|
Wolkenfetzen jagten über den Himmel. Das Donnergrollen am Firmament
verdoppelte sich von Minute zu Minute. Die ersten Regentropfen klopften auf
die staubigen Straßen des Abruzzen-Dorfes San Anario nördlich
von Popoli. Drohend ragte der hohe Glockenturm der romanischen Kirche der
Ansiedlung empor. Beeindruckt und erschreckt näherten sich Schritt um
Schritt zweiunddreißig Urlauber aus England, die von ihrem Reisebüro
hierhergebracht worden waren. "Avanti, avanti!" brüllte der schwarzlockige
Reiseleiter und deutete den Frauen und Männern an, schneller zu gehen.
"Gleich wird ein Unwetter niedergehen. Wir müssen vorher die Kirche
erreichen." Ein hagerer Brite fluchte: "Verdammt! Warum kann man zu dieser
Kirche nicht mit dem Bus hierher fahren ... ? Der Reiseleiter gab darauf
keine Antwort, trieb aber die Leute weiter an. Endlich passierten sie der
Reihe nach das niedere Kirchentor und ließen sich erschöpft auf
den Betstühlen nieder. Im selben Augenblick setzte ein schwerer Hagel
ein. "Es wird gleich vorüber sein!" besänftigte der Italiener die
Touristen. Die Blitze draußen warfen im Inneren der Kirche unheimliche
Schatten.