Professor Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 57

Professor Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 57


Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:


Professor Zamorra Nr. 120: Die Stunde der Vampire
(Romanheft)
Kevin Hopkins zuckte zusammen, als er die Geräusche hörte. Tappende Schritte, ein Scheppern, ein Klirren... Einbrecher! Schoß es ihm durch den Kopf. Die Geräusche drangen ohne jeden Zweifel aus dem Verkaufsraum. Ja, es konnten nur Einbrecher sein. Der Supermarkt war schon seit Stunden geschlossen. Sämtliche Angestellte hatten sich schon längst auf den Heimweg gemacht. Nur er selbst, der Filialleiter, saß noch in seinem Büro und beschäftigte sich mit überfälligem Papierkram. Hopkins war ein mutiger Mann. Er gehörte dem Judoclub von Cypress Spings an und konnte sich auch sonst helfen. Diese Halunken würden noch bedauern, daß sie ausgerechnet in "seinen" Supermarkt eingestiegen waren. Lautlos schob er seinen Arbeitsstuhl zurück und stand auf. Er öffnete eine Schublade seines Schreibtischs und holte die Pistole hervor, die er schon vor einiger Zeit vorsorglich angeschafft hatte. Dann schlich er auf Zehenspitzen zur Tür, die sein kleines Büro vom Verkaufsraum trennte. Er trat nach draußen. Vorsichtig umrundete er ein Regal mit Waschpulver und näherte sich der Lebensmittelabteilung, wo die Ursprungsquelle der Geräusche zu liegen schien. Und dann sah er sie. Das Blut gefror in seinen Adern...


Professor Zamorra Nr. 121: Horror-Urlaub
(Romanheft)
Regungslos stand der Mann mit dem Dreispitz hinter einem Wacholderbusch und beobachtete die Frau, die den Strand entlangging. Seine Hand krallte sich in den Stoff seines Wetterumhangs. Um das Gelenk wand sich ein Amulett aus blonden Haaren. Der Wind blies landeinwärts. Er ließ den Strandhafer rascheln, zerrte am Heidekraut und verhalf den Sträuchern zu gespenstischem Eigenleben. Wolkenfetzen segelten am Abendhimmel. Die Gestalt des Lauernden verschmolz mit der Deckung. Nichts verriet den Hinterhalt. Irgendwo schrie eine Möwe schrill und durchdringend. Der Mann mit dem Dreispitz kicherte fast lautlos. Ahnungslos rannte die Frau in die Falle. Sie ahnte nichts von den Spukgeschichten, die sich um das Hünengrab rankten. Sie bückte sich und betrat den schräg nach unten in den eigentlichen Grabraum führenden Stollen. Abrupt endeten für Marlon Theben des Rauschen des Meeres und des Singen des Windes. Das Steinverlies war unangenehm kühl und feucht. Die schweren Steine glänzten im Licht Ihres Feuerzeuges.


Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv stammt ursprünglich vom Titelbild des US-amerikanischen Comic-Magazins CREEPY Nr. 45:

CREEPY Nr. 45