos sein undurchsichtiges Spiel treibt, nein der Leser wird wieder mit den Ränken des mysteriösen Torre Gerret konfrontiert und die Probleme, die die "Odinsson-Akten" unserem werten Parapsychologen bereiten, nehmen richtig bedrohliche Formen an.
Alles in allem ist der vorliegende Band flott zu lesen, abwechslungs- und aufschlußreich, denn man erfährt einiges, was man bislang noch nicht wusste, aber vielleicht doch schon ahnte.


Besonderheiten:
Es stellt sich heraus das Rob Tendyke Sid Amos' Sohn ist.
Sid Amos erhält sein Amulett (das zweite der sieben) zurück.
Zamorra und Nicole treffen zum ersten Mal Sheriff Jeronimo Bancroft.
Und nochmal so am Rande bemerkt: Der Titel dieser Geschichte ist mit dem des PZ-Romans Nr. 161 identisch.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Während Asmodis und Nicole (sie soll es wohl sein) recht gut rüberkommen, finde ich Zamorras "Leiche" nicht wirklich gelungen. Auch das Amulett hat mal wieder jenen für Ballestar-Zeichnungen typischen "Klein-Wirbel"-Touch. Nicht wirklich überragend, aber okay.


Coverbewertung:
3 Kreuze