Larry Brent Nr. 74: Nakor - Echse des Grauens
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Er kann zum Leben erwachen, und es wird furchtbar sein, hämmerte es
in seinem fiebernden Hirn. Er wußte alles. Zu lange schon
beschäftigte er sich mit den verbotenen Dingen. Und nun kam die Angst
über ihn. Oliver Gadock begann zu laufen. Das stumpfe, unwirkliche Licht
aus den Wänden, die zu atmen schienen, lag über ihm wie ein unendlicher
Mantel. Nicht durch meine Hand, nicht durch mein Wort, hörte er innerlich
den Aufschrei, der ihn erfüllte. Ich muß mich dagegen wehren.
Nakor darf nicht wiederkommen! Er ahnte die tödliche Gefahr, und doch
brachte er es nicht fertig, von Anfang an das zu vernichten, was die Kenntnis
und das Wissen weitervermittelte. Der alte grüne Kalender... Oliver
Gadock stand schon zu sehr im Bann der geheimnisvollen Macht und trug das
rätselhafte Fieber im Körper, das ihn zu einem wirklich objektiven
Entschluß nicht mehr befähigte. Durch den Abenteurer Oliver Gadock
kam das Grauen in eine Welt, die an die gespenstische Wirklichkeit einer
fernen Zeit nicht mehr glaubte.
Rezension von
Leichnam:
Kurzbeschreibung:
Oliver Gadock, ein Weltenbummler und Abenteurer, findet am Südpol eine
Stadt, die einst von Dämonen erbaut wurde, und zwar unter der Herrschaft
der bösen Göttin Rha-Ta-N´my. Eine urwelthafte, gigantische
Echse ruht in dieser Stadt, verkörpert die Boshaftigkeit der
Dämonengöttin. Gadock findet all das Böse in der
Eishöhlenstadt vor. Gadock wagt aber nicht den letzten Schritt: Die
Erweckung der Echse Nakor, welche die Herrschaft Rha-Ta-N´my
verkörpern soll. Die Aufzeichnungen Gadocks landen in Liverpool. Gadock
stirbt an einer seltsamen Krankheit. Auf seinem Sterbelager zitiert er einen
alten Abenteurer-Freund heran, einen Japaner. Dieser reist zum Südpol
und hat auch einen Gehilfen dabei, der als Opfer für Nakor herhalten
soll. Die Erweckung Nakors gelingt nach unedlich vielen Beschwerlichkeiten
in der Eiswüste tatsächlich. Nakor verläßt seine
Ruhestätte und zertrampelt dabei beiläufig den wahnsinnigen Japaner,
nachdem die Lebensenergie des Gehilfen ausgesaugt wurde. Ein bewohntes Randgebiet
der Antarktis, eine größere Stadt namens Mawson, wird dem Erdboden
gleichgemacht. Ein Schritt der Höllenechse beläuft sich auf mehrere
hundert Meter! Ein teuflischer Kalender aus Gadocks Nachlass sorgt für
einige Tote. Durch diese kommt Larry Brent auf die Spur Nakors. Mit einem
Militär-Jet der australischen Luftwaffe (Es leben die Beziehungen der
PSA!) geht es auf zum Ort des Geschehens. Larry vernichtet die Echse, doch
wie, wird nicht verraten! Auf jeden Fall nicht mit seiner Laser-Pistole...
Meinung:
Ein grandioser Roman! Das meint nicht nur Reich-Ranicki, sondern auch ich.
Nicht unbedingt "Unheimliche Grusels von Dan Shocker", jedoch eine
spannungsgeladene Abenteuergeschichte mit dem Hauch alter Katastrophen- und
Monsterfilme. Brent steht eigentlich vor einer unlösbaren Aufgabe, und
beim Lesen denkt man ab und zu, wie man denn bitteschön ein Vieh vernichten
will, dessen Pranken so groß sind wie ein Mehrfamilienhaus und welches
Schritte tätigt, die mehrere hundert Meter messen... Shocker löst
den Fall des Rha-Ta-N´my - Mythos jedoch sehr elegant auf. Spitze! Und
vor allem ungewöhnlich! Man wünscht sich eine Verfilmung. (Oder
besser doch nicht, wenn man an das Sinclair-Debakel denkt...) Großartig
finde ich die Stellen, die in der Stadt Mawson spielen. Hier bleibt kein
Stein auf dem anderen, und es gibt die wohl meisten Toten in einem Dan-Shocker
- Heft. Textpassage: "Janett erkannte mit Grauen, daß ihrem Mann der
ganze Rücken aufgerissen war und ein Lungenflügel halb heraushing."
Auch wird beschrieben, wie Menschen in Panik zu Tode getrampelt werden, ja
sogar das entsetzliche Schicksal eines Neugeborenen wird über paar Seiten
immer wieder mit eingebracht, was bei mir, der ich Papa bin, doch sehr
unschöne Gefühle weckte. Man leidet richtig mit, starker Tobak!
Besonderheiten:
Fast wie ein alter japanischer Monsterfilm. (Aber besser!)
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Lonati hat es eben drauf, auch, wenn er hier geklaut hat. Das muß
man erst einmal so hinbekommen! Wenn es doch auch heute noch solche Titelbilder
geben würde...
