Larry Brent Nr. 71: Der Hexer mit der Schlangenhand
Larry Brent Nr. 71: Der Hexer mit der Schlangenhand


"Und jetzt?" Billy Wyman blickte gelangweilt drein. "Willst du den ganzen Tag hier verweilen?" John Modesty zuckte mit den Achseln. "Weißt du was Besseres?" entgegnete er. Er starrte an seinem Freund vorbei. Zahlreiche Passanten bevölkerten die Straßen der Innenstadt und eilten mehr oder weniger hektisch von einem Geschäft zum anderen. Es waren hauptsächlich Touristen, die noch einen Hauch vom "swinging London" der sechziger Jahre erhaschen wollten, wenngleich diese Zeit unwiederbringlich verloren war. "Die Schlange!" murmelte John, den Zeigefinger auf den Boden gerichtet. "Siehst du die Schlange nicht?" Billy blinzelte. Da war nichts Außergewöhnliches. Sicher wäre es zu einer Panik gekommen, wenn sich auf einer Hauptgeschäftsstraße Londons eine Schlange gekringelt hätte. "Ich sehe nichts", gab Billy zurück. "He, Mann, wo hast du den Stoff denn aufgetrieben? Mir ist gar nicht aufgefallen, daß du was genommen hast." "Die Schlange...", John sah sie ganz genau.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Mit dem Besuch zweier junger Männer in einem Museum beginnt das Grauen in London. John Modesty wird von einem unheimlichen Trieb gelockt, der ihn in die chinesische Sammlung des Museums führt. Dort stiehlt er ein schlangenförmiges Kleinod, welches ihn wiederum zu dem seltsamen Chinesen Tsin Schi Huang führt. Hier findet Modesty seinen Tod, erwacht aber zu einem untoten Leben, ein Zombie der die Lebensenergie jener Menschen aussaugt, die er berührt. Huang verkörpert hingegen die Reinkarnation des Schlangengottes La To Hiau; aus seinen Fingern bilden sich kleine aber äußerst bissige Schlangen, und er scheint unsterblich zu sein. Larry Brent plagen derweil furchtbare Alpträume, er sieht kleine Schlangen, kann sich aber im Nachhinein an nichts mehr erinnern. David Gallun versucht diesem Phänomen auf die Spur zu kommen: es scheint so, als ob Larry dem Schlangengott schon auf die Schliche gekommen war, dieser hat ihn aber soweit beeinflußt, daß er sein gesamtes Wissen über diesen Fall verloren hat. Jetzt tritt der Schlangengott wieder in Erscheinung, nur leider schaut es so aus, als ob sein menschlicher Träger Huang ihn hintergehen will, ebenso backt der Zombie Modesty seine eigenen Brötchen. Alle sind sie auf der Suche nach einem Dolch, der dem Schlangengott als einzige Waffe gefährlich werden kann. Auch Larry begibt sich auf die Suche, bevor noch mehr Menschen sterben müssen ....


Meinung:
Dreck, langweilig und völlig in die Hose gegangen ist diese Geschichte. Noch nie ist mir so deutlich aufgefallen, daß hier ein Gastschreiber am Werk war, und dann pfuscht er auch noch so einen Mist zusammen. Ich habe mich über Wochen durch diese Geschichte gekämpft, und immer wieder mußte ich mich neu dazu animieren, sie zu Ende zu lesen. Die Story ist so gähnend langweilig und wirft einfach alle Handlungsstränge lieblos durcheinander ohne irgendwelche erwähnenswerte Highlights, dann hat sie mit den eigentlichen Larry Brent Geschichten auch gar nichts gemein. Dieses sinnlose Magie-Gehabe, Larry als völlig unbrauchbare Randfigur, die am laufenden Band einem Möchtegern-Psychospiel frönt, sich in seinen Selbstzweifeln badet, nur weil er seltsame Alpträume hat. Ist ja nett gemeint, Larry mal als zweifelhafte Figur anzupreisen, der von Papa Gallun wieder aufgebaut wird, aber doch nicht so stümperhaft, herrje ...
Hätte Dan Shocker diese Thematik aufgegriffen, dann wäre dabei vielleicht nicht so ein Schlamassel rausgekommen. Aber so - das war nix !!!


