Professor Zamorra Hardcover Nr. 19: Das dunkle Kind

Professor Zamorra Hardcover Nr. 019: Das dunkle Kind


Ihre Geburt verläuft unter schrecklichen Umständen, doch niemand ahnt, was wirklich geschehen ist. Sie wächst heran, und an ihrem vierten Geburtstag beginnt die magische Zeitbombe zu ticken ... Professor Zamorra gerät auf ihre Spur und damit in einen Strudel katastrophaler Ereignisse. Als er die wahren Hintergründe erkennt, ist es bereits zu spät. Das Chaos nimmt seinen Lauf - und ein Geheimnis aus tiefster Vergangenheit offenbart sich ...


von Christian Montillon und Christian Schwarz, erschienen im September 2006, Titelbild: Werner Öckl

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Im Jahr 1968 wird Minette Fleury geboren. Bei der Geburt stirbt die Mutter und das Kind wächst bei deren Schwester Charlene auf. Doch Minette ist anders als andere Kinder ihres Alters. Reifer und mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Als das Kind vier Jahre alt wird stößt es das Tor zur Hölle auf und begegnet dem Erzdämon Mavet, der sich des Kindes annimmt, als er spürt, welches Potenzial es birgt. Kurz darauf begegnet Professor Zamorra zum ersten Mal dem dunklen Kind als seine damalige Freundin ihm von mysteriösen Vorfällen im Zusammenhang berichtet. Wenig später begegnet der Parapyschologe zum ersten Mal in seinem Leben einem leibhaftigen Dämon, hält ihn aber für eine Halluzination. Zamorra verliert Minette wieder aus den Augen, nicht ahnend, dass das dunkle Kind in der Zukunft noch eine wichtige Rolle im Leben des Dämonenjägers spielen wird ...


Meinung:
Die erste Zusammenarbeit zwischen Christian Montillon und Christian Schwarz liest sich sehr spannend und gebannt verfolgt man den Werdegang des dunklen Kindes. Leider tritt Zamorra erst sehr spät persönlich in Aktion, dafür aber in einem sehr interessanten Abschnitt seines Lebens, über das noch recht wenig bekannt ist. Dabei wird sogleich die Frage beantwortet, ob es ein Leben vor Nicole Duval gab und die Antwort lautet eindeutig: Ja. Die Charakterisierung der Akteure gelingt den Schriftstellern hervorragend, nur die Zwistigkeiten zwischen den Polizisten Nathalie Blier und ihrem Vorgesetzten Bernhard Piccoli liest sich wie eine billige Schmierenkomödie. Dass sich die resolute Polizistin so einfach von dem, ihr im Grunde unsympathischen, Piccoli abfüllen und verführen lässt, passt nicht recht in das Bild, dass man sich von ihr macht. Hinzu kommt die oberflächliche, geradezu platte Beschreibung des Parapsychologie-Professors. Zamorra ist einmal mehr der junge Akademiker, der eher einem Dressman oder Filmstar ähnelt, dem Nathalie sofort schöne Augen macht, obwohl sie von Männern doch eigentlich genug hat. Die Erklärung weshalb Mavet Zamorras Leben schont, als er ihm das erste Mal begegnet und der spätere Dämonenjäger noch gar nicht an die Existenz der Höllengeschöpfe glaubt, ist ziemlich unglaubwürdig und entspringt wohl einzig dem Umstand, dass Zamorra ja überleben muss, weil es sonst keine Heftromanserie gegeben hätte. Der Rückfall in die alten Heftroman-Klischees kommt ein wenig abrupt in dem ansonsten sehr anspruchsvoll geschriebenen Werkes. Kurz darauf hebt sich das Niveau aber wieder sehr schnelle, was vor allem an der plastischen und lebensechten Darstellung der Minette Fleury liegt, die man rasch ins Herz schließt. Der Ausflug in das Milieu der Pädophilen ist dagegen reichlich starker Tobak, den man so zunächst nicht gewohnt ist. Mittlerweile ist man als Leser allerdings daran gewöhnt, dass "Professor Zamorra" auch vor fragwürdigen Themen nicht zurückschreckt. Die verschienenen Stationen im Leben Zamorras werden anschaulich und interessant präsentiert und vermitteln sowohl dem alten wie auch dem neuen Fan unbekannte Erkenntnisse. Fazit: Spannende Odyssee eines magisch begabten und dämonisch beeinflussten Kindes, mit kleinen Schwächen.


Besonderheiten:
Zamorra begegnet zum ersten Mal einem Dämon.
Ein zweites Langka taucht auf.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Die Aufmachung ist dem Zaubermond-Verlag wieder hervorragend gelungen und das Bild von Werner Öckl zeigt Minette, wie man sie sich als Leser unweigerlich vorstellt.


Coverbewertung:
4 Kreuze