Professor Zamorra Nr. 507: Der Plan der Teufelin

Professor Zamorra Nr. 507: Der Plan der Teufelin


Der Bote folgte dem ungeduldig auffordernden Wink und trat, sich tief verneigend, vor den Thron der Fürstin der Finsternis. »Der Rattenmann ist tot, Herrin. Alles verläuft exakt nach Eurem genialen Plan.« Mit aufblitzenden Augen beugte die Fürstin sich vor. »Das will ich hoffen. Noch mehr hoffe ich allerdings, daß der Rattenmann nicht nur tot ist, sondern daß es ihm zuvor auch noch gelang, den Köder auszulegen! Ist das der Fall?« »So ist es, Herrin.« »Beweise es mir.« »Nichts leichter als das«, erwiderte der Bote selbstbewußt. »Wenn Ihr gütigst Eure geschätzte Aufmerksamkeit dieser Kristallkugel widmen wollt ... mit ihr gelang es mir, ein wichtiges Gespräch aufzuzeichnen. Es beweist meine Worte.« Gespannt lauschte die Teufelin den aufklingenden Stimmen zweier verhaßter Menschen ...


von W. K. Giesa, erschienen am 02.11.1993

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Stygia ist mit sich selbst sehr zufrieden. Die Ratte, mit der Zamorra und Nicole es im letzten Roman (PZ Band Nr. 506) zu tun bekamen, wurde in Wirklichkeit von der Höllenfürstin angewiesen den Parapsychologen auf das neue "Cyborg-Herstellungsverfahren" der DYNASTIE DER EWIGEN aufmerksam zu machen. Mittels eines unsichtbaren Dieners kann sie das abschließende Gespräch der beiden Dämonenjäger mitanhören und erfährt so, das Magnus Friedenreich Eysenbeiß zum einen der neue ERHABENE ist und zum anderen, dass er über drei von Merlins Amuletten verfügt. Sie geht einen Schritt weiter und entführt einen weiteren Cyborg, der eigentlich wichtige Informationen an den ERHABENEN hätte weiterleiten sollen und schafft ihn in die Nähe von Château Montagne, wo Zamorra über ihn stolpern soll.
Der Parapsychologe hat inzwischen das Gewölbe, in dem sich die Regenbogenblumen befinden magisch abgesichert, um in Zukunft zu verhindern, dass Geschöpfe, wie die Ratten aus dem letzten Band, wieder Zugang zum Schloss erhalten. Gleichzeitig sammelt er Ableger der Blumen ein, um sie an anderen Stellen (u. a. Baton Rouge) anzupflanzen und somit seine persönlichen Reisemöglichkeiten zu verbessern. Dazu reist er auch nach Rom ins "Palazzo Eternale", wo ebenfalls Ableger angefangen haben zu blühen. Doch aus der Reise in die Vereinigten Staaten wird vorerst nichts.
Als Butler William den Professor und seine Lebensgefährtin zum Flughafen bringen soll, finden sie auf dem Weg zum Dorf den bewegungslosen Cyborg, den Stygia dort abgelegt hat. Verwundert unterziehen sie den MIB einer ersten Untersuchung und schaffen ihn dann ins Château. Ted kommt hinzu und vermag dem Cyborg mittels seines Machtkristalls einige Infos abzuringen, die sich jedoch auch nicht so richtig weiterbringen und letztlich dafür sorgen, dass das Kunstgeschöpf in eine Art "Logik-Paradox" gerissen wird, weil er durch Teds Anwesenheit davon ausgeht, dass es zwei ERHABENE geben muss, was ja unmöglich ist, aber andererseits hat er es doch selber gemerkt, doch zwei ERHABENE sind unmöglich, doch er hat es selber gemerkt, doch zwei ERHABENE sind unmöglich … Sorry, jetzt habe ich mich schon selber wie dieser beknackte Cyborg angehört. Also, wo war ich??? Ach ja, der Cyborg ist nicht wirklich eine Hilfe. Eher im Gegenteil, denn Eysenbeiß-Salem gelangt gemeinsam mit einem Untergebenen (einem Phi) in die Nähe des Schlosses und lässt das Kunstgeschöpf über den Phi aktivieren und einen Mordbefehl an ihn übersenden.
Zamorra und Nicole sehen im Kampf gegen den MIB ziemlich alt aus, doch Ted rettet sie beide und sie beschließen nun, wo sie erkennen, dass der ERHABENE ganz in der Nähe sein muss, ihrerseits einen Gegenschlag durchzuführen. Der Meister des Übersinnlichen will Eysenbeiß-Salem unbedingt die Amulette abjagen, mit denen er die neuen verbesserten und mit Parakräften versehenen Cyborgs entwickelt. Gleichzeitig erhält Stygia den Hinweis, dass sich der ERHABENE (höchstwahrscheinlich samt der drei Amulette) in der Nähe von Zamorras Schloss aufhält. Mit ausreichender Verstärkung bricht sie dorthin auf und stellt Eysenbeiß-Salem zum Kampf. Zamorra und Nicole registrieren es recht spät, was da außerhalb des Châteaus abläuft, doch dann greifen sie ein. Ebenfalls mit Verstärkung. Jedoch einer merkwürdigen!


Meinung:
Wieder einmal erwartet uns feinstes "Höllendallas". Was auf diesen 64 Seiten für Ränke geschmiedet und Intrigen initiiert werden, ist schon sagenhaft.
Die raffinierten Schachzüge der Höllenfürstin und des gegenwärtigen ERHABENEN der DYNASTIE münden in eine handfeste Auseinandersetzung deren Ausgang nicht direkt überrascht, aber zumindest doch ein überraschendes Element mit sich birgt. Wer nicht wissen will, worum es sich dabei handelt, dem rate ich ab, in die Rubrik "Besonderheiten" zu schauen.
Als Weiterführung des vermeintlichen Einzelromans (Band Nr. 506) gefällt mir das vorliegende Heft sogar noch ein bisschen besser als sein Vorgänger.


Besonderheiten:
Zamorra erbeutet zwei der drei Amulette Eysenbeiß-Salems.
Die neuen Cyborgs sind nicht wirklich umgewandelte Dämonen, sie besitzen lediglich deren Fähigkeiten als Kopie.
Ted Ewigk entdeckt eigentümliche Zwei-Mann-Raumschiffe in seinem Arsenal. Die sogenannten "Hornissen".


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ja, das ist Stygia, wie sie leibt und lebt. Umgeben von ihren Teufeln und in voller, höllischer Schönheit auf ihrem Thorn sitzend und ihre Flügel ausbreitend. Der Zeichenstil erscheint mir etwas unbeholfen, was sich vor allem in der Darstellung der Teufel zeigt. Die Höllenfürstin jedoch gefällt mir sehr gut und deswegen achte ich nicht allzu sehr auf ihre Begleiter und den etwas eintönigen Hintergrund. Ich vergebe hierfür gerne 3 Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze