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Ihre Finger zitterten, als sie die Wählscheibe des Telefons drehte.
Dreimal schlug das Klingelzeichen am anderen Ende der Strippe an, ehe abgehoben
wurde. "Ja?", fragte eine ruhige, sympathische Männerstimme. "Tom",
stieß die Frau aufgeregt hervor. "Er ist schon wieder Im Keller ...
Langsam krieg' ich's mit der Angst zu tun."
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Clark Malone beschwört in seinem Keller einen archaischen Dämon
in Gestalt einer amorphen Plasmamasse. Diese hat unbändigen Appetit
nach Menschenfleisch. Nachdem sie nicht nur Clarks Frau, deren Liebhaber
und sämtliche Gäste einer kleinen Party verspeist hat, wendet sie
sich gegen ihren Herrn und frisst diesen ebenfalls. Dadurch gehen auch
sämtliche Bewusstseinsinhalte in den Dämon über. Durch einen
Trucker, der mit Clark Malone bekannt ist, gelangt das Monster nach New York.
Dort verfolgen Rani Mahay und Björn Hellmark die Spur ihres Erzfeindes
Molochos, der wieder in der Maske eines harmlosen Bürgers sein Unwesen
treibt. Doch der Dämonenfürst scheint immer einen Schritt voraus
zu sein und als das Plasma-Ungeheuer ein Hochhaus in Beschlag nimmt müssen
Björn und Rani alles in die Waagschale werfen, um das Leben von Hunderten
von Menschen zu retten ...
Meinung:
Kennen sie den Blob? Jenes unförmige Schleimmonster, gegen welches einst
Steve McQueen in dem gleichnamigen Film von 1958 kämpfte? Der war diente
nämlich augenscheinlich als Vorlage für diesen Gruselschocker.
Hier besinnt sich der Autor wieder mehr auf die Horror-Elemente seiner Serie
und lässt seine Protagonisten, wie schon im vorangegangenen Band auf
der Erde agieren. Die Szenen in denen das Plasmaungeheuer seine Opfer findet
sind gut gelungen und vermögen schon die eine oder andere Gänsehaut
zu erzeugen. Dagegen verblassen die Passagen um Björn Hellmark und Rani
Mahay, die sich mit einem Mann namens Berry White herumschlagen müssen,
der unter dem Bann von Molochos steht. Leider bilden diese Abschnitte den
Großteil der Handlung, so dass das Ungeheuer stellenweise in Vergessenheit
gerät, weil man krampfhaft versucht die Logik hinter den Aktionen von
Molochos und seinem Feind Björn Hellmark zu entdecken. Woher wusste
Camilla, dass Molochos in New York weilt? Nur weil sie ein Medium ist? Mit
dieser Erklärung macht es sich der Autor irgendwie zu einfach. Auch
vor den klischeehaften Beschreibungen von Björn Hellmark bleibt der
Leser nicht verschont: "Er war groß, blond, ein sympathischer
Abenteurertyp, bei dem man trotz allem sofort das Gefühl hatte, geborgen
zu sein - Björn Hellmark." Diese Beschreibung wurde so nicht nur
Dutzende Male auf Björn angewendet, sondern auch auf Shockers ersten
Helden "Larry Brent". Hier merkt man wieder wie austauschbar die Protagonisten
des Autors unglücklicherweise oftmals sind. Die selben Vorlieben und
Abneigungen, die selben Weltanschauungen und dasselbe Aussehen. Auch Robert
Nordan, Held der "Burg-Frankenstein-Spannungsromane" reiht sich nahtlos in
den Reigen der tapferen Dan-Shocker-Recken ein. Nachdem man sich dann
durch zig Seiten gequält hat, in denen Björn und Rani den
Anschlägen der Brüder Berry und Terry (!) White entgangen sind,
geht es dann endlich mit dem Plasmaungeheuer richtig los, nur im kurz darauf
wieder vorbei zu sein, weil der Autor seine 64 Seiten bereits voll hat.
Natürlich unterliegt man als Heftromanautor den engen Begrenzungen dieses
Mediums, aber gerade in einer solch komplexen Serie wie MACABROS sollte es
möglich sein derart interessante Handlungsstränge über mehrere
Bände hinweg zu verfolgen. Außerdem hätte man auch die Jagd
auf Molochos anderweitig verbraten können. Die Vernichtung des ach so
mächtigen Ungeheuers kommt dann letztlich ebenfalls sehr unmotiviert
und einfach herüber.
Fazit: Bedauerlicherweise wieder ein eher unterdurchschnittlicher Roman innerhalb
der Serie, in den einfach zu viel Handlung gepackt wurde. Die Idee mit dem
Plasmamonster ist grandios, die Umsetzung leider gar nicht.
Besonderheiten:
Der Roman wurde in dem BLITZ-Paperback Nr. 32 "Das Plasmaungeheuer" neu
aufgelegt.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt sehr unheimlich und anschaulich, wie das Plasmaungeheuer
den Wolkenkratzer in Beschlag genommen hat. Ein äußerst gelungenes,
unheimliches Werk des Künstlers Lonati.
Coverbewertung: