Macabros Nr. 29: Marubur, Herr der Wahnsinnshallen

Macabros Nr. 29: Marubur, Herr der Wahnsinnshallen


Der blonde Mann mit den breiten Schultern saß leicht vornübergebeugt auf dem weißen Hengst, einem prächtigen Tier, das trotz der Beanspruchung noch kraftvolle Bewegungen machte. Seine klugen Augen beobachteten aufmerksam die Umgebung, als rechne es ständig mit einer Gefahr. Der Reiter auf dem weißen Hengst, der auf den Namen Yümaho hörte, war niemand anders als Björn Hellmark. Hellmark wußte nicht, daß er in Genf lebte, wußte nicht mehr, wie er hieß, und daß er aus dem 20. Jahrhundert stammte. Er hatte vergessen, daß er mit dem Zeitschiff Arsons, des Mannes aus der Zukunft, in die ferne Vergangenheit der Erde gestartet war, um herauszufinden, worauf der Untergang der in Blüte stehenden Insel Xantilon zurückzuführen war. Auf Xantilon, einem Land, das zur gleichen Zeit wie die sagenhaften Inselreiche Atlantis und Mu in einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes sanken, hatte offenbar eine Priestergruppe die Oberhand gewonnen, die sich gefährlichen und bedrohlichen Riten widmete. Unheimliche Mächte waren beschworen worden - und erschienen. Die Wirkung dieser Mächte verursachte schließlich den Untergang.


von Dan Shocker, erschienen am 14.10.1975, Titelbildzeichner: ???

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Um von der sterbenden Insel Xantilons zu kommen, will Kaphoon - der gedächtnislose Björn Hellmark aus der Zukunft - möglichst schnell ans Meer gelangen. Vor dem Reich von Marubur, einem gefürchteten Dämon, nimmt er noch dem sterbenden Zauberer Kecal das Versprechen ab, seine Tochter Velena sicher an die Küste zu bringen. Doch dazu müssen sie schon sehr nah an der Reichsgrenze des Marubur vorbei. Den Weg nehmen sie mit weiteren Flüchtigen auf sich. Und schon in der ersten Nacht werden sie nicht nur von den Wüsten-Vampiren attackiert, Kaphoon wird in Maruburs Gärten gelockt, aus denen es vernehmlich keine Rückkehr gibt! Auch in der Gegenwart ist der Name Marubur aktuell, denn in zwei unterschiedlichen Fällen von Wahnsinn rufen die Befallenen nach dem Dämon Marubur, was dem Reporter Gil Sanders zufällig auffällt. Er findet heraus, dass beide vor nicht all zu langer Zeit auf der relativ unbekannten und kleinen Pazifikinsel Tuamoa gewesen sind. Liegt dort das Geheimnis des Wahnsinnbefalls? Sanders macht sich sofort auf die Reise ins Ungewisse...


Meinung:
Auch in diesem MACABROS-Roman gibt es wieder zwei spannende Handlungsstränge; einer in der Vergangenheit und einer in der Gegenwart. Doch lange bleibt unklar, warum die Menschen in der Gegenwart ebenfalls von Maruburs Wahnsinn eingenommen werden. Gespannt liest man sich so durch die beiden Geschichten, deren Drama sich schließlich in der Vergangenheitsebene entwickelt und die Handlungsstränge sinnvoll zusammen fügt. Allerdings wirkt der Roman auf den letzten 4 bis 5 Seiten arg gestaucht! Langsam aufgebaute Themenfragmente wie zum Beispiel die Geschichte der Velena werden in aller Kürze etwas abwertend zu Ende geschrieben und auch die Geschehnisse in der Gegenwart werden sehr knapp haltend abgeschlossen. Das nimmt den ganzen Lesespaß und führt zu einem Punktabzug in der Wertung! Hier und da wären die Romane um Björn Hellmark doch besser Taschenbücher geworden!


Besonderheiten:
- erste Erwähnung des Palast oder Tempel des Toten Gottes
- erstes Auftreten von Marubur, dem Wahnsinnslord
- Kaphoon erhält einen Armreif, der ihn unsichtbar machen kann
- durch das Zusammentreffen mit Pepe komme Bruchstücke von Björns Erinnerung zurück


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt eine Szene aus dem Heft, und zwar einen Angriff der Wüstenvampire. Spannende Szene, welche Lonati fabelhaft eingefangen hat! Auch der Blickwinkel aus der Vogelperspektive ist wunderbar gewählt, weil einfach außergewöhnlich.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv stammt vom Titelbild des spanischen Comic-Magazins ESPECTROS Nr. 32:

ESPECTROS Nr. 32