Monstrula Nr. 37: Teuflische Drohung

Monstrula Nr. 37: Teuflische Drohung


Seit einigen Tagen kam knapp vor Torschluß ein Mann mit wirren schwarzen Haaren und einer auffallend bleichen Haut auf den Woodhill Cemetery. Den Friedhofswächtern fiel er bald nicht mehr auf, sie hatten sich an seinen Anblick gewöhnt. Genau das beabsichtigte der Schwarzhaarige. Als er an diesem Abend durch das Hauptportal auf den Friedhof schlüpfte, stellte er mit einem befriedigten Grinsen fest, daß ihn niemand beachtete. In seinen dunklen Augen blitzte es auf, während er den Hauptweg verließ und seitlich in den Büschen untertauchte. Heute war die Nacht der Nächte, heute würde der Grundstein gelegt für einen Sieg des Bösen. Amerika sollte einen zweiten "Schwarzen Freitag" erleben, der sich nie wieder aus den Gehirnen der Menschen auslöschen ließ. Der Mann, in einen schwarzen Umhang gekleidet, lange schwarze Stiefel an den Beinen, verschmolz mit dem Gebüsch, in dem sich bereits die Schatten der Nacht einnisteten. Der Wächter, der nach zehn Minuten an dieser Stelle vorbeikam, konnte nichts Verdächtiges bemerken. Die Tore wurden geschlossen, der Friedhof lag menschenleer da. Eine Stunde verging, eine zweite. Über dem New Yorker Stadtteil Brooklyn ging der Mond auf. Als habe das nächtliche Gestirn den unheimlichen Mann mit der auffallend blassen Haut aus seinem Versteck gelockt, tauchte er zwischen den Büschen auf, blickte sich einmal vorsichtig nach allen Seiten um und steuerte dann erst sein eigentliches Ziel an. Bei seinem Vorhaben konnte er keine Zeugen gebrauchen.


von M.R. Richards, erschienen am 02.02.1976, Titelbild: Dell Distributing