Larry Brent Nr. 58: Todesschwadron des Geister-Lords
Larry Brent Nr. 58: Todesschwadron des Geister-Lords


Die Gestalt am Strand war offensichtlich männlich und kam ihm bekannt vor. Wenn er nur das Gesicht erkennen könnte! Der Mond verschwand hinter schwarzen Wolkentürmen. mit ruhigen Schritten näherte er sich dem Unbekannten, der sich dem Wasser zuwandte und aufs Meer hinaussah. Seine Schritte vermischten das feuchte Laub mit dem matschigen Sand. Merkwürdig, fuhr es Bernhard Wellmann durch den Kopf. Woher kamen die vielen Blätter? "Hallo, Sie!" rief er der Gestalt zu. Aber der Fremde machte keine Anstalten, sich umzudrehen. "Sie da! rief Wellmann erneut. Als ihn nur noch wenige Schritte von der Gestalt trennten, zögerte er. Ihm kam zu Bewußtsein, daß er mit diesem Mann völlig allein am Strand war. Er konnte ein Mörder sein, vielleicht auch ein Räuber oder Schläger? Ein plötzlicher Windstoß wirbelte die herbstlichen Blätter empor und hüllte den Mann damit ein. Als Wellmann ihn wieder klar erkennen konnte, drehte sich der Unbekannte um...


Rezension von Leichnam:


Kurzbeschreibung:
Ein uraltes Rabenwesen, auf Planeten Eier ablegend, unglaublich riesig, durch das Universum fliegend. Dies alles in Urzeiten. Dann gibt es eine besondere Sternenkonstellation - das Sternbild Rabe. Die Chance, die Weltraum-Sippe der gigantischen Vogel-Wesen wieder auferstehen zu lassen. Als Inkarnation des alten Haupt-Rabens präsentiert sich ein dürrer, langer Doktor Raven, der zur gleichen Zeit auch als eine gewisse Susann inkarnieren kann. Er richtet sich eine kleine Armee von Skeletten ein, die einen Friedhof in Rabenform errichten. (Der erste Totenacker in Afrika wird zerstört durch Sanuta Molunde, X-GIRL-S.) Außerdem sorgen die Gerippe dafür, die Magie für die Verwandlung des Raben-Geistes in ein körperliches Wesen der uralten Original-Form zu bekommen. (Wie auch immer...) Kunaritschew alias X-RAY-7, in die Ereignisse mit eingebunden, läßt sich in einem künstlich hervorgerufenen Traum selbst sterben, was zur Folge hat, daß das Wesen aufgeben muß. Erst in Millionen von Jahren wird es wieder die notwendige Sternenkonstellation für das Ritual der Erweckung geben...


Meinung:
Uwe Anton als Fremdautor dieses Romans hat mit seiner abgelieferten Auftragsarbeit eines bewiesen: Nämlich sein Unvermögen, einen Brent-Roman zu verfassen, bei dem man als Leser & Dan-Shocker-Fan glaubt, einen echten Larry vor sich zu haben. Dies kann man aber Anton nicht ankreiden; zweifellos ist er ein gebildeter & talentierter Mann sowie zusätzlich Übersetzer. Doch wohlweislich wird wohl kein Schreiber den wahren Shocker-Stil imitieren können, weil das in erster Linie etwas mit der Psyche eines Menschen und Schriftstellers zu tun hat. Der Roman geht eigentlich ziemlich kurzweilig los und wird sogar ein wenig morbide. (Nekrophile Ansätze sind bei zahlreichen Horror-Autoren erkennbar - wie hier die Ergötzung bei der Beschreibung einer aufgedunsenen Leiche, die in einer nach Verwesung stinkenden Erdröhre feststeckt. Ja, ich erkenne den Genuß des Autors, als er diese Passagen zu Papier brachte). Ich selbst liebe es auch; Moder, Verwesung, faules Fleisch - das hat schon was. Auch Jason Dark war vor allem früher hier ziemlich extrem drauf. Also: Null Kreuze werden es schon einmal nicht, da es zusätzlich noch einige wenige frische Ideen gibt. (Zum Beispiel den Friedhof in Rabenform, die beiden Marter-Kreuze bilden dabei die Augen. Nicht schlecht). Jedoch: Was Uwe Anton ansonsten auf einen Dan-Shocker-Fan losläßt, wird schnell zur Frechheit. Ich sage nur feuerspuckender, tentakelbestückter Iwan Kunaritschew, der noch dazu fliegen kann. Gut, es war eine Halluzination, aber trotzdem... Am Schluß hat das Ganze noch bißchen was von Freddy Krüger: Wenn man im Traum was tut, hat das Auswirkung auf die reale Welt. Nun ja. Ihr seht schon: Die Sache mit den Fremdautoren... Die Verlage sollten dies bei Solo-Serien lassen.


Besonderheiten:
-Fremdautor Uwe Anton schrieb diesen Roman.
-Sanuta Molunde, X-GIRL-S, tritt hier in Aktion.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Kommt eigentlich gar nicht schlecht. Stellt eine Szene des Romans dar.


Coverbewertung:
3 Kreuze