Professor Zamorra Nr. 230: Im Land des Unheils

Professor Zamorra Nr. 230: Im Land des Unheils


Der Raum war klein und selbst für ein Krankenhauszimmer spärlich möbliert. Ein schmales, an der Wand befestigtes Bett, ein dreibeiniger Tisch mit einem niedrigen Hocker, in der Ecke neben der Tür das Toilettenbecken und eine nackte Glühbirne, die hinter einem Schutzgitter aus engmaschigem Draht von der Decke baumelte, bildeten die gesamte Einrichtung. Die Wände und die schräge Decke mochten früher einmal weiß gewesen sein, aber die Farbe hatte schon vor Jahren angefangen, in großen, häßlichen Flecken abzublättern, so daß der Verputz und an manchen Stellen bereits das nackte Mauerwerk zum Vorschein gekommen waren. Vor dem schmalen, vergitterten Fenster hoch unter der Decke zogen schwere Regenwolken vorbei. Das dumpfe Klatschen der Tropfen vermischte sich mit den undeutlichen Geräuschen, die aus den benachbarten Zimmern oder vom Gang herausdrangen.


von Wolfgang Hohlbein, erschienen am 22.03.1983