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Mart Wyne trat auf die Bremse. Sein Wagen stand sofort. Er befand sich vor
einer wogenden Nebelwand, die die Straße verschwinden ließ. Seit
einer halben Stunde war Wyne das Fluchen vergangen, als urplötzlich
die Nebel von der Moldoveanu heruntergefallen waren - Nebel, wie er sie noch
nie erlebt hatte. Er glaubte durch Sirup zu fahren, so zähflüssig
erschien ihm die Brühe, die an seiner Windschutzscheibe herunterlief.
Es würde an Wahnsinn grenzen, hier weiterzufahren. Er konnte aber
ebensowenig mit seinem Wagen stehenbleiben. Ob er in dieser Nacht noch in
Sibiu eintraf oder nicht, war ohne Bedeutung. Bedeutungsvoll war jedoch die
Lösung der Frage, wie er mit seinem Untersatz von der Straße
verschwand, um nicht länger Gefahr zu laufen, von einem der superschweren
Tatra-Trucks überrollt zu werden, die er kurz vor dem Paß
überholt hatte. Kam der Pulk nicht schon über die letzte Kehre
heran? Mart Wyne kurbelte sein Seitenfenster herunter und lauschte. Aber
der zähflüssige Nebel hatte sogar das Wimmern des Windes aufgesogen.
In diesem Nebelbrei gab es nur die Stille - eine fürchterliche Stille,
die gierig das Licht seiner Scheinwerfer aufsog, als ob sie nicht genug davon
bekommen könnte. Nebelnacht im Moldoveanu-Massiv ...
Wie die Brühe quirlte. Immer hautenger umschloß sie den Wagen.
Die beiden Scheibenwischer waren auf die letzte Stufe geschaltet und schafften
es trotzdem nicht, die Windschutzscheibe sauber zu halten.