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Als der junge Ahmet das schöne Mädchen sah, hatte er nur einen
Gedanken. Die mußt du besitzen! Wie ein Wiesel huschte er hinter der
Unbekannten her, wand sich schlangengleich durch die engen Gassen der Istanbuler
Altstadt. Und dann sah er es In einer schmalen dunklen Straße. Es stand
da, als würde es auf ihn warten. Seltsam dachte Ahmet. Sehr seltsam.
Das ist mir noch nie passiert Er ging auf sie zu und mußte in einem
fort daran denken, wie wunderschön sie wer und wie sehr er sie begehrte.
"Guten Abend!" sagte sie mit einer weichen Stimme, die seinem Ohr schmeichelte.
"Guten Abend!" gab er zurück, und sein Herz schlug so hoch oben Im Hals,
daß er kaum noch Luft bekam so aufgeregt wie dieses Mädchen hatte
ihn noch keine. Sie sah nicht aus wie eine Türkin. Aber sie beherrschte
die Sprache so perfekt, daß man sie mit geschlossenen Augen für
eine Türkin halten mußte. "Weshalb bist du mir nachgelaufen?"
fragte das Mädchen.Er entschuldigte sich mit einem verlegenen Achselzucken.
"Du bist so wunderschön ... Du hast mich angesehen, ich dachte. Ich
müsse dich unbedingt kennenlernen." "Wie heißt du?" fragte das
Mädchen. "Ahmet. Und du?" "Ich heiße Medusa!"