Professor Zamorra Nr. 188: Die Gigantenschlacht

Professor Zamorra Nr. 188: Die Gigantenschlacht


In den Augen des Schamanen im ORTHOS-Tempei von Aronyx glitzerte es kalt. Zwischen seinen Fingern drehte er seinen Dhyarra-Kristall und schuf über seinen Geist die Brücke zu dem anderen, der einem Weißen Adepten gehört hatte und den jetzt Zamorra trug. Flirrend, kaum wahrnehmbar und dem Auge normaler Sterbli-cher entzogen, stand in einem Winkel des Raumes der Wisch, der Abgesandte des ORTHOS, und wartete auf die Erfolgsmeldung. Knapp nickte der Schamane ihm zu. Die Verbindung zwischen zwei Dhyarra-Kristallen war entstan-den, und der Höherwertige übernahm das Kommando. »Zamorra stirbt jetzt!« sagte der Schamane. Sein Geist gab den Impuls, und über die Kristall-Brücke sah er weit draußen vor der Stadt Zamorra. Da flog dessen Kristall als winzige auf gleißende Sonne auseinander - und verschlang alles! »Zamorra ist tot«, sagte der Schamane kalt.


Teil 3 von W. K. Giesa, erschienen am 11.08.1981, Titelbild: JAD

Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Dank eines Dhyarra-Technikers, der der Karawane des Tane Carru angehört, überlebt Zamorra die Explosion des Sternenkristalls. Nachdem der Professor ein Pferd geschenkt bekommen hat, reitet er geschwind Richtung Rhonacon, ohne zu merken, dass er einen zweiten Schatten wirft, mit dem die Tempeldiener immer seinen Aufenthaltsort wissen. Auf seiner Reise durch die ihm unbekannte Welt trifft er auf Kannibalen, einen feuerspeienden Drachen, wird von einer Adeptin aus dessen Höhle gerettet, nur um den Tempelkriegern ausgeliefert zu werden, die ihn töten wollen. Doch schließlich erhält er Hilfe aus OLYMPOS: Thor von Asgaard rettet ihn und bringt ihn in den Hort der Götter. Dort kann Zamorra endlich seine Nachricht loswerden. Das hat jedoch schlimme Folgen, denn Nocturno schickt ihm die Botschaft, dass als Strafe für seine Aktion nun Nicole Duval sterben müsse. Schnellstmöglich macht sich Zamorra auf den Weg zurück, um seine Geliebte zu retten. Auch auf der Erde und in der Hölle geht es hoch her: Byanca wird von einem führerlosen Auto angefahren und im letzten Moment von Merlin im Krankenhaus vor dem Tode gerettet. Inspector Kerr, ein Halbdruide und Kollege eines gewissen Geisterjägers, der von dem Lokalpolizisten Rob Mullon alarmiert wurde, trifft in einer Pension auf Byanca. Dort taucht auch Jona Vigeous, eine Art Werwolf, auf, der von Asmodis geschickt wurde, um die beiden vor Mordanschlägen zu warnen. Doch er kann nicht verhindern, dass statt ihnen die Besitzerin der Pension der Attacke zum Opfer fällt. Der entthronte Fürst der Finsternis hat sich inzwischen mit Merlin und Pluton zusammengetan, um Damon zu stürzen. Der Feuerdämon macht sich an Britt, einer der Hexen aus Master Graths Stall, die nun Damon dienen, heran. Doch der neue Fürst der Finsternis erkennt den Verrat, tötet die Hexe, lässt Pluton jagen und versucht Asmodis zu vernichten, als dieser sich in seiner Tarnexistenz als Firmenchef in einem Bungalow aufhält. Bei dem Anschlag stirbt jedoch nur unter anderem Jona Vigeous, Asmodis hat sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Auch Kerr und Byanca haben noch längst nicht aufgegeben...


Meinung:
Langsam wird der Zyklus immer wunderlicher. Nach dem nicht stattgefundenen 'Duell der Dämonen' beglückt uns Giesa nun mit der 'Gigantenschlacht', über die im Roman kein einziges Wort verloren wird. Dabei zieht sich die Story weiter arg hin. Zamorra erlebt in der anderen Welt eher belanglose, episodenhafte Abenteuer, die mehr langweilen als unterhalten. Warum die Adeptin den Meister des Übersinnlichen unbedingt den Tempelkriegern übergeben muss, die ihn töten wollen, anstatt ihn gleich in der Drachenhöhle abzuservieren, bleibt wohl nur dem Autor erschlossen. Daneben springt die Handlung um Asmodis, Merlin, Byanca, Kerr und Damon eher hektisch als kontrolliert hin und her, sodass keine rechte Spannung aufkommen will. Einen großen Pluspunkt gibt es schließlich doch noch für die mehrmalige Erwähnung eines gewissen John Sinclair und dem phonetischen Auftritt von Sir James, was wohl nicht zuletzt an der Redakteurtätigkeit eines gewissen Herrn Rellergerd liegt. Dennoch tue ich mir mit der Wertung hier sehr schwer, denn im Prinzip ist der Roman schon recht angenehm zu lesen, allerdings passiert hier außer viel Geplänkel eigentlich nichts. So gibt es - gnädigerweise - noch einmal drei Kreuze, aber wenn das Niveau nicht bald besser wird, kann die Kreuzzahl auch schnell mal etwas weiter abrutschen.


Besonderheiten:
Asmodis verbündet sich mit Merlin.
Zamorra trifft auf Thor von Asgaard und hört von der Straße der Götter.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Tja, wieder so ein hübsch buntes Fantasycover, und wieder hat es rein gar nichts mit dem Roman zu tun. Hier könnte ich mich nur wiederholen...


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Zamorra scheint tot zu sein. Der Dhyarra, den Cyros ihm vor dessen Tod überließ, ist durch den Schamen im ORTHOS-Tempel von Aronyx wie eine Bombe gezündet worden. Tatsächlich lebt der Meister des Übersinnlichen aber noch, wenn auch fast körperlos in einer Zwischendimension, aus der ihn ein Dhyarra-Techniker einer vorbeiziehenden Karawane befreit.
Tane Carru, der Anführer der Karawane gibt Zamorra ein Reittier und läßt ihn ziehen, als er erkennen muss, dass dieser ein "flüchtiger Sklave" ist und von den finsteren Mächten des ORTHOS gesucht wird. Ohne es zu ahnen, schleppt Zamorra einen zweiten Schatten mit sich herum, durch den die Finsteren ihn ausfindig machen können.
Auf der Erde kämpfen zwischenzeitlich die Ärzte im Krankenhaus von Carmathen um das Leben der angefahrenen Byanca. Als sie zu verenden droht, entsendet Merlin eine Projektion seiner selbst, die Byanca rettet und ihr neues Leben schenkt. Durch die Morde in Cwm Duad und Carmarthen und die seltsamen Ereignisse um Byanca, schaltet sich Inspektor Kerr - der halbblütige Silbermonddruide von Scotland Yard - ein und beginnt Ermittlungen, die klären sollen, was da eigentlich abläuft. Er kann einige Antworten erhalten (z. B. das Merlin es war, der die schwerverletzte Frau im Krankenhaus mit neuer Kraft versah) und erfährt dann von einem Gesandten Asmodis', dass auch sein Leben durch Damon bedroht wird und er vorsichtig sein muss.
Zamorra kämpft sich weiter in Richtung Rhonacon, deren Bewohner er vor einem Angriff aus dem Lande Grex warnen will, doch einmal verspeisen ihn beinahe gefährliche Zwergen-Kannibalen und zum anderen wird er während eines Kampfes gegen einen Drachen verletzt. Aber er wird gerettet und trifft auf den freundlichen Thor von Asgaard, einem der Bewohner des OLYMPOS.
Die Warnung an Rhonacon wird weitergeleitet, doch gleichzeitig offenbart Nocturno, dass er nur auf diesen Hinweis gewartet hat und er Nicole, die Zamorra für mindestens einen Monat in Sicherheit wähnte, opfern lassen will. Zamorra bricht, trotz aller Warnungen Thors, auf, um zu versuchen seine Geliebte zu retten. Kerr wird auf der Erde mit einem weiteren Mord konfrontiert (eine ältere Dame, die Byanca bei sich wohnen ließ, fällt einem Anschlag zum Opfer) und Asmodis wird in seiner Tarnexistenz als Mr. Parkington ebenfalls beinahe getötet.
- ENDE DES DRITTEN TEILS -


Meinung:
Also ganz ehrlich: Es wird nicht besser! Ich empfand das Lesen dieses dritten Teils als wirklich sehr, sehr anstrengend. Langeweile kommt nicht direkt auf, denn W. K. Giesa läßt es in diesem Roman nur so krachen, aber über ein üppiges Action-Feuerwerk kommt die Geschichte irgendwie nicht hinaus.
Zamorra tappt von einer Gefahr in die nächste, Byanca wird angegriffen, Kerr fliegt sein Dienstwagen um die Ohren und Asmodis beobachtet, wie sein Parkington-Haus zerstört wird, mit allen, die darin waren. Eine Vertiefung von Byancas innerem Streit (denn die liebt Damon ja immer noch, muss ihn aber wahrscheinlich töten) findet nicht statt, was der Geschichte aber vielleicht gut getan hätte.
Ich weiß, ich habe bei vielen Romanen mangelnde Action moniert, doch hier tue ich genau das Gegenteil. Giesa hätte hier gerne mal die Bremse ansetzen dürfen, um der Story ein ganz klein wenig mehr Tiefe zu verleihen, stattdessen rummst und bumst es ringsherum. Lediglich der überschwängliche und den Menschen sehr verhaftete Thor, bietet eine amüsante Ausnahme in dem heillosen Durcheinander dieses dritten Teiles.
Anmerkung: hier breche ich die Lektüre des Sechsteilers ab! Mir steht im Moment nicht der Sinn danach dieser verworrenen Geschichte weiter zu folgen. Ich widme mich lieber anderen und (hoffentlich) besseren Professor Zamorra-Romanen zu.


Besonderheiten:
Thors erster Auftritt.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Was soll das denn sein? Ich meine, der Zeichner dieses Bildes versteht sein Handwerk schon, aber welchen Zusammenhang hat es mit dem Roman? Null? Für mich sieht das eher aus wie eine Mischung aus zwergenhaften Donkosakentanz und irischer Ballade vom großen, rothaarigen, bösen Mann mit Morgenstern. Hmmmmm ...


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Auf dem bei Federal Comics in Australien erschienenen Comic-Magazin "SAVAGE TALES" Nr. 4 wurde dieses JAD-Motiv ebenfalls noch einmal verwendet:

"SAVAGE TALES" Nr. 4