Nacht in Hongkong. Die Menschen drängten durch die Straßen und
Gassen, die Rikschas liefen der Autos den Rang ab. In dem Gewimmel war ein
junger, gutgekleideter Mann. Er überquerte die Straße und passierte
Tsais Teestube. Von innen klopfte eine junge Chinesin aufgeregt gegen das
Fenster und winkte lachend. Das Lachen gefror auf ihren Lippen. "Aber das
gibt es doch nicht", murmelt sie. In ihre dunklen Augen trat ein fiebriger
Glanz. Sie beugte sich weit über den Tisch und konnte von dem jungen
Passanten in dem weißen Leinenanzug gerade noch den Rockzipfel wahrnehmen.
"Wir waren doch verabredet!" Kopfschüttelnd drehte sie ihr hübsches
Gesicht der Freundin zu, die neben ihr saß und vollkommen sprachlos
war. "Jetzt rennt er bei Tsais Teeladen vorbei, als wisse er von nichts.
Ich bin gleich wieder da..." Ehe die Begleiterin, die kleine getrocknete
Fische knabberte, überhaupt etwas sagen konnte, schob Lai Kona schon
den bastgeflochtenen Stuhl zurück und eilte nach draußen. Das
kurze, hochgeschlitzte Kleid mit den großen aufgedruckten Lotosblüten
zeigt unverhohlen ihre hübschen Beine.
Rezension von
Bullwinkel:
Kurzbeschreibung:
Larry Brent wird in eine Sekte eingeschleust, die in Hongkong immer mehr
an Einfluß gewinnt. Ein drachenköpfiger Mann, genannt
Drachenkönig, verspricht seinen Anhängern große Macht, erwartet
dafür aber bedingungslosen Gehorsam. Wer nicht mitzieht wird in schrecklich
entstellte Monster verwandelt. Larry kann den Drachenkönig vernichten,
dessen Geist aus grauer Vorzeit vom Geist des kürzlich verblichenen
Dr. Satanas zum Leben erweckt wurde. Achja, irgendwann taucht auch Madame
Hypno kurz auf.
Meinung:
Vielleicht merkt man es meiner Kurzbeschreibung an, aber dieser Roman ging
sowas von an mir vorbei. Ich mußte mich tatsächlich über
WOCHEN quälen diesen Roman zu Ende zu lesen. Ich gebe allerdings zu,
daß mich das Thema Asien und dessen Mythologie nicht besonders
interessiert. Die Hauptpersonen heißen alle Hsi, Hung, Hai oder so
ähnlich und ich habe zum Schluß echt nicht mehr durchgeblickt
wer nun wer war. Das hätte man durch mehr Aufmerksamkeit sicher umgehen
können, aber dafür fehlte mir jegliche Motivation. Das Mitwirken
von Dr. Satanas wirkt so dermaßen von konstruiert, das hat der gute
alte Doc wirklich nicht verdient. Warum der tote Geist des Drachenkönigs
nur durch den toten Geist des Dr. Satanas wiederbelebt werden konnte ist
mir völlig schleierhaft. Beide hatten nie etwas miteinander zu tun.
Man wollte hier wohl den großen Namen noch mal ausreizen. Hätte
man es bloß sein gelassen. Das gleiche gilt für Madame Hypno,
die hier wohl quasi in die Serie eingeführt werden sollte, im Prinzip
aber wie Dr. Satanas auch voll fehl am Platze ist. Könnte man alles
noch tolerieren, wenn wenigstens die Story gelungen wäre, aber Pustekuchen.
Dann ziehe ich mir lieber einen alten Godzilla-Film rein, da kann man wenigstens
noch lachen und man hat's nach 80 Minuten hinter sich. Nichts für
ungut.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Wenn dieses Cover nicht trashig ist, dann weiß ich auch nicht! Da die
Szene aber so ungefähr im Roman vorkommt, ist wohl eigentlich Meister
Shocker Schuld. Volle Punktzahl für dieses Feuerwerk der Trash-Kunst.
Coverbewertung: