Macabros Nr. 64: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros Nr. 64: Es erwacht der Ursen-Wahn


Sie wurde seit Tagen beobachtet. Doch das wußte sie nicht. Und so ereilte sie an diesem Abend ihr Schicksal ... Conchita Funchal kam wie immer mit dem Fahrrad durch die holprige, schmale Gasse mit den engbrüstigen Häusern. Die Straße mit dem groben Kopfsteinpflaster führte direkt zum Hafen. Conchita arbeitete als Serviererin in einer kleinen Bodega am Rand der Altstadt. Viele Touristen waren oft abends in diesen abseits gelegenen, verträumten Winkeln zu finden, und das Geschäft ging gut. Immer dienstags verließ die junge Spanierin schon kurz nach neun das Lokal, um nach Hause zu fahren. An allen anderen Tagen wurde es meist nach Mitternacht.


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Björn sieht völlig entsetzt, wie vier Feuerbestien einen Thron in den unterirdischen Tempel tragen, auf dem seine Freundin Carminia sitzt. Carminia erkennt ihn nicht und hält sich für die Herrscherin Loana. Als Loana veranlasst sie die Feuerbestien Susan Andrews, welche Björn zuvor gerettet hat, zu einer der ihren zu machen, während Björn, alias Kaphoon, in ein Verlies geworfen wird. Dorthin wurde auch Pepe, Björns Adoptivsohn gebracht, der Carminia heimlich folgte, als sie unvermittelt Marlos verließ. Björn und Pepe können ihr Gefängnis mit Hilfe der telekinetischen Kräfte des Jungen verlassen. Hellmarks Fähigkeit der Bilokation hingegen versagt in Kh'or Shan, so dass er auf die Hilfe von Macabros verzichten muss. In einem verlassenen Tempel finden sie Carminia, die offensichtlich ihr Gedächtnis wiedererlangt hat. Als die Feuerbestien angreifen müssen die drei Freunde fliehen. In Björn, eben so wie in Carminia, beginnen sich alte Erinnerungen zu regen. Beide Menschen waren in ihrem früheren Leben schon einmal auf Kh'or Shan gewesen, und so weiß Hellmark wo ein sicheres Versteck zu finden ist. Allein schleicht er sich zurück in den Thronsaal, wo er seine Waffen wiederfindet. Aber auch die veränderte Susan Andrews wartet auf den blonden Mann. Doch ihre Veränderung ist nur rein Äußerlich, ihre Menschlichkeit hat sie sich bewahrt, so dass sie Björn wertvolle Informationen geben kann. So wurde bereits eines der sieben Siegel von Kh'or Shan erbrochen und ein Reiter der Dämonin Apokalypta ist frei, zudem befinden sich Björn und seine Freunde quasi in der Gedankenwelt des Dämonenfürsten Seequs, des Herrschers der Ursen. Seequs ist der wahre Herr über Kh'or Shan und hat sich vor Jahrtausenden dem Dämonen Molochos angeschlossen. Seequs aber wurde durch Kaphoon verbannt und wartet nun auf seine Rückkehr, um sich an Björn zu rächen. Und diese Rückkehr steht dicht bevor ...
Währenddessen geht Rani Mahay in Marbella einem Hinweis nach, den ihm der verstorbene Professor Merthus gegeben hat. Der Inder soll das Schiff "Esmeralda" untersuchen. Dieses Schiff wollen die fischköpfigen Ursen dazu nutzen, hundert Menschen, die sie zuvor haben rauben lassen, mitzunehmen, um sie gegen ihre Völker zu tauschen, die in einer anderen Dimension festsitzen. Auf hoher See erlebt Rani plötzlich wie die Ursen mit Einmannraum-schiffen gegen fliegende Städte kämpfen. Im Tohuwabohu der Schlacht, wird die Esmeralda zerstört. Rani Mahay wird dabei in das Maul eines riesigen Unterseebootes der Ursen gezogen, dass die Form eines Haifisches besitzt. Zwei weitere Menschen, die Kellnerin Conchita Funchal und Capitano Montez, haben ebenfalls den Untergang der Esmeralda überstanden und landen, wie der Inder, in einer gigantischen Müllverarbeitungsanlage. Während Rani und seine Gefährten ihre Lage noch auskundschaften leiten die Ursen hochätzende Säure in das Becken ...


Meinung:
Der zweite Teil um Kh'or Shan geht gleich in die Vollen und hält sich nicht mit viel Vorgeplänkel auf. Der Beginn des Roman, wo eine junge Frau gekidnappt wird, ist zwar noch recht normal zu nennen und hätte auch aus einem Kriminal-Romans stammen können, doch spätestens als die beiden Menschenräuber vor ihrem Auftraggeber stehen und dieser sich als Urse entpuppt, geht der Tanz los. Dabei bewegt sich die Story in einem aberwitzigen Tempo voran, dass man manches Mal ins Schleudern gerät. Insbesondere die Szene als die Ursen gegen die fliegenden Städte antreten, wirkt deplaziert und unpassend. Dafür wurde die Flucht aus dem Säurebecken sehr dramatisch und spannend erzählt. Björns Part ist dagegen nicht minder interessant. Seine Gefühle werden nachvollziehbar beschrieben, als er seiner Geliebten gegenübersteht, die ihn nicht nur nicht erkennt, sondern auch noch vernichten will. Später stürzen aber so viele Informationen auf den Leser ein, dass man gehörig aufpassen muss, alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Bewundernswert, dass der Autor da den Überblick nicht verloren hat. Die Geschichte um Sequus und sein Reich Kh'or Shan nimmt immer mehr Gestalt an und der Titel ist wahrhaftig wörtlich zu nehmen. Wie allerdings die geheimnisvolle Apokalypta und ihre Reiter in das Geschehen passen, müssen die nächsten Romane zeigen, aber auch dafür wird Dan Shocker sicherlich eine schlüssige Lösung haben.


Besonderheiten:
Sequus erwacht wieder.
Die ersten beiden Reiter der Apokalypta erscheinen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Die Ursen im Kampf mit den fliegenden Städten.Das Bild strahlt eine gewisse Atmosphäre aus, der man sich nicht entziehen kann, vielleicht weil das Geschehen schon sehr grotesk anmutet. Leider haben die Ursen immer so einen recht debilen Gesichtsausdruck.


Coverbewertung:
3 Kreuze