Besonderheiten:
Dieser Roman wurde nicht von Dan Shocker geschrieben, sondern von Uwe Anton


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover macht mehr her als die Geschichte selbst. Und diese Szene kommt nur so ungefähr in der Story vor. Diese verzierenden Totenschädel sind etwas fehlplatziert und der Hexer ist vielmehr als Mongole dargestellt mit Schwert; so sieht er nun wirklich nicht aus. Abgesehen von dem Zusammenhang zur Story, und da wir hier das Cover bewerten und nicht den schändlichen Inhalt des Heftes:


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In London gerät der junge John Modesty unter den Bann der Statue des Schlangengottes Lao To Hiau. Er bringt sie zu dem fetten Chinesen Tsi Schin Huang, der die Gottheit in sich aufnimmt und so zum Hexer wird, dessen Finger aus Schlangen bestehen. Zur selben Zeit wird Larry Brent von Albträumen geplagt. Vor elf Monaten befand sich Brent in China, um dort Fundstücke zu katalogisieren, die sich mit dem Schlangengott befassten und um zu prüfen, ob von dem Götzen eine Gefahr ausginge. Doch Larry wurde von dem Schlangengott dahingehend beeinflusst, dass er seinem Chef versicherte, die Artefakte seien ungefährlich und darüberhinaus verlor der PSA-Agent auch jegliche Erinnerungen an seinen Aufenthalt in China. Nun befinden sich die Artefakte als Leihgabe in einem Museum in London. X-Ray 1 setzt den Experten für japanische und chinesische Mythologie der PSA auf den Fall an: X-Ray 17 alias Tanaka Kasuki. Der Schlangengott und sein Wirtskörper selber sind unverwundbar, die einzige Waffe, die sie verletzen können ist ein magischer Dolch, der sich ebenfalls im Museum befindet. Doch kaum befindet sich Kasuki in London stattet er einer Zeugin, welche Modesty gesehen hat, wie er die Statue fortschaffte, einen Besuch ab. Zwar kann er verhindern, dass der Hexer und einer seiner Anhänger die Frau entführen, doch er selbst wird bei seiner Verfolgungsjagd von Huang überwältigt und in seinen Tempel verschleppt. Larry reist nach London, um das Verschwinden seines Kollegen zu klären und den Schlangengott zu vernichten. Nachdem es dem PSA-Agenten gelungen ist mit Hilfe der Beziehungen seines Vorgesetzten den Dolch in seinen Besitz zu bringen trifft er auf John Modesty, der von Huang zu einem Zombie gemacht wurde. Es gelingt dem Agenten mit Hilfe der englischen Polizei den Untoten dingfest zu machen und in eine Zelle zu sperren. Die Zeugin allerdings geht, von einer anderen Macht geleitet, direkt zum Tempel des Schlangengottes. Larry der ihr folgt kommt gerade noch rechtzeitig, um seinen Kollegen zu retten. Mit dem magischen Dolche gelingt es Larry den Schlangengott aus seinem Wirtskörper zu vertreiben und in die Statue zu bannen. Beim Kampf mit den Anhängern des Götzen fängt der Tempel an zu brennen. Larry, Tanaka und die von ihrem Bann befreite Zeugin können dem Inferno entkommen. Der PSA-Agent schleudert die Statue in die Flammen, wo sie vergeht. Mit ihrer Vernichtung sterben auch Huang und der Zombie John Modesty endgültig.


Meinung:
Der Roman wurde von einem Gastautor geschrieben, was man ihm aber nicht unbedingt anmerkt. Höchstens der Umstand, dass das Grauen magisch verursacht wurde und sogar ein guter alter Zombie durch die Gegend streift, lassen darauf schließen. Larrys Albträume und seine Erinnerungslücken bringen der Story etwas Geheimnisvolles. Larrys Arbeit in China, wo er Artefakte für die Archive der PSA katalogisierte, zeigen, dass auch ein PSA-Agent nicht vor Routinearbeit gefeit ist. Das Ende an sich ist vielleicht ein wenig zu einfach und absehbar ausgefallen und auch was aus Johns Freund Billy geworden ist bleibt ungewiss, aber ansonsten ist dieser Roman eine erfrischende Abwechslung zum typischen Dan Shocker-Story-Aufbau.


Besonderheiten:
Dieser Roman stammt von Uwe Anton.
1. Auftritt von X-RAY-17 Tanaka Kasuki.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Atmosphärisch und düster wie alle Cover von Lonati. Leider ist der Hexer zu sehr wie eine Karikatur eines Chinesen geraten.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Roman kommt von Doppellutz:
Das Titelbild vom Larry Brent Roman Nr.71 erschien erstmals als Silber-Grusel-Krimi Nr.123 „Tschungor – Rächer der Finsternis“ von Bob Fisher (Nebelgeister Nr.21).

Silber-Grusel-Krimi Nr.123: Tschungor – Rächer der Finsternis


Ein weiterer Hinweis kommt von Michael Schick:
Auch für den Geister-Schocker Nr. 12 wurde es verwendet:

Geister-Schocker Nr. 12: Herr des Schreckens