Larry Brent Nr. 180: Die Spuk-Truhe
Larry Brent Nr. 180: Die Spuk-Truhe


Von der Spuk-Truhe hatten die beiden Männer keine Ahnung. Brian O'Leary blickte seinen Begleiter an, als das kleine Haus zwischen den Bäumen vor ihnen lag. "Das soll's sein?" fragte er beinahe enttäuscht und fuhr sich durch das gelockte rote Haar. "Sag, daß das nicht wahr ist." Spooner, mittelgroß, mit grauer Haut, tiefliegenden Augen und schmalen Lippen grinste. "Den Gefallen kann ich dir leider nicht tun. Das ist genau das Haus, das wir uns vorknöpfen werden." "Und was gibt's da zu holen? Ein paar lumpige Klamotten und wurmstichige Möbel? Nein danke, da verzichte ich freiwillig. Ich mach' mir doch nicht die Finger schmutzig wegen so 'nem Kleinkram, den man nur mir Mühe auf dem Flohmarkt absetzen kann." "Du irrst, Brian. Die Alte hat mehr Mäuse, als du dir vorstellen kannst." "Welche aus Fleisch und Blut kann ich mir schon sehr gut vorstellen. In der Bruchbude da vorne wird's außer Mäusen noch 'ne Menge anderes Ungeziefer geben." "Wenn ich von Mäusen rede, denke ich an Kröten, an Kleingeld, daß zwischen den Fingern klimpert, und an Scheinchen, die leise rascheln. Die Alte ist stinkreich. Da gibt's gar kein Vertun, mein Lieber. Die hat im ganzen Leben noch keinen Penny auf die Bank gebracht..."


Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Während Larry in England der mysteriösen nächtlichen Blutentnahme an einer jungen Frau in England nachgeht, verfolgt Iwan in Frankreich den Fall einer Frau die von einer Sekunde auf die andere die Fähigkeit erworben hat mit Geistern in Kontakt zu treten. Beide Fälle laufen im Haus einer alten Frau zusammen, die bei einem Einbruch von Dieben getötet wurde. Diese Frau war in Wirklichkeit eine Hexe, die in einer Nebendimension einen zweiten Körper besitzt, mit dem sie Pflanzen züchtet die durch Zugabe von Menschenblut zu Humunkuli mutieren, mit denen Sie in unserer Welt Kontrolle über Menschen ausüben kann. Die titelgebende Spuk-Truhe dient dabei als Übergang zwischen den beiden Dimensionen.


Meinung:
Obwohl der Roman handwerklich zweifellos vortrefflich geschrieben wurde, mag der Funke nicht so recht überspringen. Vielleicht liegt es daran, daß Dan Shocker zuviele Zutaten in einen Topf geworfen hat: Hexen die sich durch Abspaltung verdoppeln, Pflanzen die Blut trinken, fliegende Gnome mit telepatischen Kräften, Geisterkörper. Obwohl man als Horror-Roman-Leser natürlich einigermaßen tolerant sein muß, war mir das eine Spur zu unglaubwürdig. Auch ist die schlußendliche Verbindung zwischen den verschiedenen Handelssträngen für mich etwas lasch. Und: Mußte der Diener der Hexe unbedingt ein buckeliger Igor sein? Das ist doch ein bißchen zu tief in der Klischee-Kiste.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tja, irgendwie unspektakulär. Natürlich wieder hervorragend gezeichnet, aber relativ langweilig. Die Augen passen auch irgendwie nicht zu den Händen.


Coverbewertung:
2 Kreuze