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Als Oliver Gadock von einer Reise in die Antarktis zurückkehrt leidet
er an einer mysteriösen Krankheit, die ihn mehr und mehr aufzehrt. Im
Fieberwahn übergibt er der Krankenschwester Agatha Stancer einen
Taschenkalender mit seinen privaten Aufzeichnung. Als sie eine geheimnisvolle
Formel laut aufsagt verbrennt sie bei lebendigem Leib. Diese Tat ruft Larry
Brent, alias X-RAY-3, auf den Plan. Der findet heraus, dass Gadock eigentlich
einen Japaner namens Tanaka erwartete, der auch erschien und mit dem Freund
der verstorbenen Krankenschwester plötzlich abreiste, Richtung Antarktis.
Brent vermutet Übles, denn ein Seemann hat im Zusammenhang mit Gadock
den Namen einer Dämonengöttin vernommen: Rha-Ta-N'my! Der PSA-Agent
fliegt ebenfalls zum Südpol, kann aber nicht verhindern, dass Tanaka
das Grauen erweckt, dem er schließlich selbst zum Opfer fällt.
Nakor, die Echse des Grauens erwacht aus ihrem Schlaf, beginnt mit einem
Feldzug der Vernichtung und keine Waffe der Welt kann sie aufhalten ...
Meinung:
Mit diesem Roman begibt sich Dan Shocker auf die Spur der alten Monsterfilme,
wie "Godzilla" und "Panik in New York". Gerade im zweitgenannten Streifen
erwachte die Bestie ebenfalls im ewigen Eis und begann danach ihr
Zerstörungswerk. Dabei erscheint Nakor recht spät auf der
Bildfläche. Den ersten Teil bestreitet eine geheimnisvolle, unheimliche
Geschichte, um Beschwörungsformeln, welche den Tod bringen. Die Ideen
mit der "Vergessenen Stadt", der Expedition und der grauenhaften
Dämonengöttin und ihren echsenartigen Kreaturen erinnert an H.P.
Lovecraft und seinen legendären Cthulhu-Mythos. Die Szene in der Agatha
zu einer unkenntlichen Mumie verschmort ist ebenso schockierend wie spannend
beschrieben. Ebenso wie Larrys Konfrontation mit den Geistern der Toten,
welche der Dämonengöttin dienen müssen. Das letzte Drittel
der Story, in der Nakor auftaucht gehört dann ganz der Action und Dramatik.
Gekonnt beschreibt der Autor, wie die Riesenechse wütet und dabei geht
sie nicht gerade zimperlich vor. Einige Szenen sind beileibe nichts für
schwache Nerven. Ein Roman der durchzogen ist von einem Hauch des Wahnsinns,
der sämtliche Menschen befällt, die sich mit der Göttin
Rha-Ta-N'my einlassen. Der Stil des Autors ist erfrischend und rasant, so
dass der Leser gebannt an den Zeilen klebt, die nur so an ihm
vorüberfliegen. Ein Larry-Brent-Roman, den man wärmstens
weiterempfehlen kann.
Besonderheiten:
Larry Brent bekommt es einmal mehr mit den Hinterlassenschaften der
Dämonengöttin Rha-Ta-N'my zu tun.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Echse auf dem Cover ähnelt frappierend dem Hauptdarsteller aus dem
oben genannten Film "Panik in New York". Das Motiv passt zu dem Roman, wie
die Faust aufs Auge. Ein Meisterwerk.
Coverbewertung:
Rezension von
Bullwinkel:
Kurzbeschreibung:
Der Matrose Oliver Gadock bringt nach seiner Rückkehr aus der Antarktis
ein unbekanntes Fieber mit, das ihn zusehends verfallen läßt.
Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Kurz vor seinem Tod gibt er
ein Buch mit seinen Aufzeichnungen über ein uraltes dämonisches
Geheimnis an eine Krankenschwester weiter und löst damit eine Kette
von Ereignissen aus, die den Dämonen Nakor in der Gestalt einer
hochhausgroßen Echse erweckt. Als Larry Brent am Ort des Geschehens
eintrifft ist eine Stadt bereits dem Erdboden gleichgemacht.
Meinung:
Dan Shocker goes Godzilla! Man merkt ihm beim Lesen förmlich den Spaß
an, den er beim Schreiben der Story gehabt haben muß und das
überträgt sich auch auf den Leser. Hier durfte sich der gute alte
Dan mal so richtig austoben und als Fan der alten 50iger Jahre Monster-Schinken
bin ich natürlich Feuer und Flamme, auch wenn das große Zertrampeln
hier mit einem dämonischen Hintergrund kombiniert wurde. Aber das war
wahrscheinlich nötig um die Geschichte zu einem plausiblen Ende zu bringen.
Ein Larry Brent der mit materiellen Waffen eine materielle Riesenechse besiegt
wäre wohl schwer zu verkaufen gewesen (mal ganz davon abgesehen, daß
sich die Frage "Was machen wir mit einem 10000 Tonnen schweren Echsen-Leichnam?"
somit auch elegant erledigt hat).
Besonderheiten:
Der Roman ist in einer kleineren Schriftart als üblich gedruckt und
verzichtet zusätzlich auf die Leserbriefe und die Eingangsseite. Dieses
"Mehr" macht sich positiv auf die Geschichte bemerkbar, da diese sich mehr
Zeit für die Entwicklung der Atmosphäre nehmen kann.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Handwerklich wieder mal gut gemacht, aber Abzüge in der B-Note, da schamlos
vom Filmplakat geklaut.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Monster vom Titelbild stammt eigentlich aus dem Film "Panik in New York"
von 1953.
Auch auf dem Cover von Professor Zamorra Nr. 118 ist das Monster zu
finden...
ebenso wie auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins DOSSIER NEGRO Nr.
217.