Larry Brent Nr. 158: Marduks schwarze Leichenbrut
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Der Wind blies besonders stark. Heulen und Pfeifen zwischen den mächtigen
Felsblöcken hörte sich geisterhaft an, und Donovan Ashley wurde
wach. Der sechsundvierzigjährige Engländer, dessen Vorfahren echte
Lords waren, jedoch verarmten und ihre Ländereien ebenso
einbüßten wie ihre einst verliehenen Titel, hob den Kopf und lauschte
in die Nacht. Der Wind zerrte am Zelt, in dem Ashley schlief. Auf dem
Hochplateau, wo sie in der Nacht ihr Lager aufgeschlagen hatten, stand noch
ein zweites Zelt. Darin schliefen die drei Träger, Indianer aus dem
Hochland der Anden denen die Landschaft und ihre Besonderheit vertraut war.
Und sie wußten noch etwas, das Donovan Ashley fast noch mehr interessierte.
Auf den Märkten unten in den Städten, wo sie ihre heimgefertigten
Ponchos, Stoffe und kunstgewerblichen Gegenstände an den Mann zu bringen
versuchten, hatte sie erzählt, daß sie wüßten, wo das
Ungeheuer hauste. Vor diesem nämlich hatten die Indianer in den Bergen
Angst. Sie mieden die Stätte, weil sie fürchteten, zu Tode zu kommen.
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Ort: Peru, die wilde Bergwelt der Anden - noch immer Stätte von Indianern.
Donovan Ashley, ein Globetrotter, läßt sich von peruanischen
Bergführern und Trägern an eine Stelle des Gebirges bringen, welche
verrufen und gemieden ist. Ein Ungeheuer würde dort hausen. Eingeborene
berichteten stets sehr emotionsgeladen von dem legendären Geschöpf,
in dessen Nähe sich Menschen besser nicht aufhalten sollten. Ashley
will der Sache auf den Grund gehen, denn er fürchtet weder Tod noch
Teufel. In der Nacht, es ist stürmisch und kalt, hört der Abenteurer
in seinem Zelt seltsame Geräusche, eine Mischung aus Klagen und Zischen.
Es ist ganz in der Nähe des Gebietes, wo die grauenvolle Kreatur leben
soll. Die Träger aber sind aus ihrem Zelt verschwunden, einsam knattert
dieses im Nachtwind. Flucht? Ashley sucht wütend seine Begleiter, die
er schließlich bezahlt. Er findet sie nicht, dafür aber ein Loch
im Fels, aus welchem schwarzer Dampf herausschießt. Auch die eigenartigen
Laute entstammen der rätselhaften Öffnung. Ein Erdrutsch folgt,
und der Mann fällt in den Dampf hinein. Dieser wirkt wie Säure,
die Schmerzen sind unerträglich, er wird bewußtlos. Er kommt in
einer Höhle zu sich, unfähig zu jeglicher Bewegung. Ein Gefangener
eines verrückten Mediziners sowie dessen Gehilfen ist er geworden, welche
Experimente ausführen - nicht nur an Tieren, auch an lebenden Menschen.
Sie erforschen das Phänomen Scheintod. Es soll herausgefunden werden,
was im Menschen dabei geschieht. Hierzu schrecken sie auch nicht davor
zurück, Leute einzusargen sowie lebendig zu begraben. Das jedoch rächt
sich! Sie erwecken, ohne es zu wissen, dabei eine schreckliche Figur: Marduk,
ein uraltes Wesen von den Sternen. Auch seine geisterhaften, schwarzen Helfer
kommen wieder zu sich. Seit Urzeiten im Berg eingeschlossen, nutzen die finsteren
Wesen die Angstenergie der lebend Begrabenen... Das Labor der beiden geldgierigen
Forscher befindet sich genau über der gewaltigen Höhle Marduks.
Marduk kommt frei! Er tötet und begibt sich, nachdem er auch die Energie
seiner Leichenbrut aufgesaugt hat, hinunter zur Hauptstadt Lima. Die Brut
hat ihre Schuldigkeit getan - auch die Träger gehörten dazu. Besessen
von den schwarzen Geistern, brachten sie eben unter anderem Donovan Ashley
zu den wahnwitzigen Forschern, die dann wieder für die Angstenergie
sorgten, welche Marduk nutzen konnte. Wieder einmal durch Zufall kommt Larry
Brent, der sich in Lima aufhält, um dort ein gigantisches Maskenfest
zu erleben, auf die Spur dieser seltsamen Laboratorien in den Bergen sowie
letztlich auf die Fährte Marduks. Ein Abenteuer voller Gefahren
schließt sich an, in das auch X-GIRL-C sowie X-RAY-7 mit eingebunden
sind, denn auch diese wollten sich dieses berühmte Maskenfest nicht
entgehen lassen. In Lima bringt schließlich X-GIRL-C per Laserpistole
das 2-Meter-Vieh Marduk zur Strecke, welches sich in den Masken-Umzug gesellt
hatte. Sie schafft es mit knapper Not, denn Marduk wehrt sich mit einer
unbekannten Energiewaffe, die auch schon mal Larrys Laserpistole außer
Gefecht gesetzt hatte.
Meinung:
Mensch - dieses Ende mit dem Strahl aus der Laserpistole... War das nicht
etwas zu simpel? Na ja, zuvor hat es jedenfalls wenigstens nervenaufreibende
Seiten gegeben, die den langen Weg schilderten, bis es zu diesem Finale kam.
Ein flott geschriebenes Abenteuer in Peru mit zu vielen Zufällen &
zu vielen höchst unwahrscheinlichen Begebenheiten. (z. B. Larrys
Befeiungsaktion aus der Holzkiste auf dem Transporter, und er rollt ausgerechnet
dem alten sterbenden Peruaner vor die Füße, der Larry den
entscheidenden Hinweis gibt, wo sich das geheime Labor befindet. Dies alles
in den riesigen, menschenleeren Anden...) Na ja, es ist Unterhaltungsliteratur.
Und als Gruselroman-Leser kennt man ja diese ewigen Zufälle zur
Genüge. In diesem Heft ist das aber etwas übertrieben worden. Die
Roman-Atmosphäre jedoch kommt recht gut rüber, deswegen noch 2
Kreuze.
Besonderheiten:
Angst-Energie belebt uraltes Wesen, welches dann wieder blitzschnell zur
Strecke gebracht wird.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die schwarzen Gestalten sehen eher niedlich als beängstigend aus. Wenn
der thronende Riesenschädel nicht wäre, würde das Bild sehr
viel weniger Aura besitzen. Gemalt ist es wie meistens aber ziemlich gut.
Coverbewertung: