Macabros Nr. 16: Geisterheere aus dem Jenseits

Macabros Nr. 16: Geisterheere aus dem Jenseits


Zuerst grellte der Blitz auf. Dann kam der Tod. Bertrand Munuel warf die Arme in die Höhe. Die Luft blieb ihm weg. Er riß den Mund auf wie ein Fisch, der von einer heftigen Welle ans Land gespült wird. Blauviolett war das Licht im Zimmer. Das Amulett! Das verfluchte Amulett. hetzten seine Gedanken ...Munuel schraubte sich langsam aus dem rotsamtenen Stuhl in die Höhe und taumelte durch den Raum. Die Tür ... Genevieve... ich muß sie warnen ... Er stürzte. Röchelnd brach er vor der Tür zusammen. Im Fallen schlug er gegen die Klinke. Die Tür flog nach draußen auf. Da kam der zweite Blitz. Er bohrte sich in seine Brust. Munuel bäumte sich, auf und fiel gurgelnd zurück. Genevieve Munuel hörte den dumpfen Aufprall. "Bertrand?" rief sie von oben. Keine Antwort erfolgte. Die Frau des Schauspielers eilte die Treppe hinab. Bertrand Munuel konnte keine Antwort mehr geben, er war tot.


von Dan Shocker, erschienen am 15.10.1974, Titelbildzeichner: R.S. Lonati

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Es ahnt noch niemand, daß dies alles mit den Geschehnissen in La Grande-Motte/Frankreich zusammenhängt. Dort sind zufällig Björn, Carminia, Pepe und Sophokles im Urlaub. Abgelenkt durch ein beeinflusstes Mädchen wird in der Nähe von Björn und Pepe ein Mann ermordet. Eine Zeugin berichtet ebenfalls von skelettierten Gestalten. Die Dinge spitzen sich zu, als die Zegin ermordet und Pepe, der in der Nähe des Tatorts ebenfalls ein Amulett gefunden hat, entführt wird! Erst durch Hinweise von Al Nafuur erfährt Björn, daß die Amulette Teile einer alten Geisteruhr sind, mit denen man die Geister beschwören kann. Drei Amulette der insgesamt fünfteiligen Uhr werden aber zu einer schlagkräftigen Waffe! Da sich in Südfrankreich nun zwei Amulette in relativer Nähe zueinander befinden, handeln die Geister und bringen das Verderben bevor sie jemand bezwingt!


Meinung:
Mal wieder hat Dan Shocker einen handlungsreichen Roman hingelegt, der prall gefüllt an allen wichtigen Zutaten eigentlich einen guten bis sehr guten Gruselroman hermachen sollte - eigentlich! Doch in diesem Roman stolpert der Autor über seine Leidenschaft, die Handlung mysteriös aufzubauen und die Hintergründe wohl dosiert einzufügen. Ich habe bis zum Schluß nicht so recht verstanden, worum es nun genau ging; zu sehr verwirrend ist die Storyline in dem Roman. Erst bei dieser Rezension konnte ich mir ein verständliches Gesamtbild bauen, was allerdings einige Fragen hinterlässt. Wieso zum Beispiel haben die Skelette Pepe nicht direkt umgelegt, wie sie sonst in dem kompletten Roman mit ihren Opfern vorgingen? Warum fürchten die Geister Björn erst und greifen ihn dann mit einer großen Truppe an? Leider wurden die an sich guten Ideen, wie die Amulette und die Geisteruhr durch ihre Vernichtung direkt wieder ad 'acta' gelegt. Schade, aus diesem Gruselroman hätte man viel mehr machen können!


Besonderheiten:
- erste Erwähnung der SEEJUNGFRAU II, der zweiten Yacht von Björn und Nachfolgerin der SEEJUNGFRAU I
- die Geisteruhr wird mit drei von fünf Amuletten entdeckt und leider direkt wieder zerstört


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist eine detailgetreue Wiedergabe des Angriffs der Skelettierten Reiter. Und damit auch der besten Szene. Schade, dass der Roman nicht die ganze Zeit so auf der Höhe ist!


Coverbewertung:
4 Kreuze