Macabros Nr. 125: Das Zauber-Pergament

Macabros Nr. 125: Das Zauber-Pergament


Er hatte eine Stellung inne, die ihn jederzeit in die Lage versetzte, freie Entscheidungen zu fällen und - über andere zu bestimmen. Roger Capsul war ein ehrgeiziger Politiker, Senator für seine Partei und verfügte über die denkbar besten Kontakte und Verbindungen zu Leuten, die etwas in Bewegung setzen konnten, wenn sie sich das vornahmen. Dazu gehörte Geld, und daran mangelte es Capsul nicht. Er besaß Aktienpakete mehrerer großer und expandierender Firmen, und ihm gehörte außerdem eine riesige Ranch im Süden, die er verpachtet hatte und großen Gewinn erwirtschaftete. Doch das allein war es nicht, das ihn unabhängig machte. Da war noch etwas anderes, und das machte ihn gefährlich, gleichsam zu einer Zeitbombe, die jederzeit explodieren konnte. Roger Capsul war kein wirklicher Mensch. Der zweiundfünfzigjährige, vertrauenerweckende und freundlich wirkende Politiker, war ein Mann mit einer "Omega-Seele".


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Björn Hellmark, Carminia Brado und Rani Mahay begeben sich in der Dimension Drudans auf die Suche nach dem Zauber-Pergament, der einzigen Waffe, mit der man Rha-Ta-N'My vernichten kann. Derweil bereiten die Omegas ihren entscheidenden Schlag gegen Hellmark und seine Freunde vor. Ein enger Vertrauter Björns wird zum Werkzeug der Dämonengöttin. Auch Hellmarks Adoptivsohn Pepe, sowie Jim, der Guuf, und Danielle de Barteauliee werden von Rha-Ta-N'My in eine teuflische Falle gelockt. Der Kampf gegen die Mächte der Finsternis geht in die entscheidende Runde ...


Meinung:
Dies also ist er! Der letzte MACABROS-Roman, der von Dan Shocker verfasst wurde. Bereits damals stand für den Schöpfer und Verfasser der Abenteuer um Björn Hellmark fest, dass es eines Tages weitergehen würde. Doch aufgrund seiner immer schlimmer werdenden Erkrankung war es Shocker schließlich unmöglich weitere Romane zu schreiben. Schade, denn die MACABROS-Abenteuer waren voller Fantasie, Action, Dramatik und Humor. Doch dieses Jahr (2008) ist es endlich soweit. Die Serie um Björn Hellmark alias Macabros wird von Christian Montillon fortgesetzt. Doch kommen wir zunächst zum Abschlussband der ursprünglichen, von Dan Shocker selbst verfassten, Serie. In diesem Roman geht es Schlag auf Schlag und Dan Shocker, war wohl selbst ein wenig überrascht, dass er seine Fantasy-Serie so schnell abschließen musste. Bis auf die Vernichtung Rha-Ta-N'Mys und ihrer Diener, den Omega-Menschen, konnten dementsprechend keine weiteren Handlungsbögen geschlossen werden. Irgendwie liest sich der vorliegende Roman auch nicht sonderlich dramatisch. Um die Serie zu einem schlüssigen Ende zu bringen hetzen die Protagonisten einmal mehr durch die Handlung, ohne dass viel Atmosphäre entstehen könnte. Selbst die Wandlung von Jim und Pepe in Geister vermag kaum zu fesseln. Schön schaurig dagegen wurde der dämonische Schnitter dargestellt, mit seiner unheimlichen Sense in Form eines scharfen Vogelschnabels. Bedauerlicherweise spielt dieser Sensenmann im Finale keine Rolle mehr. Dafür hat sich Dan Shocker in Hinsicht auf den Endkampf eine kreative und schlüssige Lösung ausgedacht. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Björn und Carminia macht diesen Roman zum Highlight. Die Brasilianerin stand eigentlich nie im Schatten von Hellmark, aber hier wird noch einmal besonders betont, dass sie im Kampf gegen das Böse ebenso bedeutend ist und ihr Anteil an der Vernichtung der Dämonengöttin ist ebenso groß, wie der Björns. Leider ist das Happy-End ein wenig zu happy, denn Björn und seine Gefährten haben keinerlei Verluste zu beklagen. Bei einer angeblich so mächtigen Gegnerin schon fast unglaubwürdig. Gerade als der Held am Ende von einem seiner Freunde angefallen wird, der zuvor in den Bann der Dämonengöttin geraten ist, hätte durchaus dramatischer ausfallen dürfen. Auch die Albernheiten von Blobb-Blobb stören den Lesefluss ein wenig und sind einfach zu viel des Guten.
Fazit: Durchschnittlicher MACABROS-Roman, der hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Art und Weise, wie Rha-Ta-N'My zur Strecke gebracht wird ist originell und sehr gut durchdacht. Der Umsetzung mangelt es allerdings an Dramatik und Atmosphäre.


Besonderheiten:
Die Dämonengöttin Rha-Ta-N'My wird vernichtet.
Marlos bekommt insgesamt 153 neue Bewohner.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Zauber-Pergament, wie im Roman beschrieben. Unspektakulär und nichtssagend. Für den Abschlussband dieser großartigen Serie wäre ein etwas bombastischeres Cover wünschenswert gewesen.


Coverbewertung:
2 Kreuze