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Bill und Sandra Turner waren an zwei große Sumpfzypressen gefesselt
deren dichtes Nadellaubdach das Sonnenlicht filterte. Es roch dumpf nach
Moder und Morast. Pfützen schimmerten ölig im gedämpften Licht.
Der Trommelklang pochte dumpf wie Herzschlag. Die Seminolen hatten sich
zurückgezogen und standen abwertend unter den hohen, uralten Sumpfzypressen
am Runde des Okaloacoochee Slough. Nur der Medizinmann, phantastisch gekleidet
in die Haut eines Alligators, dessen langen Schuppenschwanz er hinter sich
herschleifte und aus dessen zähnestarrendem riechen er hervorsah, umkreiste
die beiden Opfer. Zwischen den beiden Zypressen, an dis Bill und Sandra gefesselt
waren, direkt vor der drei Meter hohen Statue aus grünem Jadegestein,
brannte ein kleines Feuer. Von Zeit zu Zeit warf der Medizinmann eine Handvoll
Kräuter hinein, und regenbogenfarbiger Rauch stieg dann von dem Feuer
auf. "Cochanoee!" schrie der Medizinmann. Großer Dämon, komm
zurück! Komm zu uns und hilf uns, den weißen Mann ins Meer zu
werfen, damit deine roten Kinder wieder das Land ihr eigen nennen können,
das ihren Vätern gehörte. "Bill und auch Sandra Turner sprechen
leidlich das Idiom der Seminolen. Beide waren Orchideensammler. Auf der Suche
nach einem besonders ausgefallenen Exemplar In den Sümpfen Floridas
hatten zur Indianerreservation gehörende Seminolen sie gefangengenommen.
"Cochanoee!" schrie der Medizinmann wieder.
Und das vollständige Motiv (inklusive Henker im Hintergrund) war auch
noch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins SOS Nr. 21
abgebildet: