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Laura Ascin lief schnell über die Straße. Sie hatte sich den Abend
vertreiben wollen und war im Kino gewesen. Wie in Trance setzte sie Fuß
vor Fuß, um sich abzureagieren. Sie zitterte. Ängstlich drehte
sie sich um, aber niemand folgte ihr. Fast 20 Minuten hastete sie kreuz und
quer durch London. Dann bemerkte sie, daß sie sich in Soho befand.
Sie hielt nach einem Taxi Ausschau. Plötzlich hörte sie eine tiefe
Stimme hinter sich. Sie schrak zusammen. Im Schatten einer Mauernische kauerte
ein Mann mit einem unheimlichen Gesicht. "Ehe du wegfährst, schöne
Frau, hast du die verdammte Pflicht, mir Geld zu geben. Ich bin ein armer,
alter Mann!" knurrte er drohend. Der Bettler erschien Laura unheimlich. Sie
nestelte in ihrer Tasche, entnahm eine Münze und reichte sie dem Mann.
In diesem Augenblick umklammerten dessen Hände Lauras Handgelenk mit
eisernem Griff. Die junge Frau wollte sich losreißen. Es gelang ihr
nicht. Sie beugte sich vor und blickte in das Gesicht des Alten. Es war ein
furchterregendes Gesicht mit glühenden Augen und weißen Lippen.
"Du bleibst hier und sollst deinen Lohn haben", keuchte er und zerrte Lauras
Rechte zu sich herab. "Ich bin ein Genie und werde dir für deine Spende
die Zukunft aus der Hand lesen."