Larry Brent Nr. 140: Zombies auf der Reeperbahn
Larry Brent Nr. 140: Zombies auf der Reeperbahn


"Schau es dir genau an, Hans!" sagte der rotblonde Matrose zu seinem Begleiter, der genau wie er auf der "Anja T." angeheuert hatte. "Jetzt kommen die Kisten an Bord. Die haben es in sich, sag ich dir ..." Die beiden Männer - Piet Termanns und Hans Schaller - hielten sich noch außerhalb des Schiffes auf. Der schwere Frachter war fast beladen. Das Schiff lag im Hafen von Lome, in Afrika, und hatten Baumwolle, Kakao-Bohnen und Bananen geladen. Die Verladung dieser Dinge war bereits abgeschlossen.. Als letztes kommen die die langen, vernagelten Kisten an Bord, die ursprünglich nichts mit der sonst üblichen Fracht zu tun hatten. Schaller zuckte mit den Achseln. Er saß an der Kaimauer und warf seine bis zum letzten Rest gerauchte Kippe in das schmutzige Wasser, das fast bis zu ihren Füßen schwappte. "Ich weiß nicht, was du an ihnen so besonderes findest", murrte der zweite Matrose. Er war einen Kopf kleiner als der drahtige Rotblonde und blickte der verzischenden Kippe nach, die direkt über einer Qualle gelandet war. "Denkst du an - Waffenschmuggel!" Termanns vertrehte die Augen. "Waffenschmuggel?" Er tippte sich an die Stirn.


Rezension von Bullwinkel:


Kurzbeschreibung:
Seit seiner Rückkehr von einer Afrika-Expedition ist Charles Henniet nicht mehr derselbe. Entgegen sonstiger Angewohnheiten führt er nächtliche Spaziergänge aus, nach denen immer die Opfer von Gewaltverbrechen aufgefunden werden. Durch diese Tatsache beunruhigt verständigt seine Ehefrau die Polizei, welche wiederum die PSA einschaltet. Larry Brent folgt Charles Henniet auf einen seiner Spaziergänge und entdeckt, daß dieser sich in einen Wer-Leoparden verwandelt. In letzter Minute kann er eine Prostituierte vor dem sichern Tod retten. Der Wer-Leopard wird allerdings durch einen plötzlich auftauchenden Farbigen im Medizinmann-Outfit getötet. Nachforschungen ergeben Zusammenhänge zu der Afrika-Expedition des Professors Hollwez, der sich grade per Schiff auf den Rückweg zum Heimathafen Hamburg befindet. Morna Ulbrandson schleust sich als Stripperin in einen Tanzclub auf der Reeperbahn ein, um dem dort wohnenden Professor näher zu kommen. Dieser bringt in seinem Gepäck eine schaurige Fracht mit: Zombie-Skelette, die die Lebenskraft eines Menschen aussaugen, dessen Aussehen annehmen und die Menschen selbst zu Skeletten werden lassen, welche wiederum auf Menschenjagd gehen. Während sich die Zombies wie eine Seuche ausbreiten findet Morna heraus, das Charles Henniet und der Professor Zeuge eines geheimen Vodoo-Rituals wurden und jeder auf seine Weise mit einem Fluch belegt wurden. Bei Professor Hollenz äußert sich dieser darin, daß durch ihn das Oberhaupt des Vodookultes, jener farbige Medizinmann, Kontrolle über die Zombies ausüben und sogar eine stoffliche Erscheinung entstehen lassen kann. Dessen bewußt geworden stürzt sich der Professor aus einem Fenster und beendet mit seiner eigenen Existenz auch die der Zombie-Skelette.


Meinung:
Der Roman wirkt mit der Zombie- und der Werleoparden-Thematik überfrachtet. Eines der beiden Themen hätte gereicht. Zumal nicht ganz logisch ist, wieso die beiden Afrika-Reisenden mit zwei verschieden Flüchen belegt wurden, wobei die Zombies mit dem Vodoo-Leoparden-Kult nichts gemein haben. Die Idee mit den lebenskraft-saugenden Skeletten bringt frischen Wind in die Zombie-Thematik, wobei man sich natürlich nicht fragen darf, wie sich die Skelette ohne Haut und Fleisch zusammenhalten. Insgesamt ein durchschnittlich guter Roman. Völlig daneben ist allerdings das Titelbild. Die Skelette mit Zombie-Köpfen in grünen Negligés regen eher zum Lachen an als zum Gruseln.


Besonderheiten:
Wiedermal hat sich ein kleiner Recherche-Fehler eingeschlichen: Feuerschiffe löschen keine Feuer sondern sind Schiffe die ein Leuchtfeuer tragen. Kann eine Landratte natürlich nicht wissen :-)


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Handwerklich OK, aber die Zombies sehen in ihren grünen "Kleidern" irgendwie selten dämlich aus. Vielleicht sollen die ja auch beim Thema Reeperbahn irgendwie tuntig aussehen?!?


Coverbewertung:
2 Kreuze

Das Cover wurde ebenfalls für den Silber-Grusel-Krimi Nr. 133 "Tanz der grünen Skelette" verwendet.

Silber-Grusel-Krimi Nr. 133 "Tanz der grünen Skelette"


Auch für den Geister-Schocker Nr. 19 wurde es verwendet:

Geister-Schocker Nr. 19: Boten des Unheils