Das magische Amulett Nr. 1: Wiedergeburt des Bösen

Das magische Amulett Nr. 1: Wiedergeburt des Bösen


Mathilda erreichte den Innenhof. Der Regen prasselte auf das Pflaster. Tiefe Pfützen hatten sich gebildet, in denen sich der Widerschein der Blitze flackernd spiegelte. Mathilda wollte gerade aus dem Kreuzgang hinaustreten, als ihr plötzlich eine schattenhafte Bewegung im Hof auffiel. Sofort drückte sie sich tiefer in die Dunkelheit des Ganges, dessen Dach von reichverzierten Holzsäulen getragen wurde. Bei der Gestalt im Hof handelte es sich um eine Nonne. Ihr Ordensgewand flatterte im stürmischen Wind. In der Mitte des Hofs befand sich ein Ziehbrunnen, auf den die Nonne direkt zuhielt. Als sie den Brunnen erreicht hatte, blieb sie einen Moment stehen und sah sich nach allen Seiten um. Erst dann schwang sie ein Bein über den Brunnenrand und kletterte in den Schacht hinein. Mathilda war verwundert. Noch verwunderter aber war sie, als ein Blitz die Dunkelheit zerriß und für einen kurzen Augenblick das Gesicht der mysteriösen Nonne erhellte. Es war Anglesey! Was mochte sie im Brunnen verloren haben? Und warum kletterte sie ausgerechnet nachts bei diesem Unwetter hinein?


von Ira Korona (Jan Gardemann), erschienen am 13.04.2004, Titelbild: Ilka Hennemeyer