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Dieses Band ist ein Nachdruck der zwei Romanhefte:
Professor Zamorra Nr. 118: Der Drachengott von Bali
(Romanheft)
Sokor brauchte aus seinem Versteck in dem Baum nur mehr hinunterzuspringen,
um in den weiträumigen Garten zu gelangen, der eher schon einem Park
glich. Doch im Abstand von zwanzig Metern waren bewaffnete Posten aufgestellt,
die zuverlässig darüber wachten, daß kein Unbefugter die
hohen Mauern überkletterte und das nächtliche Gartenfest störte.
Der Gnom auf dem Ast war zwar ein Unbefugter, aber stören wollte er
nicht. Trotzdem mußte er auf das Gelände. Als wieder ein Posten
unter ihm vorüberging, ließ er sich fallen und tötete den
Mann auf der Stelle. Der Zwerg entwickelte beachtliche Kräfte, als er
die schwere Leiche unter die überhängenden Zweige einer Buschgruppe
schleppte. Jetzt hielt ihn niemand mehr auf...
Professor Zamorra Nr. 119: Königin der Seelenlosen
(Romanheft)
Uzmals ausgebleichter Knochenschädel zuckte in die Richtung aus der
die Geräusche kamen. In den schwarzen Augenhöhlen flackerte es
irrlichtend auf, doch dann sagten seine magischen Sinne ihm, daß er
noch nicht entdeckt worden war. Die skelettierten Hände umkrallten die
Schlüssel aus Purpurgold fester. Eine herrliche Arbeit und wertvoller
als alle Diamanten dieser Welt zusammen. Das Gefäß schimmerte
im verhaltenen Feuer eines von innen heraus leuchtenden Rubins. Saakuul,
der mächtige Zauberer, würde zufrieden mit seinem nichtswürdigen
Diener Uzmal sein. Brachte der ihm doch die "Schale des Blutes". Uzmal hatte
seinen Auftrag wortgetreu erfüllt. Er hatte die Schale gestohlen, und
bisher war der Diebstahl noch nicht entdeckt worden. Der Knochenbeinige schob
sich schattengleich aus der Mauernische, in der er vorübergehend Zuflucht
gesucht hatte. Sein Flugdrache wartete unweit der Burg in einer Felsspalte.
Ungesehen gelangte das in einen wehenden Burnus gehüllte Skelett an
sein Ziel, die wertvolle Beute angstvoll an sich geklammert. Uzmal wußte
nicht, daß sein Diebstahl noch ein Nachspiel haben sollte. Rund 20
000 Jahre später...