John Sinclair TB Nr. 308: Er lockte mit dem Jenseits
Single-Partys waren der Hit. Man traf sich in Lokalen oder in Wohnungen,
aber der letzte Schrei waren die Treffen auf einem Schiff, um gemeinsam eine
Fahrt auf der Themse zu erleben. Allerdings ahnte keiner der Passagiere,
was wirklich dahinter steckte. Niemand kam auf die Idee, dass der smarte
Veranstalter in Wirklichkeit eine Ausgeburt der Hölle war. Er sammelte
seine Gäste nur, um sich seinem Ziel zu nähern. Er lockte sie ins
Jenseits ...
von Jason Dark, erschienen im Dezember 2006, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird zu einem Treffen auf einem Friedhof bestellt dort trifft
er auf eine gesichtslose Gestalt, die behauptet aus dem Jenseits zu kommen.
Als John den Mann berührt und dabei sein Kreuz festhält löst
sich das Wesen auf. Am nächsten Tag erscheint im Büro des
Geisterjägers ein Mann namens Mike Dublin, der behauptet seine Freundin
Barbara Evans sei von einer Gestalt entführt worden, die genauso aussieht,
wie Johns nächtlicher Treff. Mike Dublin und Barbara Evans haben sich
auf einer Single-Party kennen gelernt, die auf einer Bootsfahrt auf der Themse
stattfindet. John ist der Meinung, dass man dem Veranstalter Marty Modine
auf den Zahn fühlen sollte und meldet sich zusammen mit Glenda für
die Party an, während Suko als Rückendeckung fungiert.
Tatsächlich entpuppt sich der Single-Treff auf der Themse als Seelenfalle,
aufgebaut von LUZIFER persönlich ...
Meinung:
Sollte der Titel vage bekannt erscheinen, dann liegt das ganz einfach daran,
dass mit
Band
1243 der Heftserie bereits ein Roman mit dem Titel "Sie lockten mit dem
Jenseits" erschien. Damals wie heute streckt Luzifer seine Klauen nach den
Menschen aus, nur die Durchführung unterscheidet sich grundlegend. Dieses
Mal geht keine dämonische Sekte auf Seelenfang, sondern eine Kreatur
des gefallenen Engels, welche Single-Partys veranstaltet. Leider weist die
Handlung einige gravierende Löcher in der Logik auf. So beschreibt Barbara
die Gestalt auf dem Dach als gesichtslos, sie selbst erschein später
aber äußerlich völlig normal, bis auf die wabernden Umrisse.
Zudem stellt sich die Frage weshalb die restlichen Gäste der Single-Party
schon öfters an diesen Veranstaltungen teilgenommen haben, aber noch
keiner ins Jenseits entführt wurde. John selbst erlebt trifft auf dem
Friedhof einen Gruftie, der durch die bloße Berührung mit dem
Wesen aus dem Jenseits verbrannte. Suko hingegen kann sich mit Barbara Evans
herumschlagen, ohne das etwas geschieht. Die handelnden Figuren, aus dem
klischeebeladenen Personenkatalog des Autors wirken blass und unnatürlich
und genauso agieren sie auch. Mike Dublin erzählt John und Suko sogleich,
dass er mit Barbara Evans im Bett war, nachdem sie sich einmal getroffen
hatten. Für den vorliegenden Fall ist dieser Umstand völlig
unerheblich. Genauso verhält es sich mit den belanglosen Dialogen, die
John und Glenda mit den anderen Gästen der Singel-Party führen.
Auffallend ist dabei wie arrogant John und Glenda gegenüber den Anderen
auftreten und schon nach einem ersten Mustern erkennen, dass kein passender
Gegenpart vorhanden ist. Zwei "Mitbewerber" lässt John sogar gleich
links liegen. Der Gegner mit dem selten bescheuerten Namen "Marty Modine",
ist zwar eine interessante Variante von Antagonist, bleibt aber weit hinter
seinen Möglichkeiten zurück. Johns Schock wegen des Versagen des
Kreuzes hält nur kurz an und wenig später wendet sich das Blatt
zum Guten. Im Laufe der Handlung mag einfach keine Spannung aufkommen.
Schleppende Beschreibungen, ermüdende Dialoge auf niedrigem sprachlichem
und stilistischem Niveau zeichnen den Roman aus. Wenn Suko dann durch ein
Nachtglas die Szene an Bord beobachtet und noch einmal beschrieben wird,
was aus Johns Sicht bereits einige Seiten vorher dem Leser offenbart wurde,
wird schnell klar, dass hier nur Zeilenschinderei betrieben wurde. Allenfalls
das Finale vermag diesen Roman vor der Nullnummer zu bewahren.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
So ähnlich wird Modine in seiner zweiten Gestalt beschrieben, auch wenn
er keine Sense in der Hand hält. Das Cover strahlt eine gewisse Bedrohung
aus und wirkt auf seine Weise recht unheimlich. Passt auf alle Fälle
sehr gut zum Titel.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Nicolas Hunziker:
Die Idee des Cover stammt vermutlich von dem ersten "Children of bodom" Album
"Something wild", das im Jahre 1997 auf den Markt kam.