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Etwas war anders geworden. Lucie Villaird spürte es, ohne sagen zu
können, woher dieses Gefühl in ihr kam. Aber sie spürte eine
dumpfe Beklommenheit, als sie aus der Tür des kleinen Hauses trat und
zum Wald hinüberschaute. Hinter den Bäumen versank die Sonne. Die
letzten Strahlen spiegelten sich im Fluß und ließen schillernde
Reflexe über die Wellen tanzen. Wie eine stumme, schwarze Drohung wirkte
dagegen die Silhouette der Bäume am Berghang. Der Gipfel war der gezackte
Rückenkamm einer Urzeitechse. Trotz der Wärme fror Lucie
plötzlich. Sie wußte, daß etwas nicht stimmte! Sie sah sich
suchend um. Das kleine Dort befand sich im Tal. Darum waren die Wiesen und
Felder, die von den Bäumen gesäumt wurden. Ringsum gab es die
großen Wälder, und nur ein schmaler Streifen, dort wo Fluß
und Straße entlangführten, war frei. Plötzlich wußte
Lucie, was anders geworden war, und sie erschrak. Es war der Wald. Die
Bäume schienen gewachsen zu sein. Um ungefähr zwei, drei Meter
waren sie höher als früher. Und ... Sie waren näher gerückt.
Um mindestens dreißig Meter ...