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"Ja, und deshalb", sagte Stephan Mc Trash und hielt das Mikrofon des
Diktiergeräts an den Mund, "werde ich in etwa einem Jahr meine Zelte
hier in Hongkong abbrechen und nach London zurückkehren, lieber Paul.
Ich habe großartig im Fernen Osten verdient, aber das Klima setzt mir
zu, und mein Herz ist auch nicht mehr . . ." Die Tür des Büros
flog auf. Mc Trash blickte auf. Sein Herzschlag stockte. Vier Chinesen in
grauen Kitteln standen da. Auf den runden bleichen Gesichtern stand
lächelnde Kälte. Nur Chinesen konnten einen Ausdruck im Gesicht
haben, bei dem es einen so fröstelte. "Was fällt ihnen denn ein?"
fragte Mc Trash tonlos. Das Mikrofon fiel aus seiner Hand. Es baumelte an
einem langen Kabel vom Schreibtisch. Wie eine Mauer rückten die vier
Chinesen näher. Fürchterliche Angst kroch in Stephan Mc Trash hoch.
Es wimmelte in der Kronkolonie Hongkong von lichtscheuem Gesindel. Wollten
Ihn die Chinesen ausplündern? Aber da war auch noch etwas anderes als
die körperliche Bedrohung. Die Blicke dieser Männer rührten
in Mc Trash etwas auf, was ihn in Panik versetzte. Und jetzt öffneten
die Chinesen ihren Mund und grinsten. "Stehen Sie auf. Kommen Sie mit. Ming-Li
erwartet Sie." Ihre langen Schneidezähne, die über die Unterlippe
ragten, wurden sichtbar. Unwillkürlich wurde Mc Trash an Vampire erinnert.
Da hatte er neulich erst einen Schocker im Kino gesehen ...
von Traute Mahn, erschienen am 14.01.1975
Rezension von Florian Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der wahnsinnige Ming Li hält sich für einen Nachkommen des mächtigen Mongeolenführers Dschingis Kahn. Aus den Leichenteilen der, im13. Jahrhundert gefallenen Krieger, macht er Untote, welche den schottischen Roboter-Fabrikanten McTrash entführen. Ming Li zwingt diesen dazu seine neuesten Roboter so zu programmieren, dass sie die Untoten anführen können. In Hong Kong bricht Panik aus, als die Armee der Untoten, angeführt von den Robotern, aufmarschiert und den Menschen die Herzen aus dem Leibe reißt, durch die die Untoten wieder selbst zu Menschen werden können. Doch zum Glück befinden sich Professor Zamorra, Nicole Duval und Bill Fleming zufällig vor Ort, um dem Spuk ein Ende zu setzen....
Meinung:
Mit diesem Roman greift Traute Mahn ein wenig ins Klo. Hong Kong als Schauplatz reizt mich sowieso nicht sonderlich und die Geschichte mit den Robotern erinnerte mich zu sehr an Star Wars. Zusammen mit der Storyline, um die Film-Crew hätte ich gedacht dieser Roman stammte von A.F. Morland. Dazu hätte auch die blinde Ergebenheit des Polizeiinspektors gepasst, der Bill Fleming, einem Wildfremden Amerikaner (!), ein wichtiges Beweisstück, nämlich das Diktiergerät von McTrash, einfach so ausleiht. Auch das Vertrauen, welches der Beamte in Zamorra setzt ist unglaubwürdig, so wird er als Verdächtiger einfach so laufen gelassen, nur weil er Parapsychologe ist und sich mit dem Fall befasst. Dabei ist die Grundidee des Romans gar nicht schlecht. Eine Armee ehemaliger Krieger will China überrennen. Dass den Menschen dabei die Herzen aus den Leibern gerissen werden, welche die Changs, die Untoten, selbst zu Menschen macht, verleiht dem Roman eine würzige Splatter-Note. Auch der plötzliche Tod von Schauspielerin und McTrash hat mich überrascht, rettet den Roman aber nicht davor einfach unglaubwürdig zu sein, auch für einen Gruselroman. Nicoles Blauäugigkeit nervt dieses Mal besonders, dass sie die Existenz des Übernatürlichen so vehement abstreitet grenzt schon an Geistesgestörtheit, bei dem was sie bereits erlebt hat.
Besonderheiten:
Dieser Roman stammt von Traute Maahn, die auch unter dem Pseudonym Rebecca LaRoche schrieb.
Titelbild:
???
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Zeichnerisch gibt es sicherlich schlechtere Cover, doch eine ägyptische Mumie kommt nun wirklich nicht in dem Roman vor.
Coverbewertung: